Frankreich: Kirchen-Neubau als "Zeichen der Hoffnung"
Südwestlich von Paris ist am vergangenen Sonntag der Grundstein für eine neue Pfarrkirche gelegt worden.
Um Weihnachten zu feiern, habe man bisher eine Turnhalle von der Stadt anmieten müssen, berichtete Pfarrer Pierre-Herve Grosjean aus Voisins-le-Bretonneux, einer Kleinstadt bei Versailles. In den drei bestehenden kleinen Gebäuden könnten nicht alle 900 bis 1000 regelmäßigen Kirchgänger zusammenkommen. Die Kosten für das Projekt werden auf rund zehn Millionen Euro geschätzt, wie Kathpress berichtet. Die Hälfte der Finanzierung sei gesichert, der Rest müsse über weitere Spenden kommen.
Man sei nicht blind gegenüber der Lage der Kirche, so der Pfarrer. Doch der Neubau sei auch ein Zeichen von Hoffnung. "Wenn wir nur das Gesicht einer resignierten Kirche bieten, wird sich niemand uns anschließen wollen", sagte Grosjean.
Im Département Seine-et-Marne östlich von Paris laufen derzeit zwei weitere Bauprojekte. Die 55.000-Einwohner-Stadt Chelles profitiert laut der Zeitung "La Croix" von einem Halt der künftigen Bahnlinie Grand Paris und werde weiter wachsen. Der Bau einer größeren Kirche solle bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Etwas weiter östlich wird in Val d’Europe, einem Viertel der Stadt Marne-la-Vallée nahe dem Freizeitpark Disneyland Paris, ein neues Gotteshaus gebaut. In dem sich schnell entwickelnden Gebiet habe sich die Bevölkerung zuletzt verzehnfacht, heißt es. "Seine-et-Marne ist eines der wenigen Départements mit starkem Bevölkerungswachstum, von 600.000 Einwohnern in den 1960er-Jahren auf heute 1,4 Millionen", so Bischof Guillaume de Lisle, Weihbischof in Meaux. Selbst wenn die kirchliche Praxis insgesamt abnehme, gebe es automatisch mehr Kirchgänger.
In Clichy-sous-Bois (Département Seine-Saint-Denis) im Osten von Paris soll im Frühjahr der Bau der Kirche Saint-Jean-XXIII abgeschlossen sein. Auch im Norden von Toulouse, im Stadtteil Borderouge, soll in den kommenden Jahren ein neues Gotteshaus errichtet werden.
Vielerorts in Frankreich denken Diözesen aber auch über die Zukunft leer stehender Kirchengebäude nach.