Tiefblick auf die Kaiserstadt
Bergtour: Markant und unübersehbar steht die Zimnitz über Pfandl bei Bad Ischl. Der Anstieg hinauf und weiter über den Gipfelkamm verlangt etwas Kondition auf teils steilen Wegen.
Sagen und Geschichten ranken sich um den als Zimnitz wie auch Leonsberg bekannten Bergkamm, der unübersehbar im Dreieck zwischen Bad Ischl, Wolfgangsee und Attersee steht.
"Zimnitz" kommt aus dem Slawischen und bedeutet Kälte. Die Eiskapelle oben unter dem Gartenzinken weist noch auf jene Zeit hin, als bis in den Sommer hinein Eis und Schnee dominierten. Das ist längst vorbei, geblieben ist der Name.
Die Flüsse Weite und Enge Zimnitz entwässern die steilen Flanken und münden bei Pfandl in die Ischl. Wir sind dem Weg Nr. 814 in direktem Anstieg hinauf zum Gartenzinken gefolgt. Und es geht zügig nach oben. Kehre für Kehre schlängelt sich der Steig höher, beim Walkerskogel laden Tisch und Bank zu einer Rast mit Tiefblick nach Ischl ein. Felsig und steil führt der Weg dann weiter auf den Gartenzinken.
Erste Blicke zur Leonsbergalm werden frei. Von hier ist es in leichtem Auf und Ab noch eine knappe Stunde am Kamm entlang zum Gipfel der Zimnitz. Eine längere Rast ist mehr als verdient, und die Ausblicke in der Runde sind großartig. Etwas unterhalb neben den Latschen sonnt sich eine stattliche Höllotter, die schwarze Kreuzotter, die im Alpenraum auch Bergviper genannt wird.
Der Abstieg führt von einer Kreuzung kurz nach dem Gipfel nach rechts, einen teilweise steilen Kamm abwärts. Eine kurze felsige Passage wird mit Hilfe eines Seils problemlos überwunden, und durch Latschen kommt man hinab in einen Sattel nahe der Schüttalm-Jagdhütte. Hier taucht man ein in schönen Hochwald. Kurze Wegabschnitte mussten nach Windwürfen verlegt werden, und nach einigen steileren Passagen kommt man hinab ins Tal der Engen Zimnitz.
Eine wilde Landschaft, teils sind noch die Folgen von Stürmen und Starkregen zu sehen. Deshalb musste auch eine neue Brücke errichtet werden, die eine kleine Schlucht überquert.
Hier hat man die Forststraße erreicht, und bequem geht es hinaus zum Ausgangspunkt. Am Weg kommt man noch an der Trefferwand vorbei, aus der ständig Wasser trieft.
Eine kleine Madonnenstatue, mit Blumen geschmückt, soll den Zimnitzgeist besänftigen, der hier haust.
INFOS ZUR TOUR
Ausgangspunkt: Pfandl erreicht man auf der Straße von Bad Ischl Richtung Wolfgangsee. Man folgt hinter der Kirche und am Friedhof vorbei der Zimnitzstraße bis zum Talschluss. Wenige Parkmöglichkeiten am Beginn des Anstiegsweges Nr. 814, mehr beim 250 m weit entfernten Parkplatz.
Charakteristik: Anregende, längere Bergtour auf markierten Wegen mit steileren Abschnitten im Anstieg. Trittsicherheit und Erfahrung auf felsigen Steigen erfordert auch der Abstieg bis zur Schüttalm-Jagdhütte, der mit einer kurzen seilgesicherten Stelle, dem Gaishörndl, aufwartet.
Würde mich noch mehr freuen, wenn es zu dieser Tour GPS-Daten geben würde.