"Die Preise für Wohnungen steigen weiter"
Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen, Druck am Mietsektor lässt aber nach.
Das Sparbuch wird immer uninteressanter und weiterhin wird Geld Richtung Immobilien fließen", sagte Andreas Wollein, Vorstand des Österreichischen Verbands der Immobilienwirtschaft (ÖVI), diese Woche bei einer Pressekonferenz in Wien. Auch die Preise gehen weiter nach oben. Im Mietsektor sei aber eine Entspannung in Sicht.
Im Neubaubereich sei der Plafond noch nicht erreicht. Die Entwicklung der mittleren Preise variiert je nach Landeshauptstadt – mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von 14 Prozent in Innsbruck, einer starken Preisentwicklung in Wien und Bregenz bis hin zu einer Stagnation auf sehr hohem Niveau in Salzburg und auf mittlerem Niveau in Graz. Auch in Linz sei die Nachfrage gut, damit "sind auch heuer die Quadratmeterpreise wieder gestiegen", sagte ÖVI-Vorständin und Maklersprecherin Sandra Bauernfeind.
Auf Wien entfällt ein Viertel aller Immobilientransaktionen in Österreich. Das Volumen pendelte sich in der Bundeshauptstadt bei etwa 14.000 Objekten pro Jahr ein. Gebrauchte Wohnungen kosten im Schnitt knapp mehr als 3600 Euro pro Quadratmeter, Neubauwohnungen rund 4400 Euro.
"Wir glauben, dass die Preise für Wohnimmobilien in Wien über die nächsten Jahre weiterhin steigen werden", sagte Wollein. Die (günstigen) Kreditkonditionen hätten "natürlich einen Einfluss" darauf. Nach einer "durchschnittlichen Entwicklung 2019" dürften die Preise 2020 laut Einschätzung der Immo-Wirtschaft um 6,5 Prozent einmal mehr kräftig zulegen.
Rege Bautätigkeit
Es wird zwar viel gebaut, doch die Nachfrage wird damit immer noch nicht abgedeckt. Es gilt hier noch einiges aufzuholen. Die angespannte Lage am Mietsektor dürfte aber etwas nachlassen.
Im freifinanzierten und höherpreisigen Sektor sei jedoch von einer "gewissen Marktsättigung" auszugehen – das gelte sowohl für den Mietsektor als auch für den Kauf von Eigentumswohnungen, so der ÖVI.
Neu errichtete Wohnungen sind immer noch teurer als gebrauchte, doch die Differenz wird zusehends kleiner.
Sehr viele Wohnungsfertigstellungen, 60 bis 70 Prozent, gingen in die Vermietung. "Das nimmt Druck weg." Die Wohnungen seien zu einem großen Teil bereits als "Forward Deals" an Investoren und Fonds verkauft, welche die Immobilien naturgemäß nicht selbst nutzen. "Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren eine deutliche Entspannung am Mietmarkt zu sehen sein wird", so ÖVI-Vorständin und Maklersprecherin Bauernfeind.
Gleichzeitig seien bei Eigentumswohnungen angesichts der gestiegenen Grundstückspreise und Baukosten weiterhin mäßige Steigerungen zu erwarten. "Wir haben einen Nachfrageüberhang, wir sehen eine Entspannung, aber kein Sinken der Preise", so die Immobilienexpertin. "Eigentumswohnungen finden nach wie vor ihre Abnehmer."
Österreichweit erhöhte sich die durchschnittliche Wohnfläche pro Bewohner 2018 gegenüber 2013 von 43,4 auf 44 Quadratmeter, in Wien ging sie im selben Zeitraum von 36,4 auf 35 Quadratmeter zurück.
Hmmm, vielleicht sollte man eher in Krankenhäuser investieren, zeigt doch das Bild das Ordensklinikum Linz - Elisabethinen. *g*