Baukosten im Juli etwas gesunken, Baupreise im Quartal kräftig gestiegen
WIEN. Unterschiedliche Signale gibt es bei den beiden Kennzahlen, die Unterschiedliches wiedergeben.
Die stark gestiegenen Baukosten und Baupreise sind ein Grund für den Dämpfer in der Immobilienbranche in den vergangenen Monaten. Wie geht es weiter?
Aktuell gibt es zwei unterschiedliche Signale von der Statistik Austria. Dabei ist wichtig zu wissen, wie die Kennzahlen definiert sind: Der Baukostenindex beobachtet die Entwicklung der Kosten, die den Bauunternehmern bei der Ausführung von Bauleistungen wegen der Veränderung der Kostengrundlagen (Material und Arbeit) entstehen. Der Baupreisindex erfasst das Preisniveau von Bauprojekten und gibt damit Auskunft über die Entwicklung der tatsächlichen Preise, die der Bauherr für die Bauarbeiten bezahlt.
Der Baukostenindex für den Wohnhaus- und Siedlungsbau lag im Juli mit 123,1 Punkten um 0,2 Prozent unter dem Vorjahreswert und um 0,9 Prozent unter dem Vormonat Juni. Somit nahm der Baukostenindex zum vierten Mal in diesem Jahr ab, wie die Statistik Austria berichtete. Auch im Brückenbau sind die Baukosten gesunken. Sie sind im Jahresabstand um 3,1 Prozent und im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent zurückgegangen. Grund dafür sei der anhaltende Preisrückgang bei Stahlprodukten, so die Statistikbehörde. In den anderen Bereichen sind die Kosten hingegen gestiegen. Beim Straßenbau weist der Index einen Wert von 131,2 Punkte auf, er lag um 0,4 Prozent über dem Wert von Juli 2022. Der Siedlungswasserbau verteuerte sich seit dem Vorjahr um 2,1 Prozent.
Im zweiten Quartal zogen die ohnehin schon hohen Baupreise gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres im Schnitt um 5,9 Prozent an, wie die Statistik Austria bekannt gab. Besonders stark war die Teuerung im Hochbau mit einem Plus von 8,8 Prozent. Die Preise in den beiden Hochbausparten Wohnhaus- und Siedlungsbau sowie sonstiger Hochbau zogen im Jahresabstand um 8,7 beziehungsweise 8,8 Prozent an. Wesentlich moderater war die Preisentwicklung im Tiefbau – mit einer Teuerung von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum beziehungsweise 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Der Straßenbau kostete beispielsweise im Jahresabstand um 1,5 Prozent mehr, der Brückenbau um 1,4 Prozent und der sonstige Tiefbau um 0,8 Prozent. Zu den Preisanstiegen im Hochbau beigetragen haben demnach vor allem die Teuerungen für Bauleistungen wie Putzarbeiten, Beschichtungen auf Holz, Metall, Mauerwerk, Putz, Beton, Leichtbauplatten, Elektroinstallationen sowie Gas- und Wasserinstallationen.
Jahrelang Party feiern und nun jammern! Frechheit!