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Eine Glaskuppel für das Parlament

Von Alexander Zens   14.November 2020

Eine wichtige Etappe beim Parlamentsumbau in Wien ist abgeschlossen: Die Glasdachkonstruktion wurde in den vergangenen Tagen fertig montiert.

Damit hat der Nationalrats-Sitzungssaal ein Dach über dem Kopf, das jenem des Berliner Reichstags ähnelt. Mit dem Dachausbau samt 180 Tonnen schwerer Glaskuppel gibt es sozusagen ein weiteres Stockwerk. Künftig strömt Tageslicht in den Sitzungssaal. Einen Besucherrundgang gibt es auch, er ist akustisch getrennt vom Saal.

Die Verglasungen mit elektrochromem Glas samt deren Verkabelungen sind ebenfalls abgeschlossen. Elektrochromes Glas ist eine Technologie, die die Verdunkelungsstärke des Glases mit elektrischen Impulsen steuert – so wird bei extremer Sonneneinstrahlung verhindert, dass es zu warm wird. Da das Dach nun dicht ist, werden die darunterliegenden Ausbauarbeiten gestartet.

Gebäude 1883 eröffnet

Die Ende 2017 begonnene Sanierung des 1883 eröffneten Parlamentsgebäudes ist aufgrund des Volumens und der Komplexität in mehrere Sektoren geteilt. Während in einzelnen Sektoren noch Rohinstallationen für Haus- und Elektrotechnik erledigt werden, führt man in anderen bereits die Ausbauarbeiten durch, und wiederum in anderen erfolgt die finale Komplettierung, da hängen schon Luster an den Decken. Die Rohbaumaßnahmen sind schon seit Ende Juli abgeschlossen. Es werden bei dem Projekt unter anderem 750 Fenster thermisch saniert, 600 Türen instand gesetzt und 500 Luster restauriert.

"Natürlich ist auch die Parlamentssanierung von der Covid-Situation in Österreich stark beeinflusst", sagt Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft BIG, die seit September 2018 für das Baumanagement verantwortlich ist: "Dennoch kommen wir gut voran, es gibt sichtbare Fortschritte." Die Fertigstellung der Glaskuppel über dem Nationalrats-Saal sei ein bedeutender Meilenstein. "Eine Glaskonstruktion in dieser Dimension ist in Österreich einzigartig."

Während der Sanierung tagt der Nationalrat in der Hofburg.

Kostenobergrenze wird erhöht

Der Nationalrat genehmigt nachträglich eine Kostenüberschreitung für den Parlamentsumbau. Eine entsprechende Initiative wurde im Budgetausschuss gesetzt. In der Coronakrise hatte sich gezeigt, dass man mit der gesetzlich festgelegten Kostenobergrenze von 352,2 Millionen Euro nicht auskommt. Nun wird eine Überschreitung bis zu 20 Prozent beschlossen. Die Sanierung dauert wegen Corona auch länger. Der Umzug findet nicht wie geplant im Sommer 2021, sondern im Sommer 2022 statt.

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19. April 2024