"Gewerbeimmobilienwerte schmelzen schnell ab"

WASHINGTON. US-Finanzministerin Janet Yellen warnt vor weiteren Schwierigkeiten bei Immobilien und Banken.
"Ich denke, dass es Probleme mit Gewerbeimmobilien geben wird. Seit wir einen so großen Wandel in der Einstellung zur Fernarbeit erlebt haben, hat sich die Nachfrage nach Büroflächen verändert, insbesondere in einem Umfeld höherer Zinsen", sagte Yellen in der CNBC-Sendung "Squawk Box".
Der Politikerin zufolge könne das auch die Banken treffen. Seit Bekanntwerden der Pleite der Silicon Valley Bank halten zumeist kleine und mittlere Banken die Kredite für entsprechende Gewerbeimmobilien.
Forscher der NYU Stern School of Business und der Columbia Business School haben kürzlich errechnet, dass es wegen der Corona-Pandemie in den USA zu einem Rückgang der Bürowerte um 506,3 Milliarden US-Dollar zwischen 2019 und 2022 gekommen sei, was in einigen Großstädten zu einer "Unglücksschleife" führen könnte.

Die Forscher schätzen, dass Banken 61 Prozent der US-amerikanischen Gewerbeimmobilienschulden besitzen. Sie sehen auch das Potenzial, dass der Wert des Bürobestands in New York City von 2019 bis 2029 um 44 Prozent sinken wird, da der Sektor durch flexible Arbeitsregelungen belastet wird.
"Ich denke, die Banken bereiten sich im Großen und Ganzen auf einige Umstrukturierungen und bevorstehende Schwierigkeiten vor", sagte Yellen und fügte hinzu, dass die Gesamtliquidität der Banken stark aussehe und Stresstests der größten Banken zeigen, dass sie über ausreichend Kapital verfügen, um den Folgen auf dem Markt für Gewerbeimmobilien standzuhalten. Sie sagte auch, dass die Bankenaufsichtsbehörden "eine Reihe von Banken weiterhin genau überwachen werden, um sicherzustellen, dass sie angemessen auf den Umgang damit vorbereitet sind". Yellen: "Auch wenn dies mit einigen Schmerzen verbunden sein wird, sollten die Banken in der Lage sein, mit der Belastung umzugehen."
Rekordleerstände in Städten
Auch Twitter-Eigentümer und Tesla-Chef Elon Musk äußerte sich kritisch zur Situation auf dem Markt für Gewerbeimmobilien. "Gewerbeimmobilienwerte schmelzen schnell ab. Häuserwerte als Nächstes", schrieb Musk auf Twitter. In fast allen Städten gebe es derzeit Rekordleerstände bei Gewerbeimmobilien, so Musk mit Blick auf den Homeoffice-Trend, der die Nutzung von Büroimmobilien erheblich verringert habe, weiter. Derzeit habe man den Abwärtstrend "noch nicht wirklich erlebt. Aber das wird meiner Meinung nach noch eine sehr ernste Sache werden", sagte Musk.
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