Baustopp für Investorenmodelle in Lech
Die Gemeindevertretung des Nobelskiorts beschloss die Maßnahme für zwei Jahre.
LECH. Die Gemeindevertretung des Vorarlberger Nobelskiorts Lech am Arlberg hat einstimmig eine zweijährige Bausperre für alle Investorenmodelle beschlossen. Mit dieser "drastischen Maßnahme" verschaffe man sich einen dringend nötigen Spielraum, um den Bebauungsplan zu überarbeiten, erklärte Bürgermeister Stefan Jochum von der Liste "Unser Dorf": "Wenn wir jetzt nicht die Notbremse einlegen, wird unser Dorf nicht mehr lange unser Dorf sein." Die Investorenmodelle seien außer Kontrolle geraten.
"Der Blick auf die vielen dunklen Häuser in Lech bereitet uns seit Jahren große Sorgen", erklärte Jochum. "Dort, wo früher lebendige Gastronomie- und Hotelbetriebe standen, sehen wir heute vielerorts leere und leblose Chalets mit kalten Betten ohne Gäste und Angestellte." Die derzeitigen gesetzlichen Regelungen seien nicht dazu geeignet, so der Bürgermeister der an die 1600 Einwohner zählenden Gemeinde.
Künftig sollen alle in Lech eingereichten Projekte zusätzlich darauf geprüft werden, ob sie einer der drei Existenzgrundlagen "Wirtschaften, Arbeiten, Wohnen" entgegenstehen. Man habe bereits vor einiger Zeit versucht, "tote Häuser" etwa durch strengere Richtlinien für Zweitwohnsitze zu verhindern, was nun eben durch Investorenmodelle umschifft werde: Ein privater Investor kauft ein Haus, teilt es in angebliche Ferienwohnungen, die dann aber nicht vermietet werden, sondern nur wenige Wochen im Jahr vom ursprünglichen Investor oder Käufern der Wohnungen genützt werden. Den Rest der Zeit stehen sie leer.
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