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"Auch in dieser schwierigen Zeit sind wir ein Wirtschaftsmotor"

Von Roland Vielhaber, 09. Mai 2020, 00:04 Uhr
"Auch in dieser schwierigen Zeit sind wir ein Wirtschaftsmotor"
In Oberösterreich stellten die Gemeinnützigen heuer mehr als 2440 Wohnungen fertig. Das liegt 15 Prozent über dem Zehn-Jahres-Schnitt. Bild: APA

Die Gemeinnützigen bauten im Vorjahr 17.000 Wohnungen und zeigen sich kulant.

Als fairer Vermieter, aber auch als Wirtschaftsmotor sehen sich die 185 gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) in Österreich gerade in dieser schwierigen Corona-Zeit. So wurden im Jahr 2019 in Österreich fast 17.000 Wohnungen (davon 2440 in Oberösterreich) fertiggestellt. Das waren zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig zeigen sich die Gemeinnützigen in der Coronakrise kulant bei Zahlungsproblemen der Mieter.

"Wir wollen die Menschen in dieser schwierigen Situation mit Stundungslösungen begleiten", sagte GBV-Obmann Bernd Rießland diese Woche. Die Zahl der Notfälle liege derzeit im Promillebereich. Ein Viertel der Mieter stamme aber aus den von der Krise am stärksten betroffenen Branchen wie Tourismus, Gastronomie, Handel (ohne Lebensmitteleinzelhandel) und Baugewerbe.

Die Kraft der Gemeinnützigen

Vize-Verbandsobmann Herwig Pernsteiner (Innviertler Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft, ISG): "Wir wissen nicht genau, wie das in den nächsten Wochen weitergeht." Nachsatz: "Bei den Stundungen sind wir sehr großzügig." Das sei schon zu Normalzeiten so gewesen.

Dass die Gemeinnützigen ein Rückgrat für die klein- und mittelständischen Unternehmen seien, sagt neben Pernsteiner auch Lawog-Vorstand Frank Schneider – er ist GBV-Vorstandsmitglied und Obmann der Gemeinnützigen in Oberösterreich. Die Kraft der Gemeinnützigen zeigen diese Zahlen: Das GBV-Neubauvolumen betrug zuletzt knapp drei Milliarden Euro, dazu kamen 7100 Sanierungen mit einem Einsatz von 929 Millionen Euro.

Abgesehen von den verlorenen Corona-Wochen, in denen nicht gebaut wurde, werde man heuer und 2021 auch als Konjunkturmotor tätig sein. Projekte gebe es genug. So werde man die thermischen Sanierungen fortsetzen, in zwei Jahren habe man den Großteil der 60er-, 70er-Bauten erledigt.

Das nächste große Thema

"Zur Krisenbewältigung trägt das noch über 2021 drüber, dann ist es ökologisch gesehen abgeschlossen", so GBV-Obmann Rießland. Er sieht als das nächste große Thema die systematische Umstellung der Heizsysteme weg von Gas – "Öl gibt es in unseren Wohnungen eh nicht" – hin zu Photovoltaik und strombetriebenen Wärmepumpen, Fernwärme kommt in vielen Neubauten ohnedies automatisch.

Auch der Dienstleistungsbereich sei in der Krise aufrechterhalten worden, damit es etwa bei einem Wohnungswechsel zu keinen Problemen kam. "Wohnungsübergaben werden, sofern sie stattfinden, möglichst kontaktlos organisiert. Die Schlüsselübergabe findet etwa postalisch statt, Vertragsabwicklung und Übergabeprotokoll elektronisch und etwaige Kontakte unter Einhaltung der allgemeinen Sicherheits- und Hygienebestimmungen", beschreibt Pernsteiner die Anpassungen. "Kein Mieter steht auf der Straße", sagt Schneider

Mit Blick auf die gut zwei Millionen Bewohner der Gemeinnützigen betont Rießland, dass die GBV-Mieten deutlich niedriger als jene privater Investoren seien, nachdem man ja nur mit der Kostendeckung arbeiten dürfe.

Die heimischen Gemeinnützigen zählen 660.000 Mietwohnungen, samt Eigentumswohnungen verwalten sie 900.000 Einheiten.

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Autor
Roland Vielhaber
Redakteur Wirtschaft
Roland Vielhaber
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2  Kommentare
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thukydides (1.204 Kommentare)
am 11.08.2020 11:39

Und, die Funktion des wirksamen und deutlich niedrigen Preisankers haben Genossenschaften/Gemeinnützige schon lange nicht mehr.

Und die Wohnungen werden alle viel zu klein gebaut. Ein riesiger Rückschritt.

Alles in allem eine massive Negativentwicklung bei den Genossenschaften und Gemeinnützigen.

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thukydides (1.204 Kommentare)
am 11.08.2020 11:38

Das ist reine Propaganda, die die Gemeinnützigen Wohnbauvereinigungen, vulgo Genossenschaften, einseitig und falsch darstellen.

Gemeinnützig sind viele schon lange nicht mehr. Die Qualität der Bauten ist Durchschnitt, die verwendeten Baustoffe (bspw Bodenbeläge) sind unterste Kategorie, alles mit ordentlich Qualität und Anspruch muss gesondert bezahlt werden.

Es gibt manchmal noch halbwegs vernünftige Mieten, aber ausschliesslich bei Altbauten die schon seit einiger Zeit abbezahlt sind und deren Revonierung noch nicht begonne wurden. Bei Altverträgen sind die Mieten auch manchmal noch halbwegs erträglich.

Aber sonst bieten die GBV keine Besonderheit mehr, der Mieter ist eine willige Milchkuh, die man nach belieben auspressen kann.

Der Vergleich mit privaten Vermietern ist zumeist seeehr gering, betrachtet man die Privilegien, mit denen "gemeinnütziger" Wohnbau bedacht ist.
Oft sind Genossenschaftswohnungen sogar viel teuerer als von Privaten. Noch, Private ziehen den Preis nach.

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