Einfamilienhäuser: Preise stiegen stark, Angebot fiel auf Niveau von 2014 zurück
Der Durchschnittspreis legte im Vorjahr um 10,1 Prozent auf 277.271 Euro zu.
Die Corona-Pandemie hat bei vielen Menschen den Wunsch nach mehr privatem Wohnraum und mehr Grün geweckt. Einfamilienhäuser mit Garten waren 2020 dementsprechend sehr gefragt, gleichzeitig ging das Angebot zurück. Das trieb die Preise deutlich nach oben, von 2019 auf 2020 stiegen diese im Schnitt um 10,1 Prozent und damit doppelt so stark wie im Zehnjahresschnitt (plus 5,3 Prozent). Die Zahl der verkauften Häuser ging dagegen spürbar zurück und fiel auf das Niveau von 2014. Das geht aus am Mittwoch veröffentlichten Daten des Immobilienmakler-Netzwerks Remax hervor. Diese basieren auf tatsächlich verkauften und verbücherten Häusern in Österreich.
Obwohl das Angebot zurückging, war die Nachfrage nach Einfamilienhäusern ungebrochen. "Der vermehrte – sicherlich auch pandemiegetriebene – Wunsch nach einem Haus mit eigenem Grün war besonders stark ausgeprägt", sagte der Geschäftsführer von Remax Austria, Bernhard Reikersdorfer, laut Aussendung. "Die tendenziell bessere Qualität der auf den Markt kommenden Einfamilienhäuser und die steigenden Grundstückspreise sind sicherlich auch mitverantwortlich für die spürbaren Preissteigerungen der letzten Jahre."
Im Österreich-Schnitt musste man für ein Einfamilienhaus im vergangenen Jahr 277.271 Euro berappen, das waren 25.400 Euro (10,1 Prozent) mehr als 2019 und um 75.050 Euro (plus 37,1 Prozent) mehr als vor fünf Jahren. Im Zehnjahreszeitraum betrug die Steigerung sogar 67,8 Prozent. Bereits in vier Bundesländern – Wien, Tirol, Vorarlberg, Salzburg – kostet ein Haus mittlerweile mehr als eine halbe Million. Die Zahl der verkauften Häuser ging dagegen von 11.923 im Jahr 2019 auf 10.723 zurück, das entspricht einem Rückgang von rund zehn Prozent. Man müsse bis 2014 zurückblicken, um ein Jahr mit weniger Einfamilienhaustransaktionen zu finden, hieß es.
Der Mengenrückgang sowie auch die Preissteigerungen betrafen alle Bundesländer. Am steilsten gingen die Preise in Wien bergauf. Im Schnitt wechselt ein Haus in der Bundeshauptstadt mittlerweile für 678.908 Euro den Besitzer, das waren 103.858 Euro oder 18,1 Prozent mehr als im Jahr 2019. Wien ist damit nicht nur das teuerste Bundesland für den Hauskauf, sondern liegt auch auf Bezirksebene nur hinter Kitzbühel, Innsbruck und Salzburg auf Rang vier. Mengenmäßig gingen die Verkäufe um 16 Prozent auf 351 zurück.
In Oberösterreich lagen die Preise mit im Durchschnitt 281.953 Euro deutlich niedriger, jedoch noch knapp über dem Österreich-Schnitt. Es wurden um 10,9 Prozent weniger Häuser verkauft.
Am billigsten war der Hauskauf nach wie vor im Burgenland mit einem Durchschnittspreis von 159.294 Euro, der Mengenrückgang betrug zehn Prozent.