Baupreise in Deutschland: Stärkster Anstieg seit 1970
BERLIN. Der Neubau von Wohnungen in Deutschland hat sich im November 2021 so stark verteuert wie seit 51 Jahren nicht mehr.
Die Preise bei konventionell gefertigten Wohngebäuden legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,4 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ein stärkerer Anstieg war zuletzt im August 1970 mit 17,0 Prozent gemessen worden.
Die große Nachfrage nach Baumaterialien wie Holz, Stahl und Dämmstoff auf den Weltmärkten heizt die Preise an. Überdurchschnittlich stark verteuerten sich im November Zimmer- und Holzbauarbeiten, deren Preise aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 38,9 Prozent stiegen. Dazu kam die Rücknahme der befristeten Mehrwertsteuersenkung. Seit Jänner 2021 gelten wieder die regulären Sätze, Waren und Dienstleistungen wurden im Jahresvergleich also tendenziell teurer. Ohne den Mehrwertsteuereffekt wären die Baupreise im November 2021 nach Angaben der Statistiker rechnerisch um 11,6 Prozent gestiegen.
Eine baldige Entspannung an der Preisfront ist nach Einschätzung von Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer nicht zu erwarten. "Privatkunden warten länger auf Handwerker und zahlen deutlich mehr", sagte er. Bauen werde zukünftig teurer werden, nicht nur weil die Löhne steigen, sondern weil die Preise für Materialien steigen.