Kleindenkmäler – Stationen am Weg
Sie erinnern an besondere Ereignisse, persönliche Schicksalsschläge oder sagen Danke für etwas. Es sind Kapellen, Bildstöcke und Bildkreuze, die man in Weißkirchen neben beschilderten Wanderwegen entdecken kann.
Flach ist die Gegend entlang der Traun zwischen Linz und Wels. Es ist keine spektakuläre Landschaft, aber sie hat ihren Reiz. Auf einer Wanderung durch diese bäuerliche Kulturlandschaft wird der Fokus auf Kleinode am Wegesrand gelegt. Es sind neben ersten blühenden Frühlingsboten vor allem die Kleindenkmäler. Die zwei bestens beschilderten Wanderwege wurden auf Initiative der Familie Rankl und von Franz Wasserbauer sowie den Mitgliedern des Alpenvereins Weißkirchen an der Traun geplant und im Jahr 2020 umgesetzt. Entlang von insgesamt 28 Kleindenkmälern lernt man die Landschaft rund um Weißkirchen kennen.
Kleindenkmäler Wanderweg West
Vom Parkplatz folgt man der Straße auf dem Radweg entlang Richtung Marchtrenk. Nach einem Firmengebäude biegt man in einen Wiesenweg ein und erreicht die Illing-Kapelle. Weiter folgt man dem Weg, am Obermayr Kastenkreuz vorbei bis die ersten Häuser im Ortsteil Bergern sichtbar werden. Am Rand der Siedlung führt der Wanderweg am Schleißheimerbach entlang bis zu den nächsten Häusern. Über einen kurzer Abstecher nach rechts über den Bach gelangt man zum KZ-Denkmal, das an die 119 Opfer des Todesmarsches im April 1945 erinnert.
Zurück am Weg wird die nach kurzer Zeit die Hansfischer Kapelle passiert. Kurz vorher zweigt die Route nach links ab und kommt durch den Betriebspark West zur Bergernstraße. Man überquert die Straße und an einem Bauernhaus vorbei folgt man einem idyllischen Hohlweg aufwärts. Erste bunte Frühlingsblumen säumen den Anstieg.
Aus dem Wald heraus weitet sich der Blick bis in die Berge rund um den Traunstein. Ein kurzer Abstecher führt zu einem Bildkreuz, dann geht es am Waldrand entlang zum Schimpelbauern Kreuz mit Rastbank. Über einen weiteren Abstecher gelant man zur Kapelle in Buchet, ehe man vorbei an Wiesen und Äckern den Golfplatz Wels erreicht. Kurz vorher weist eine Tafel auf einen der Verbindungswege hin. Es ist eine der Varianten, um die Runde zu verkürzen. Weiter geht es entlang der Straße, man durchquert den Golfplatz und zweigt in der Ortschaft Baching ab und erreicht den Weyerbach. Vorbei an einigen Häusern, dann nach links steuert man auf die Kapelle in Klobing zu.
In der Ortschaft Weyerbach wird eine Hammerschmiede passiert, ehe es dann sehr idyllisch auf Wiesenwegen erst über, dann entlang des Bachs Weißkirchen entgegengeht. An Kirche und Pfarrhof vorbei erreicht man wieder den Ausgangspunkt. Insgesamt 16 Kleindenkmäler finden sich entlang des Weges.
Kleindenkmäler Wanderweg Ost
Der kürzere der beiden Wege mit insgesamt zwölf Kleindenkmälern führt durch die östlich gelegenen Ortschaften von Weißkirchen. Zuerst geht es flach bis Untersinnersdorf, wo man den Weyerbach erreicht. Leichte Anstiege führen über Haisching und Oberndorf wieder zurück ins Ortsszentrum von Weißkirchen.
- Ausgangspunkt: Anreise mit dem Auto über die Autobahn-Abfahrten Marchtrenk oder Allhaming. Der Parkplatz mit einer Übersichtstafel zu den Wegen liegt am Traunuferweg nördlich der Kirche. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Weißkirchen regelmäßig gut erreichbar (ooevv.at).
- Charakteristik: Die zwei Wege weisen keine besonderen Schwierigkeiten auf und sind durchgehend beschildert. Auch einige Rastplätze findet man entlang der Strecke. Wanderkarten sind am Gemeindeamt erhältlich.
Infos zur Tour
Wanderweg West
Gehzeit: 4,5 Stunden
Länge: 16,6 Kilometer
Höhenmeter: 200
Strecke: Weißkirchen (305 m) – Golfplatz Wels (380 m)
Wanderweg Ost
Gehzeit: 3 Stunden
Länge: 9 Kilometer
Höhenmeter: 100
Am Wegesrand
- Einkehr: Der Weißkirchner Hof im Ortszentrum ist eine gute Einkehrstation. Warme Küche mittags und ab 17 Uhr. Mo und Di Ruhetag. (weisskirchnerhof.metro.rest). Neben der Kirche gibt es die Pizzeria Taverna. Mo Ruhetag. Etwa zur Hälfte des Wanderweges West kommt man am Golfrestaurant Wels vorbei. Auf der einladenden Terrasse sind auch Wanderer willkommen (golfrestaurant-wels.at).
- Weißkirchen an der Traun: Der Name verweist laut Wikipedia auf eine schon im 12. Jahrhundert bestehende, gemauerte und weiß gefärbte Kirche. Der Pfarrhof ist nach einem Brand um 1600 wieder erbaut worden. Feldmarschall Radetzky übernachtete hier und Kaiser Napoleon, der mit seinen Truppen ebenfalls hier vorbeikam, wurde ein Glas Wasser kredenzt. Das historische Glas wird bis heute im Pfarrhof aufbewahrt.
- Buchtipp: Der „ALManach Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark“ erschienen im Kral Verlag. Neu ist der Führer zu den schönsten Almen der Steiermark, ein Klassiker ist jener zu den oberösterreichischen Almen. Alle drei geben Anregungen zu Almwanderungen, besonders jetzt zu Beginn der Wandersaison. Wegbeschreibungen und Bilder findet man genauso wie einen Alm-Knigge, Pflanzenkunde sowie Kulinarisches (Preis: je 16,90 Euro).