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Wechselvolle Geschichte mit Weitblick

Von Sabine Neuweg und Alois Peham, 26. November 2022, 00:04 Uhr
Wechselvolle Geschichte mit Weitblick
Fernsicht: Sowohl von der Hofberghütte als auch hoch oben auf der Göblbergwarte weitet sich der Blick in Land. Bild: ALOIS PEHAM

Frankenburg am Südrand des Hausrucks hat mit dem Würfelspiel nicht nur historisch Bedeutendes zu bieten. Mit der Wanderung hinauf zur Göblbergwarte erarbeitet man sich auch einen eindrucksvollen Blick übers Land.

Waldreich ist die Gegend rund um Frankenburg. Es ist die hügelige Landschaft des Hausrucks, die sich hier an der Grenze zum Innviertel erstreckt. Bekannt ist der Ort vor allem durch das Frankenburger Würfelspiel, das hier regelmäßig von Laiendarstellern aufgeführt wird. Der Würfelspielweg mit seinen 18 Schautafeln gibt einen guten Einblick in das Leben im 17. Jahrhundert und die daraus resultierenden Aufstände.

Wir haben diesen Rundweg erweitert und auf dem Weg Nr. 121 über den Hofberg die Göblbergwarte angesteuert. Die Route beginnt am Markplatz und verläuft über die Rieder Straße und weiter Richtung Hofberg. Man folgt originellen Wanderschildern mit Symbolen.

Wechselvolle Geschichte mit Weitblick
Der Weg zur Hofberghütte führt auf schönen Waldwegen. Bild: ALOIS PEHAM

Erste Schautafeln informieren, vorbei am Fischteich Huber mit Gasthof taucht man ein in den Wald und erreicht dann über einen Wiesenweg eine Straße. Hier verlässt man den Würfelspielweg und folgt der Beschilderung Nr. 121 nach links durch die Ortschaft Schnöllhof. Man erreicht die Abhänge des Hofberges, und auf schönen Waldwegen geht es zuletzt etwas steiler bergauf bis zur Hofberghütte, einer Unterstandshütte mit herrlichem Blick über Frankenburg. Eine Tafel informiert über die schon im 13. Jahrhundert hier errichtete Feste Frankenburg, von der allerdings nichts mehr zu sehen ist. Weiter führt der mit raschelndem Laub bedeckte Weg durch Wald, bis man kurz vor Hoblschlag wieder die Straße erreicht und bald darauf auch den Wirt z’Hoblschlag. Von hier ist es nicht mehr weit hinauf zum hölzernen Aussichtsturm am Göblberg.

Wechselvolle Geschichte mit Weitblick
Fernsicht: Sowohl von der Hofberghütte als auch hoch oben auf der Göblbergwarte weitet sich der Blick in Land. Bild: Sabine Neuweg

Bäuerlich geprägte Landschaft

Der 2006 von den Gemeinden Ampflwang und Frankenburg mit Unterstützung der EU errichtete Turm führt über 215 Stufen zur 35 Meter über dem Boden liegenden Aussichtsplattform. Fast grenzenlos sind die Blicke in alle Richtungen, und Panoramatafeln unterstützen das Erkennen der von hier zu sehenden Berge und Hügel. Von nun an geht’s bergab. Auf Waldwegen und Forststraßen vorbei an den letzten Pilzen und Früchten des Spätherbstes erreicht man in der Ortschaft Renigen wieder den Würfelspielweg, dem man weiter folgt. Durch die bäuerlich geprägte Landschaft geht es auf Wegen und Nebenstraßen weiter, bis man schließlich in Leitrachstetten, schon nahe dem Ausgangspunkt dieser Runde, das Würfelspielgelände erreicht hat. Es ist nicht der Originalschauplatz des grausamen Spiels, das Haushamerfeld liegt etwa 11 Kilometer entfernt in Pfaffing bei Vöcklamarkt.

Wechselvolle Geschichte mit Weitblick
Würfelspielskulptur in Frankenburg Bild: ALOIS PEHAM

Vom Würfelspielgelände wandert man entlang der Straße zurück ins Ortszentrum, dabei kommt man auch noch am Würfelspielhaus vorbei. Es ist kein Museum, sondern ein multimedialer Ort, wo sowohl die Lebensumstände des 17. Jahrhunderts als auch die Geschichte des Würfelspiels im 20. Jahrhundert immer mit Bezug zu den Menschen aufgearbeitet werden. Geöffnet an den Spieltagen und nach Anmeldung für Gruppen und Schulklassen.

  • Anreise: Von Montag bis Freitag gibt es regelmäßige Busverbindungen von den Bahnhöfen Ried/Innkr. und Vöcklabruck (ooevv.at). Am Wochenende ist Frankenburg nur mit dem Auto erreichbar. Vom Marktplatz folgt man der Rieder Straße und biegt bei einer Tankstelle in die Hofbergstraße ein. Ab dort hält man sich an die Beschilderung.
  • Charakteristik: Abwechslungsreiche Wanderung auf beschilderten Wegen mit der Nummer 121 und dem Logo des Würfelspielwanderweges. Kürzere Abschnitte auf asphaltierten Nebenstraßen. Höhepunkt ist der Ausblick von der Göblbergwarte, der weit hinein in die Berge und über das Alpenvorland reicht.

Infos zur Tour

Gehzeit: 4 Stunden

Länge: 16,4 Kilometer

Höhenmeter: 520

Strecke: Frankenburg (519 m) – Hofberg (750 m) – Hoblschlag (720 m) – Göblbergwarte (801 m) – Würfelspielgelände (540 m)

Internet: frankenburg.ooe.gv.at/Unsere_Gemeinde/Freizeit/Wanderwege, tourismus-hausruckwald.at

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GPS-Track Frankenburg Würfelspielweg und Göblberg

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Am Wegesrand

  • Einkehr: Etwa zur Hälfte der Wanderung liegt der Wirt z’Hoblschlag. Warme Gerichte mit Hausmannskost gibt es bis 13.30 Uhr, am Nachmittag wählt man aus der Jausenkarte. Geöffnet ab 11 Uhr, Mo und Do Ruhetag (Tel. 07683/8672). Entlang des Weges gibt es auch den Wirt am Riegl, Di und Mi Ruhetag (wirtamriegl.at). Weitere Gasthäuser und Cafés findet man rund um das Ortszentrum.
  • Das Frankenburger Würfelspiel: Das Blutgericht am Haushamerfeld in Pfaffing, das damals zur Grafschaft Frankenburg gehörte, war im Jahre 1625 der Zündfunke zum Oberösterreichischen Bauernkrieg und fand vor dem historischen Hintergrund der Gegenreformation statt. Die Bezeichnung „Würfelspiel“ entstand im 19. Jahrhundert. Es waren 36 protestantische Bauern, mutmaßliche Rädelsführer eines Aufstandes, die um ihr Leben würfeln mussten. 16 der Verlierer wurden sofort gehenkt. Diese drastische Strafaktion hatte nicht die erhoffte Wirkung, sondern wurde zum Auslöser eines Bauernaufstandes, der im Mai 1626 losbrach. Seit 1925 wird das Freiluft-Schauspiel mit mehr als 500 Laiendarstellern nahe Frankenburg aufgeführt. Es findet alle zwei Jahre im Juli und August statt, wobei die nächste Saison nach 2022 ausnahmsweise erst wieder 2025 sein wird (wuerfelspiel.at, wuerfelspielhaus.at).
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Autorin
Sabine Neuweg
Autor
Alois Peham
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