EZB: Nachfrage stabilisiert den Häusermarkt
FRANKFURT. Trotz steigender Hypothekenzinsen stabilisiert die in der Corona-Pandemie aufgekommene Vorliebe für mehr Wohnraum laut EZB voraussichtlich den Häusermarkt.
So sei in einigen Euro-Ländern angesichts von Heimarbeitsplätzen ein Trend zum Wohnen außerhalb von Ballungsräumen zu erkennen, hieß es in einem diese Woche veröffentlichten Fachartikel.
Dabei seien auch geräumigere Wohnungen gefragt, und Käufer nähmen eine weitere Entfernung zu ihrem eigentlichen Arbeitsort in Kauf. In der Folge hätten sich die Hauspreise in vielen Speckgürteln von Metropolen im Laufe der Pandemie erhöht. Nach vorläufigen Daten kam es auch zu stärkeren Preissteigerungen bei frei stehenden Einfamilienhäusern.
Preisrückgang von neun Prozent
Die Autoren verweisen darauf, dass die Hypothekenzinsen im Zuge der Zinswende im ersten Halbjahr mit 0,63 Prozentpunkten so rasch gestiegen sind wie nie zuvor in einem solchen Zeitraum seit Einführung des Euro. Sie stellen ein Modell vor, wonach bei einer Steigerung der Hypothekenzinsen um einen vollen Prozentpunkt die Häuserpreise binnen zwei Jahren um neun Prozent fallen könnten. Aber auch andere Einflussfaktoren, etwa das veränderte Kaufverhalten in Folge der Pandemie, seien zu berücksichtigen, weil sie die Unsicherheit erhöhen könnten.