Zwölf Tipps für Ihren Urlaub im neuen Jahr
Jänner: Bis ans Ende der Welt
von Roman Kloibhofer
Die Ruhe in diesen Gefilden, am südlichsten Ende der Kontinente, ist ergreifend. Wer durch die Fjorde Südchiles und Südargentiniens, in den Ausläufern der Anden, mit einem Schiff kreuzt, erlebt, was es heißt, ans Ende der Welt gereist zu sein. Von Ushuaia aus, der südlichsten Stadt der Welt, bis nach Santiago de Chile – diese Reise bietet Einblicke in eine der schönsten Gegenden der Welt. Eine Reportage darüber lesen Sie demnächst in den OÖNachrichten.
Februar: Von der Stadt auf die Piste
von Herbert Schorn
Das haben nur wenige Städte zu bieten: In Innsbruck kann, wer mag, direkt vom Zentrum auf die Piste fahren. Nicht selten sieht man Skifahrer mit ihren zwei Brettln auf der Schulter durch die Innenstadt stiefeln. Die Patscherkofelbahn bringt sie auf 2000 Meter, von wo sie ins Tal wedeln. Doch auch abseits des Sports hat die Tiroler Hauptstadt viel zu bieten. Zum Shoppen empfiehlt sich die Maria-Theresien-Straße, wer Zeit zum Rasten braucht, dem sei das hübsche, nostalgische Café Munding ans Herz gelegt, Tierliebhaber beobachten im Alpenzoo Steinbock, Gams und Murmeltier. Auch Kulturfans kommen auf ihre Kosten (wenn nicht gerade Lockdown herrscht): So läuft im Februar im Landestheater Mozarts „Zauberflöte“, für 6. Februar hat sich Bryan Adams angesagt. Das Beste an Innsbruck sind aber seine Einwohner – und ihr fescher knorriger Dialekt.
März: Wenn die Wüste blüht
von Bernhard Lichtenberger
Unerträgliche 54,4 Grad Celsius wurden am 10. Juli 2021 im Death Valley gemessen. Wer sich im Sommer in diesen Glutofen begibt, an dem Kalifornien und Nevada Anteil haben, ist selbst schuld – die Auto- und Wohnmobilvermieter raten einem davon ohnehin ab.
Im Frühjahr zeigt die Wüste ein anderes, faszinierendes Gesicht, wenn Wildblumen blühen und die angenehmen Temperaturen zum Wandern durch den sonst so menschenfeindlichen Nationalpark verführen. Zu entdecken gibt es reichlich: die enge Schlucht des Mosaic Canyon, das 86 Meter unter dem Meeresspiegel liegende, versalzte Badwater Basin, der 1669 Meter hoch gelegene Aussichtsfelsen Dante’s View, die sich bis zu 50 Meter auftürmenden Mesquite-Sanddünen oder die bizarre Landschaft von Zabriskie Point, im gleichnamigen Film von Michelangelo Antonioni 1970 verewigt.
April: Déjà-vu im Osten
von Verena Gabriel
Als es mich zum ersten Mal nach Krakau verschlug, freute ich mich auf ein Wiedersehen mit einer guten Freundin, die dort ihr Auslandssemester verbrachte und von günstigen (Bier-)Preisen schwärmte. Abgesehen davon, dass zehn Euro für eine Portion Pierogi (gefüllte Teigtaschen) und zwei Kaltgetränke reichten, lockt die südpolnische Metropole mit ihren historischen Schätzen. Wer von der mittelalterlichen Altstadt zum jüdischen Viertel Kazimierz schlendert, entdeckt viele davon. Orte, die als Filmkulisse in „Schindlers Liste“ dienten, den Marktplatz mit der Tuchhalle, die monumentale Marienkirche oder das Wawel-Schloss. Einzig die schlecht isolierten Gebäude hatte ich bei dem Silvestertrip zu bemängeln. Mein damaliger Vorsatz: Krakau sieht mich irgendwann im Frühling wieder. Ein Déjà-vu mit Pierogi und polnischem Bier will ich draußen in der Sonne erleben.
