Holzbaupreis 2019: Die besten Holzbauten Oberösterreichs

Vom modernen Einfamilienhaus zur sechsgeschoßigen Wohnanlage, vom Kindergarten zur Whisky-Destillerie, vom Abferkelstall zur Holzbrücke, von der Bioschule zum Badehaus: 110 Projekte wurden in sechs Kategorien für den Oberösterreichischen Holzbaupreis 2019 eingereicht – ein Spiegelbild der Vielfalt des Werkstoffes Holz.

Oberösterreichs Holzbau erlebte in den vergangenen Jahren einen deutlichen Aufwärtstrend, sowohl was Quantität als auch Qualität betrifft. Das wurde bei der Siegerehrung des Holzbaupreises am Donnerstagabend im OÖ Kulturquartier deutlich.

Im Folgenden die Gewinner auf einen Blick:

Fünf Auszeichnungen:

Reithalle Dragonerhöfe in Wels in der Kategorie Umbauten, Zubauten und Sanierungen; Auftraggeber: WAG; Planung: Luger & Maul; Holzbau: Obermayr. Es handelt sich um ein historisches Gebäude, das seine ursprüngliche Funktion verloren hat – lange wurde nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für die Reithalle gesucht. Wände und Decken aus weiß lasiertem Brettsperrholz erzeugen nun die auf die Bedürfnisse der neuen Nutzer maßgeschneiderten Räumlichkeiten: hohe Räume, teils mit Zusehergalerie, für eine Tanzschule und einen dreigeschoßigen Einbau mit unterschiedlichen Verwendungen für ein Fitnessstudio.

Doppelhaus Trausner in Schärding in der Kategorie Wohnbauten; Auftraggeber: privat; Planung: Thomas Lechner; Holzbau: Weißhaidinger. Die beiden schlichten eingeschoßigen Neubaukörper – einer für die Eltern, ein größerer für die junge Familie – ergeben mit dem bestehenden Wirtschaftsgebäude ein hofartiges Ensemble. Bemerkenswert war die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Bauherren in beiden Generationen, dem Architekten und der ausführenden Firma.

Bioschule in Schlägl in der Kategorie öffentliche Bauten; Auftraggeber: Bioschule Schlägl; Planung: Arkade ZT; Holzbau: Brüder Resch. Ein wesentlicher Teil des Konzepts der Erweiterung der landwirtschaftlichen Fachschule war die regionale Wertschöpfungskette. Waldbesitzer lieferten das Fichtenholz für die Tragkonstruktion, die Weißtanne für die Innenverkleidung und das Lärchenholz für die Außenfassade.

Grüne Erde Welt in Scharnstein in der Kategorie gewerbliche und landwirtschaftliche Bauten; Auftraggeber: Grüne Erde; Planung: terrain: integral designs und Arkade ZT; Holzbau: Obermayr. Die Grüne Erde Welt besticht mit einer Vielzahl an innovativen Detaillösungen. Vision und Ästhetik des Entwurfs treffen auf Leidenschaft und Innovation des Handwerks. Das Zusammenspiel von

Produktionsflächen des Öko-Unternehmens und Ausstellung erlaubt nicht nur eine flexible Nutzung, es gibt auch gute Einblicke in eine Arbeitswelt, in der man sich auf Augenhöhe begegnet.

Pferdehospiz Dragonerhöfe in Wels in der Kategorie mehrgeschoßige Holzbauten; Auftraggeber: WAG; Planung: Luger & Maul; Holzbau: Obermayr. Im westlichen Teil des Areals der ehemaligen Dragonerkaserne, dem größten profanen Gebäude Oberösterreichs, sind die beiden sechsgeschoßigen Baukörper mit insgesamt 66 Wohnungen entstanden. Sie erscheinen städtebaulich äußerst markant und selbstbewusst, aber im Einklang mit der historischen Bausubstanz.

 

Zwei Sonderpreise:

Macallan Whisky Distillery in Schottland (Sonderpreis außer Landes)

Hofmühlsteg in Scharnstein (Sonderpreis Umbauten, Zubauten und Sanierungen)

 

Publikumspreis:

Casa Beham / Mitten im Leben in Gallneukirchen

 

Acht Anerkennungen:

Badehaus Dr. E. in Schwertberg

Holzwohnhaus Rosenstraße in Linz

Neue Mittelschule 1 und Landesmusikschule in Schwanenstadt

Umbau Kindergarten in Unterach am Attersee

Fahrschule Burgstaller – Neubau Schule aus Holz in Braunau

Modularer Abferkelstall in Thalheim bei Wels

Paneum – Wunderkammer des Brotes in Asten

Superzimmer in Linz Der Holzbaupreis wird vom Land Oberösterreich gemeinsam mit dem Möbel- und Holzbau-Cluster der Standortagentur Business Upper Austria, proHolz Oberösterreich, der Landesinnung Holzbau und der Fachgruppe der Holzindustrie Oberösterreich ausgerichtet. Als Juroren fungierten heuer Universitätsprofessor Tom Kaden, Architekt Simon Speigner, Claudia Koch (Holzforschung Austria) und Landesinnungsmeister Josef Frauscher. (az)