Beschleunigter Mietanstieg in deutschen Metropolen

FRANKFURT. Angebotsmieten im ersten Halbjahr im Schnitt um 6,7 Prozent höher
Hohe Nachfrage nach Wohnraum, stockender Neubau, abwartende Immobilienkäufer: Der Druck auf dem Immobilienmarkt in deutschen Metropolen hat laut einer Studie zugenommen. Die Angebotsmieten in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig kletterten im ersten Halbjahr im Durchschnitt um 6,7 Prozent. Das zeigt eine diese Woche veröffentlichte Analyse des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL).
Im Vorjahreszeitraum habe der Anstieg der Mieten 3,7 Prozent betragen, heißt es in dem Bericht. Damit fiel die Dynamik in den Metropolen zuletzt kräftiger aus als in kreisfreien Städten: Dort zogen die Angebotsmieten für Neubauten und Bestandswohnungen binnen zwölf Monaten um 2,7 Prozent an. In den deutschen Landkreisen kletterten die inserierten Mieten um 4,9 Prozent.
Angebotsmieten bedeuten noch keine Abschlüsse, manchmal weicht die vereinbarte Miete davon ab – das kommt aber seltener vor als beim Immobilienkauf.
In Berlin und Leipzig wurden laut JLL Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich verzeichnet. In Deutschlands Hauptstadt habe es 2022 eine Nettozuwanderung von 86.000 Menschen gegeben, während nur gut 17.000 Wohnungen fertiggestellt worden seien. In den übrigen Metropolen waren die Mietanstiege deutlich moderater. "In allen betrachteten Metropolen herrscht eine enorme Angebotsknappheit, die sich durch den stockenden Wohnungsbau noch verstärken wird", sagte JLL-Wohnimmobilienexperte Roman Heidrich. "Ein Ende der Mietanstiege ist deshalb nicht in Sicht." Druck komme auch von gestiegenen Kreditzinsen, die Interessenten vom Immobilienkauf abhielten und in den Mietmarkt drängten, hieß es.
15,38 Euro pro Quadratmeter
Die Studie zeigt auch, wie kostspielig Wohnen in den acht Metropolen ist. Dort wurden Mietwohnungen mit 15,38 Euro je Quadratmeter im Schnitt rund 50 Prozent teurer angeboten als in kreisfreien Städten (10 Euro) und 79 Prozent teurer als in den Landkreisen (8,61 Euro).