Büros: Hybrides Arbeiten "normal"
Remote Working sei "gekommen, um zu bleiben" – so lautet die Prognose von Alexandra Bauer, der Market-Research-Leiterin beim Immobilienberater EHL.
Das Arbeiten von zu Hause aus werde immer mehr zur neuen Normalität. Seit März 2020 warten Firmen länger, bis sie neue Flächen anmieten. Zudem wünschten sich Interessenten aufgrund von Co-Working vermehrt kürzere Vertragslaufzeiten, sagte Bauer.
Für den Wiener Büromarkt rechnet man bei EHL heuer dennoch mit Belebung. Im Vorjahr war die Neuvermietungsleistung von 210.000 auf 170.000 Quadratmeter zurückgegangen. Die Leerstandsrate sei mit 4,3 Prozent im internationalen Vergleich extrem niedrig.
Handel mietet mehr
In manchen Branchen blockiert die coronabedingte Unsicherheit die Vermietungen. Dass Pensionen oder Hotels wegen des Ausbleibens von Touristen zu Büroflächen werden, sieht man bei EHL aber noch nicht. Sogar aus der Hotelbranche gebe es nach wie vor Nachfragen, hieß es diese Woche bei einem Pressegespräch.
Bei Einzelhandelsflächen wird ein deutlicher Zuwachs bei den Neuvermietungen erwartet. Besonders expansiv sind die etablierten Supermarktketten. "Die Lebensmittelbranche ist eindeutig der große Gewinner der vergangenen beiden Jahre", sagt EHL-Experte Mario Schwaiger: Etablierte Supermarktketten würden ihre Filialnetze ausbauen, Biosupermärkte an Terrain gewinnen und Onlinelebensmittelhändler verstärkt Flächen in Zentrallagen suchen. Auch die Gastronomie sei auf dem Vormarsch. Das betreffe sowohl internationale Systemgastronomie als auch heimische Unternehmen: Hier seien viele spannende Konzepte in den Startlöchern. Die Flächenverfügbarkeit sei jedoch eingeschränkt.
Nicht in jeder Firma. Viele Unternehmen drehen das Home Office wieder zurück.