Mai: Dolce Vita einmal auf Slowenisch
von Barbara Rohrhofer
Wer bei Kurztrips in den Süden vor allem an Grado denkt, sollte 2022 einmal einen Abstecher nach Ljubljana wagen. Die slowenische Hauptstadt, auf Deutsch Laibach, hat vieles im touristischen Angebot: echtes mediterranes Flair, romantische Gässchen zum Bummeln, viele Prunkbauten, einzigartige Brücken, eine Flaniermeile an der Ljubljanica mit vielen Cafés und feinen Lokalen. Hier wird getrunken, gegessen, geplaudert und gelacht. Beeindruckend ist die scheinbare Leichtigkeit des Seins der Bewohner jener Stadt, die kulinarisch längst zu den Topadressen in Europa zählt. Über allem wacht die mittelalterliche Festung (Foto) auf einem Felsvorsprung und natürlich der Drache, das Wahrzeichen von Ljubljana – zu erreichen übrigens in nicht einmal viereinhalb Autostunden.
Juni: Fast wie Hawaii
von Sigrid Brandstätter
Im Vorjahr war ich an dieser Stelle zuversichtlich, die hawaiianischen Inseln besuchen zu können. Irgendein griechischer Buchstabe wird das wohl heuer wieder verhindern. Wer seine pazifischen Fernreise-Pläne auch verschiebt, findet im Atlantik eine Alternative: ein kurzer Aufenthalt für ein, zwei Tage in Lissabon – einer der sicheren Impfhauptstädte Europas – und dann: weiter auf die Azoren. Die neun Inseln liegen – wie Hawaii – weit weg vom Kontinent, sind vulkanischen Ursprungs und damit landschaftlich mit Naturschwimmbecken und Wasserfällen sehr reizvoll, bieten eine blütenreiche Vegetation und zur richtigen Jahreszeit sogar Whale-Watching. Anfang Juni sollte das noch passen. Ob zwei, drei oder sogar vier Inseln – diese Entscheidung ist noch nicht getroffen ...
Juli: Auf den Gipfeln gibt es keine Hitze
von Heidi Riepl
Nicht nur Bergfreunde sollten im Sommer in den Lungau fahren. In der Salzburger Region rund um Tamsweg gibt es viele einzigartige Vorteile zu entdecken: Zwar ist der Lungau das sonnigste Gebiet Österreichs. Doch unerträglich heiß ist es dort nie.
Da die gesamte Region auf über 1000 Höhenmetern liegt, sind die Nächte immer angenehm kühl. Und mehr noch: Wer hier einzigartige Ausblicke über das gesamte Alpenpanorama genießen will, braucht kein Extremkletterer zu sein. Abseits der touristischen Hauptrouten kann man auch in einfachen Wanderungen und mit Kindern eindrucksvolle Gipfel über 2000 Meter erklimmen. Auch Allergiker sollten sich den Lungau als Urlaubsziel überlegen: Hausstaubmilben hassen nämlich die dortige Höhenluft.
August: Von Cannes bis zu den Calanques
von Annette Gantner
Es ist nicht einfach, einen Urlaub in Südfrankreich zu planen. Zu vieles lockt, zu vieles will entdeckt werden und doch ist es letztlich egal, wo man sich niederlässt.
Egal, ob man das Savoir-vivre in Cannes genießt, auf der Île de Porquerolle die Füße im Goldsand vergräbt, bei den Calanques den Einheimischen beim Felsspringen zuschaut oder sich vom Licht und der Provence inspirieren lässt.
