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Wildcampen in Europa: Wo darf man, wo nicht?

09.Juni 2019

Die heimische Campingbranche freut sich seit Jahren über starke Zuwächse. Doch nicht jeder Camper ist willens, einen Campingplatz in Anspruch zu nehmen, auch wenn hierzulande freies Stehen bzw. Übernachten mit dem Zelt oder Campingfahrzeug großteils verboten ist. Bei Missachtung drohen hohe Strafen (etwa bis zu 14.500 Euro in Niederösterreich), die konkrete Höhe ist Angelegenheit der Bundesländer.

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Unterschiedliche Rechtslage

Auch im europäischen Ausland gibt es keine einheitliche Regelung zum Wildcampen. "Man läuft schnell Gefahr, Ärger mit den jeweiligen Ordnungshütern zu bekommen. Deshalb sollte man sich vorab genau informieren bzw. im Zweifelsfall lieber auf einen offiziellen Stellplatz oder Campingplatz ausweichen", sagt Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC). Generell verboten sei das Campen in ganz Europa in Nationalparks und Naturschutzgebieten sowie auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Auf privaten Grundstücken dürfe nur mit Erlaubnis des Eigentümers übernachtet werden, so der Campingexperte.

Einige Länder sind besonders streng. So ist das Campen außerhalb gekennzeichneter Campingplätze in Kroatien, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Portugal und Griechenland überhaupt verboten. In anderen Ländern wiederum gibt es zeitliche Befristungen für freies Stehen: " In Deutschland ist ‚zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit’ einmaliges Übernachten für maximal zehn Stunden erlaubt. In Belgien darf man höchstens 24 Stunden am Stück abseits offizieller Stellplätze pausieren", sagt der ÖCC-Präsident.

In zahlreichen europäischen Ländern wiederum wird eine Genehmigung der örtlichen Behörde verlangt – darunter Italien, die Schweiz und Polen. In Frankreich ist es Campern verboten, in Nähe der Küste und bei Sehenswürdigkeiten frei zu stehen.

Es gibt jedoch auch Länder, in denen Wildcampen erlaubt ist. Nordeuropäische Länder etwa sind gegenüber Wildcampern toleranter: In Norwegen, Schweden und im Baltikum beispielsweise ist es mit kleinen Einschränkungen erlaubt, mehrere Nächte in der freien Natur zu verbringen. Einige grundsätzliche Regeln gilt es dennoch zu beachten: "Wo freies Stehen toleriert wird, sollte man sich rücksichtsvoll verhalten – also nur den nötigsten Campingbetrieb durchführen, möglichst leise sein und keinen Mist zurücklassen", rät Tomas Mehlmauer. Offenes Feuer sei besonders im Waldgebiet zu vermeiden.

"Ländliche Gastgeber"

Eine Alternative zum Wildcampen bieten darüber hinaus verschiedene Konzepte "ländlicher Gastgeber". So gibt es beispielsweise in Frankreich die "France Passion", in Spanien die "Espana Discovery" und in Deutschland das "Landvergnügen". "Gegen eine einmalige Gebühr bekommt man Zugang zu einem großen Netzwerk aus landwirtschaftlichen Betrieben, bei denen für maximal 24 Stunden das Privatgrundstück als Stellplatz genutzt werden darf – Kontakt zu den Gastgebern und deren landwirtschaftlichen Produkten meist inklusive", erklärt der Experte und verweist auf die Vorteile einer ÖCC-Mitgliedschaft, die unter anderem Vergünstigungen bei 2900 Campingplätzen und 170 Partnerbetrieben bietet.

Details zum (Wild-)Campen samt Länder-Infos unter www.campingclub.at

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28. März 2024