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Mit allen Wassern gewaschen

22.Mai 2021

Vor 200 Jahren, am 17. Mai 1821, wurde Sebastian Kneipp geboren. Für Bad Wörishofen im Allgäu wurde er zur wohl prägendsten Figur. Und wenngleich er längst nicht mehr selbst zur kalten Gießkanne greifen kann, wie einst zu Beginn seiner Heiltätigkeit, ist das Leben und Wirken des berühmten Pfarrers in der rund 70 Kilometer von München gelegenen Kurstadt allgegenwärtig. Dort lässt sich auf seinen Spuren wandeln und die Wirkung seiner "Fünf Säulen" – Wasser, Bewegung, Ernährung, Kräuter, innere Ordnung – am eigenen Leib erfahren.

Einer der ergiebigsten Orte für den Einstieg ist das Kloster im Herzen der Stadt: 1855 als Beichtvater zu den Dominikanerinnen berufen, lebte und wirkte Sebastian Kneipp hier bis zu seinem Tod im Jahr 1897. Ihrem berühmten Beichtvater haben die Schwestern das Kneipp-Museum nebst Garten gewidmet, in dem Besucher tiefe Einblicke in sein Leben und die Lehre über das "Wissen um den ganzen Menschen" gewinnen. Erholungssuchende können hier auch gleich im original Kneipp-Hotel einchecken und die Philosophie des Heilers verinnerlichen. Das vormalige Kurheim ist heute ein individuelles Gesundheitshotel mit meditativem Ambiente, erstklassiger Küche und Kneipp-Anwendungen im Haus.

Mit allen Wassern gewaschen
Sebastian Kneipp

Kurierter Erzherzog Joseph von Österreich

Zu den schönsten seiner Art zählt der 163.000 Quadratmeter große Kurpark mit Rosen- und Heilkräuter-, Duft- und Aromagärten, einem Barfußweg, einer kinder- und behindertengerechten Kneipp-Anlage. Als Kneipp sich in den 1880ern dazu bewegen ließ, seine Lehren in Büchern festzuhalten und "Meine Wasserkur" sowie "So sollt ihr leben" zu Bestsellern wurden, strömten Heilungssuchende aus aller Welt nach Wörishofen. Unter ihnen war auch Erzherzog Joseph von Österreich, der den Seelsorger infolge seines kurierten Ischias-Leidens nicht nur dem damaligen Papst, Leo XIII., empfahl; er spendete der Stadt auch 1400 Bäume und Ziersträucher, woraufhin der heutige Kurpark angelegt wurde.

Pfarrer Sebastian Kneipp wurde zum Weltstar. Leider wurde dieser Erfolg nicht nur wohlwollend betrachtet. So musste Kneipp sich immer wieder gegen den Vorwurf der Profitgier wehren. Zu Unrecht. In Honorarangelegenheiten war der Pfarrer zwar nicht zimperlich, aber er agierte wie ein "Robin Hood der Gesundheit": Die Armen behandelte er umsonst, die reichen Patienten hingegen bat er ordentlich zur Kasse. Diese Geschichte, ebenso wie Kneipps Passion für die Bienenzucht und Imkerei oder seine "Freundschaft" zu einem weißen Spitz, der ihm selbst im Beichtstuhl nicht von der Seite wich, sind den wenigsten bekannt.

Im seit 1996 ausgewiesenen Erholungswald können Wanderer auf bis zu zwölf Kilometern und an insgesamt 40 Stationen alle Elemente des Kneippschen Heilverfahrens erleben. Wem bei so viel Bewegung der Magen knurrt, kehrt in einem Gasthof ein, der zur Zeit Kneipps bereits fester Teil der Stadt war: der 1492 gegründete Gasthof Adler. Wer auch kulinarisch beim "Wasserdoktor" und seiner Lehre bleiben möchte, ist in den speziellen Kneipp-Kurhotels mit dem "Genuss gesunder Küche" bestens aufgehoben.

Auch die Seele sollte nach Kneipp stets genährt und als Säule der inneren Ordnung beachtet werden. Dazu gehört die Erquickung durch Kunst und Kultur. Noch zu Kneipps Zeiten wurde ein Kurtheater eröffnet, das um einen Kursaal zu einem modernen Veranstaltungszentrum erweitert wurde. Konzerte, Festivals, Vorträge und Theateraufführungen finden hier ganzjährig statt. Ein Glanzlicht in lauen Sommernächten sind die Open-Air-Konzerte im Musikpavillon.

  • Informationen über Bad Wörishofen bei der Gäste-Information telefonisch unter +49 (0)8247/9933-55 oder unter www.bad-woerishofen.de
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23. April 2024