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"Die Signale stehen auf Gelb"

11. Jänner 2020, 00:04 Uhr
"Die Signale stehen auf Gelb"
In Berlin wurden Wohnungen 2019 um neun Prozent teurer. Bild: Reuters

FRANKFURT. Deutschland: Immobilienpreise steigen weiter – gleichzeitig Warnungen vor einer Blase.

Wohnungen und Häuser in Deutschland verteuern sich weiter kräftig. So setzte sich im dritten Quartal 2019 der Preisanstieg ungebremst fort, wie eine Auswertung des Hamburger Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung (GEWOS) für die Deutsche Presse-Agentur zeigt. Unterdessen erwarten Experten weitere Preisaufschläge im neuen Jahr.

Laut GEWOS-Daten verteuerten sich Eigentumswohnungen in Deutschland um 8,2 Prozent gemessen am dritten Quartal 2018 auf im Schnitt 2030 Euro je Quadratmeter. Der Anstieg sei im dritten Jahr in Folge unvermindert stark, sagte Geschäftsführerin Carolin Wandzik. In Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf stiegen die Angebotspreise für Wohnungen gar um 9,0 Prozent.

Die Daten zeigen, dass sich die Schere zwischen Preisen und Mieten in der Bundesrepublik weiter öffnet: Denn die Neuvertragsmieten kletterten im dritten Quartal im Schnitt "nur" um 3,7 Prozent. Seit Jahren schon steigen die Immobilienpreise weitaus kräftiger als die Mieten. Gerade in Städten ist der Ansturm auf Immobilien ungebrochen. In Zeiten niedriger Zinsen stecken Großanleger Milliarden in den Markt. Auch bei Häusern kletterten die Preise laut GEWOS weiter rasant. Eigenheime verteuerten sich im dritten Quartal um 7,4 Prozent auf 2670 Euro je Quadratmeter im Schnitt. In den sieben größten Städten kosteten Eigenheime mit 6100 Euro je Quadratmeter sogar mehr als doppelt so viel wie im deutschen Mittel, in ostdeutschen Landkreisen waren Häuser dagegen schon für 1500 Euro je Quadratmeter zu haben. Günstige Kredite und die gute Konjunktur haben die Preise für Wohnungen und Häuser in Deutschland in die Höhe getrieben. Immobilien verteuerten sich von 2008 bis 2018 um fast 50 Prozent, wie jüngste Daten des Statistischen Bundesamts zeigen.

Gleichzeitig dauert die Wohnungsnot an: 2019 entstanden laut Bauindustrie 300.000 neue Wohnungen in Deutschland statt 375.000, wie von der Großen Koalition angepeilt. Längst kommt die Baubranche der Flut der Aufträge nicht mehr hinterher. 2018 waren zwar 693.000 Wohnungen schon genehmigt, aber noch nicht gebaut. "Deutschland steht in einem Baustau", sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts.

Leerstand auf dem Land

Weniger Druck gibt es auf dem Land, hier gibt es sogar mancherorts ein Überangebot. In 69 der 401 kreisfreien Städte und Landkreise wurden in den vergangenen zwei Jahren mehr als 50 Prozent mehr Wohnungen gebaut als nötig, stellte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) fest. "Die Folge ist Leerstand", sagte IW-Experte Michael Voigtländer.

In den Städten hingegen wächst die Furcht vor Übertreibungen. "Die Blasengefahr ist hoch, weil die Preise vielerorts dem mittleren Einkommen beziehungsweise Eigenkapital entronnen sind", warnte der Immobilienspezialist Empirica. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung sieht die Signale "zumindest auf Gelb". Und selbst die zurückhaltende Bundesbank stellt fest, die Immobilienpreise in Städten seien bis zu 30 Prozent höher als ökonomisch begründbar.

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