Darf der Nachbar auf dem Bau helfen?
"Ich bin in Kurzarbeit, habe damit mehr Tagesfreizeit als normal und möchte meinem Nachbarn beim Hausbau helfen. Ist das in Zeiten der Corona-Krise aber überhaupt erlaubt?" Das ist aktuell eine Frage, mit der die Wirtschaftskammer immer wieder konfrontiert ist. Die Antwort lautet: Diese Art von Nachbarschaftshilfe sei gut gemeint, aber wegen der Corona-Vorgaben verboten, sagt Markus Hofer, der für Bau zuständige Geschäftsführer der Wirtschaftskammer Oberösterreich.
Der Grund: Es würden zwar nicht die ausgehandelten Regeln auf dem Bau (etwa der vorgeschriebene Ein-Meter-Abstand) verletzt, doch nach wie vor gelten in Österreich Verkehrsbeschränkungen. Demnach ist das Betreten von öffentlichen Orten außer für den Lebensmitteleinkauf und dergleichen grundsätzlich verboten – das betrifft auch Straßen, die zur Baustelle des Nachbarn führen. Wer sich nicht daran hält, kann also vom Gesetzgeber zur Kasse gebeten werden.
Ein weiteres Thema trifft Baufirmen, die ihre Mitarbeiter zu Baustellen schicken. Auch für sie gilt seit Beginn dieser Woche die Regelung für Fahrgemeinschaften zwischen Personen, die nicht im selben Haushalt leben: Damit sind Masken und ein Ein-Meter-Abstand im Fahrzeug Pflicht. (viel)