Südfrankreich ist eine beglückende Mischung: Die Temperaturen sind angenehm, das Meer so erfrischend, dass sich Quallen nicht wohlfühlen, der Sand ist samten. Die Vegetation ist üppig: Palmen und Weinreben wachsen nebeneinander. Der Tag beginnt in der Patisserie und endet mit einem eiskalten Glas Rosé, bei dem man den Pétanquespielern zuschaut. Nirgendwo ist der Müßiggang schöner.
September: Owa vom Gas in den Bergen
von Klaus Buttinger
Seit Erfindung des elektrischen Stroms dreht sich die Welt um Volt, Watt, Bits und Bytes. Der Mensch hängt am Kabel wie der Hund am Herrl. Nun soll nicht dem Entzug vom Hund das Wort geredet werden, sondern der zeitweiligen Abkehr vom Strom. Auf einer halbwegs einsamen Berghütte kann man so richtig herunterkrachen, steht mit den Birkhühnern auf und geht mit ihnen zu Bett. Man hat wieder Zeit, mit dem Partner, der Partnerin zu wandern, zu reden, Karten zu spielen oder sonst wie die Beziehung zu wuchten. Die Mitnahme eines Hundes ist in vielen Hütten übrigens auch möglich.
Nähere Informationen: huetten.com, huettenland.com, huetten-mieten.at, almliesl.com etc.
Oktober: Sarajevo – so schön wie unterschätzt
von Ulrike Griessl
Sie glauben, schon alle sehenswerten Hauptstädte Europas zu kennen? Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist Ihnen ein lohnenswertes Reiseziel entgangen: Sarajevo – eine der wohl am meisten unterschätzten Hauptstädte unseres Kontinents. Geprägt von ihrer Geschichte und mehreren feindlichen Übernahmen in den vergangenen Jahrhunderten fasziniert diese Stadt, die in einem von grünen Hügeln umgebenen Becken liegt, durch ihre unterschiedlichen kulturellen Einflüsse. Große Moscheen stehen neben christlichen und orthodoxen Kirchen, ebenso wie osmanische neben sozialistischen und modernen Bauwerken. In den engen Gassen der Altstadt fühlt man sich wie in eine andere Welt entführt, man genießt orientalisches Flair.
November: Eine Insel für jeden Geschmack
von Karoline Ploberger
Während die Nachbarinsel Mauritius als Paradies für Hochzeitsreisen gilt, ist kaum jemandem bewusst, welche einzigartigen Naturschätze sich nur rund 200 Kilometer entfernt auf La Réunion befinden. Tropische Wälder im Osten, paradiesische Strände im Westen und Süden, und nicht zu vergessen: der sagenhafte Geschmack der echten Bourbon-Vanille.
Über dieses Naturparadies wacht der Piton de la Fournaise, einer der aktivsten Vulkane der Erde: La Réunion zieht jeden, der einmal einen Fuß auf das französische Eiland im Indischen Ozean gesetzt hat, in ihren Bann. Mit Tagestemperaturen zwischen 25 und 30 Grad lässt eine Reise auf das Übersee-Departement die trüben Novembertage in Vergessenheit geraten.
Dezember: Ab in den kalten Norden
von Roswitha Fitzinger
Rom ist schuld. Die ewige Stadt im November kennenzulernen, hat sich als goldrichtig erwiesen. Also wage ich den nächsten Besuch in einer europäischen Hauptstadt zu einer ungewöhnlicher Jahreszeit: Helsinki. Wenn kalt, dann ordentlich. Wenn trüb, dann weil die Sonne nur zögernd aufgeht. Ich will eislaufen und langlaufen mitten in der Stadt, mich bei einem Glögi, einer Art Glühwein, wieder aufwärmen oder in Löyly, einer modernen Sauna am Meer, schwitzen und den Finnen beim Eisschwimmen zusehen. Der Design District ist ebenso ein Muss wie die Oodi-Bibliothek, das neueste Meisterwerk finnischer Architektur, sowie die Aleksanterinkatu, die offizielle Weihnachtsstraße von Helsinki. Es gibt viel zu entdecken.