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Auf dem Friedensweg über den Krimmler Tauern

Von Sabine Neuweg und Alois Peham   05.Juni 2015

Zum neunten Mal wird heuer bereits der Friedensmarsch unter dem Titel "Alpine Peace Crossing" von Krimml über den Krimmler Tauern nach Kasern im Südtiroler Ahrntal veranstaltet.

Aus dieser Veranstaltung ist auch die Idee zum Friedensweg entstanden. Er beginnt bei den Krimmler Wasserfällen und führt zunächst entlang des tosenden Wassers hinauf zum Krimmler Tauernhaus.

Holocaust bis Syrien-Krise

Hier startet auch der "Alpine Peace Crossing" Friedensmarsch, der an die Flucht von 5000 jüdischen Überlebenden des Holocaust im Jahr 1947 über die Hohen Tauern nach Südtirol erinnert. Die Veranstaltung steht im Zeichen dieser beschwerlichen Flucht, stellt aber auch die Verbindung zur Gegenwart her. Beteiligte von damals und Flüchtlinge von heute begleiten den Marsch und berichten über ihre bewegenden Schicksale.

Wir waren 2014 dabei, haben am Krimmler Tauernhaus übernachtet, und nach einer kurzen Einführung machten wir uns gemeinsam mit über 180 Teilnehmern auf den Weg. Auf breiten Almwegen ging es dort zunächst vorbei an zahlreichen Almhütten ins weite Achental. Bald zweigte man ab, und über eine erste Geländestufe wurde die Windbachalm erreicht. Ein Zeitzeuge, der 101 Jahre alte Marco Feingold, berichtete damals von der Flucht 1947, Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern erzählten von ihrer Situation.

Auf dem Friedensweg über den Krimmler Tauern

Gemeinsam ging es dann weiter. Der Weg dort wurde felsiger, vor dem Pass fiel Nebel ein, es regnete leicht. Ausgedehnte Altschneefelder forderten erhöhte Aufmerksamkeit.

Am hochalpinen Krimmler Tauern war Endstation für die uns begleitenden Flüchtlinge. Sie durften nicht über die Grenze. Der Weg hinab wurde wieder breiter. Übrigens: Bei der Tauernalm gab es die Möglichkeit für eine weitere Rast.

In Kasern wurden die Friedenswanderer 2014 nicht nur vom Bürgermeister, sondern auch wieder von der Sonne begrüßt. Zurück gab es einen Bus-Transfer. Falls es die Bedingungen zulassen, kann man auch im Ahrntal übernachten und über die 2667 Meter hohe Birnlücke ins Krimmler Achental zurückkehren.

Auf dem Friedensweg über den Krimmler Tauern

Gehzeiten: Sechs Stunden

Länge: 19 km, Höhenmeter im Anstieg 1020, Krimmler Tauernhaus (1622 m) – Windbachalm (1883 m) – Krimmler Tauern (2633 m) – Kasern (1566 m)

Internet:www.nationalpark.at, www.krimml.at

GPS: 

Weitere Inhalte:

Karten: AV-Karte Nr. 35/3, freytag & berndt Nr. 123, Kompass Nr. 50

2633 m: Höchster Punkt Der „Krimmler Tauern“ wurde bereits von den Römern genutzt. Der Verbindungsweg wurde ab dem Mittelalter stark frequentiert. Salz kam aus dem Norden, Wein und Schnaps kamen aus dem Süden.

Ausgangspunkt: Von Krimml führt der Friedensweg entlang der Wasserfälle hinauf ins weitläufige Krimmler Achental zum Krimmler Tauernhaus. Bis hierher gibt es auch die Möglichkeit zum Taxitransport. Hier startet alljährlich die „Alpine Peace Crossing“- Friedenswanderung.

Charakteristik: Alpine Wanderung auf guten Wegen und Felssteigen. Bis in den Frühsommer hinein gibt es im Bereich des Krimmler Tauern meist noch größere Schneefelder. Festes Schuhwerk ist notwendig, und Stöcke sind sehr hilfreich. Abstieg nach Südtirol auf breiten Steinwegen.

Einkehr: Das Krimmler Tauernhaus ist ein idealer Stützpunkt für Touren im Bereich des Krimmler Achentals. Bis hierher ist auch ein Taxitransport möglich. Info: www.krimmler-tauernhaus.at
Beim Abstieg nach Kasern kommt man an der bewirtschafteten Tauernalm vorbei.

Weitere Inhalte:

Wegesrand

Die Friedenswanderung wurde von Ernst Löschner, einem pensionierten Bankdirektor, gegründet und versteht sich als Sozial- und Friedensprojekt, das auf die Problematik von Asylwerbenden und Flüchtlingen hinweisen will. Gemeinsam mit den Orten Krimml und Kasern wird heuer bereits zum 9. „Alpine Peace Crossing“ und zum Friedensdialog vom 26.–27. Juni eingeladen. In der Bevölkerung findet diese Themenveranstaltung breite Akzeptanz. alpinepeacecrossing.org

Nachtrag zu den „Mühlen im Feldaisttal“: Im Freizeit-aktiv-Bericht (Ausgabe vom 23. Mai) war zu lesen, dass „es mehrere Mühlen entlang der Feldaist gibt, allesamt nicht mehr in Betrieb“. Dem ist anders: Es gibt doch noch eine Mühle, die in Betrieb ist, und zwar die Klammühle. Hier wird seit 700 Jahren Roggen vermahlen und in der eigenen Bäckerei zu Brot gebacken schiefer-klammuehle.at

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28. März 2024