Von der Piste ins warme Wasser
Das Zillertal wurde 2021 zum "besten Skital" gewählt. Im Winter 2022 gibt es dennoch freie Betten – selbst in den schönsten Häusern.
Auf der Talabfahrt 77b Richtung Lanersbach ist er schon zu sehen: der 20 Meter lange Outdoorpool, den die Familie Tipotsch im Zuge der Erweiterung ihres Tirolerhofs Tux bauen ließ. Ob im Whirlpool auf der Dachterrasse die Ersten plantschen, kann man von hier heroben noch nicht erkennen. Aber: Nur noch ein paar Minuten, dann steht dem auflockernden Schwimmen nach einem langen Skitag im Zillertal nichts mehr entgegen. Wobei – die kleine Jause, die im Restaurant für die Pistenflitzer vorbereitet ist: An der gibt es kein Vorbeikommen. Aber dann!
Mit seinen Dimensionen hat das Schwimmbecken tatsächlich Alleinstellung hoch oben im Tuxer Tal auf fast 1300 Metern Seehöhe. "Ich konnte ja Hotel-Hallenbädern nie viel abgewinnen – und dann kam die Pandemie. Seither sind Outdoorbecken für die Gäste ohnehin viel attraktiver", sagt Chefin Maria Tipotsch über das Motiv für die Investition. Wie überhaupt die Sportorientierung ganz wichtig ist in dem Hause.
Tochter Nina war bis vor neun Jahren im ÖSV-Team. Ihre Erfahrung in Riesentorlauf und Abfahrt stellt sie jetzt mehr oder weniger talentierten Hobbyskiläufern zur Verfügung und gibt Technik-Ratschläge. Entweder beim regelmäßigen Carving mit den Gästen ab 8.30 Uhr oder in Einzelstunden. Ninas Partner Matthias Schiestl ist ebenfalls viel beschäftigt. Der dreifache Berg- und Kletterweltmeister führt Gäste ins Skitour-Vergnügen ein. Mit besonders ambitionierten geht er Eisklettern oder ist abseits der breiten Pisten in der Ski- und Gletscherwelt Zillertal 3000 unterwegs. Die engagierten Nachfolger in spe haben auch die Gästeschar verjüngt. Sie trainieren selbst im neuen Fitness-Studio und geben Tipps fürs Cardiotraining oder an den Kraftgeräten. "Im Sommer sind die jungen Leut schon vor dem Frühstück im Fitnessstudio gestanden", sagt die Hotelière.
Kein ganz normaler Winter
Doch zurück in den Winter: Dank seiner Stammgäste ist der Tirolerhof Tux zu dieser Zeit üblicherweise so gut wie ausgebucht. In normalen Jahren füllen deutsche Gäste 80 Prozent der Betten-Kapazitäten. Doch heuer ist alles anders. "Seit wenigen Tagen steht Österreich in Deutschland wieder auf der Liste der Hochrisikoländer. Du kannst dir vorstellen, was das bedeutet: Die ersten Gäste sind früher abgereist. Andere haben schon storniert", berichtet die Unternehmerin.
Für Spontan-Bucher stehen die Chancen gut, in schönen Häusern wie diesem 150-Betten-Haus im Hochsaison-Monat Februar noch freie Zimmer zu bekommen. Noch dazu, weil der Tirolerhof Tux jetzt mehr Betten anzubieten hat als vor Corona: Der Ausbau 2020 auf Vier-Stern-Superior-Standard hat 26 neue Zimmer gebracht.
Dass in Häusern dieser Klasse hervorragend gekocht wird, lassen die Tipotschs auf ihrer Homepage unter den Tisch fallen. Doch die kreative Küche (im Bild gefülltes Ei mit Kaviar, Räucherforelle und Tapiokachip) von Gerhard Pirker hat sich Lob verdient. Auf Anregung von Nina kocht seine Crew auch ein leichteres "Schlaf gut"-Menü.
- Preisbeispiel: 3 Nächte im Komfort-DZ mit HP im Februar 1023 Euro. tirolerhof-tux.at