Mit Schnee, mit See, mit Stille
Adventmärkte gibt es in Kärnten mit ganz verschiedenen Schwerpunkten – entlang eines verschneiten Bergwegs für Winterliebhaber, mit Lichtern am Wasser für Romantische, mit echter Musik für Besinnliche.
Zu Fuß geht es durch dass winterliche Weiß. In einer Hütte wird gesungen. In einer anderen berührt eine Geschichtenerzählerin die Seelen der Zuhörer. Engel helfen in der Teddybärenwerkstatt den Kindern. Bläserweisen erklingen. Und selbst wenn einmal das Stromaggregat ausfällt, gibt es bei den Hütten heißen Tee vom Holzherd. Am zwei Kilometer langen, schneesicheren Katschberger Adventweg geht es ums Erleben, nicht ums Kaufen. Rutschfeste Schuhe sind notwendig, ein verschließbarer Thermobecher ist im Eintrittspreis enthalten, eine Lampe gibt’s gegen Kaution. Vom Dorfplatz Katschberg fahren Kleinbusse, für die letzten zweieinhalb Kilometer stehen Pferdekutschen bereit, die vorab gebucht werden müssen. Zu Fuß geht es auch, der Anmarsch vom Parkplatz dauert etwa eineinviertel Stunden.
Adventmärkte am Ufer
Schon von Weitem strahlt das adventliche Velden den Passagieren am Wörthersee bei der Anfahrt entgegen. Ein überdimensionaler Adventkranz aus 80.000 kleinen Lichtern schwimmt vor der Anlegestelle, die Fassade des Schlosshotels ist mit Lämpchen nachgezeichnet, aus dem Adventmarkt sticht das Riesenrad hervor.
Mondän, wie es dem Ort entspricht, wirkt der Markt zwischen Seeufer und Strandhotels, in dem Engel eine wichtige Rolle spielen. Per Schiff sind auch die anderen Adventmärkte am Ufer erreichbar. Unterhalb der zwei Kirchen von Maria Wörth, direkt neben der Schiffsanlegestelle gibt es Schmankerl und regionale Produkte – von Käse über Filzpatschen bis zu Salben und Honig. Vom Aussichtsturm am Pyramidenkogel – übrigens der höchste hölzerne der Welt – bietet sich bei gutem Wetter ein herrlicher Ausblick über den gesamten Wörthersee, in die Karawanken im Süden und auf die Adventstandln direkt darunter. Echte Ziegen, Lamas, Esel und ein menschlicher Bär haben es vor allem den Kindern angetan.
Stille und Sterne sind die Schwerpunkte des Advents in Pörtschach. Was Chöre vor Ort singen, wird zu den Ständen übertragen, Musik aus der Konserve ist tabu. Ein Boot mit Glaswänden gleitet durchs Sternenmeer am Wasser. Jeden Samstag, um 17 Uhr, findet eine Fackelwanderung zur lebenden Krippe auf der Halbinsel statt. Ritschert, das ist ein typischer Bohneneintopf, und Kaiserschmarren, Apfel-Zimt-Getränk heiß oder kalt – diese Schmankerl werden im Pavillon zubereitet und können am Ufer mit Blick über den See genossen werden. Und leise schmunzeln darf man hier auch über die Tatsache, dass der stille Advent wegen eines Übersetzungsfehlers englischsprechenden Gästen anfangs als "stillender Advent" angepriesen wurde. An mehreren Standorten gibt es in der Hauptstadt Klagenfurt Christkindlmärkte mit reichhaltigem Programm.
Innen vorwärmen in der Therme und dann gleich gegenüber und entlang des Wegs zur Kirche hinauf in den Advent eintauchen – das geht in Bad Kleinkirchheim prächtig. Die Gulaschsuppe mundet hervorragend, der aus dünnem Holz gepresste Teller wird danach gleich als Brennmaterial verwendet. Nicht nur entlang der Seen lebt in Kärnten der Advent. (mora)
Vier Beispiele
Katschberger Adventweg bis 25. Dezember mittwochs, freitags, samstags, sonntags 14 bis 20.30 Uhr
Veldener Advent bis 22. Dezember, freitags 15 bis 20 Uhr, samstags, sonntags 11 bis 20 Uhr; mit Engerlpostamt, -back- und -bastelstube
Stiller Advent in Pörtschach bis 22. Dezember, freitags 15 bis 19 Uhr, samstags, sonntags, 13 bis 19 Uhr; mit Christkindl-Schiff und -Flaschenpost
Advent über den Wolken am Pyramidenkogel bis 22. Dezember, freitags 14 bis 19 Uhr, samstags, sonntags 11 bis 19 Uhr; Shuttlebus von Maria Wörth