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Livigno: Licht hinter dem Tunnel

Von Philipp Braun   22.Februar 2020

Es wird Licht! Die abenteuerliche Fahrt durch den einspurigen Munt-la-Schera-Tunnel, der das Schweizer Engadin mit dem italienischen Livigno verbindet, ist nach 3385 Metern zu Ende. Ein enger Schlurf mit einer maximalen Höhe von 3,60 Metern und maximalen Breite von 2,55 Metern erinnert ein wenig an die Linzer Grottenbahn.

Um nach Livigno zu reisen, führt der Weg durch diesen Tunnel. Eine alternative Anreise über Pässe ist für aus Österreich kommende Gäste uninteressant. Bevor die Tour nach Italien beginnt, sollte man die Betriebszeiten studieren. Denn der gebührenpflichtige Tunnel (40 Euro hin und retour) ist speziell am Samstag stundenweise nur in eine Richtung geöffnet. "Diese Regelung wird aus logistischen Gründen gemacht, da die meisten Touristen immer von Samstag bis Samstag anreisen", erklärt Michela Martinelli vom Tourismusbüro.

Sport und Shopping

Livigno ist begehrt. Eine Million Touristen reisen in den Wintermonaten in den lombardischen Skiort. Zwei Wörter erklären salopp deren Begeisterung: Sport und Shopping. Seit 1805 ist Livigno zollfreie Zone und damit preislich ziemlich attraktiv für Liebhaber von Destillaten, Parfüms, Zigaretten oder Markenkleidern.

Wer dem Kaufrausch entgegentritt, holt sich den Extrakick in der Natur. Denn Livigno liegt auf 1816 Metern Höhe: ideale Voraussetzungen für Ausdauersportler, die ihre roten Blutkörperchen vermehren wollen, oder Winter-Enthusiasten, die dem Reiz der schneesicheren Pisten nicht widerstehen können. 115 Kilometer bestens präparierte Hänge verführen zu langgezogenen Schwüngen mit Glücksgefühlgarantie. Es sind diese juchzenden Momente, die einen zweifeln lassen, ob man den Wohnsitz nicht besser in den Norden Italiens verlegen soll.

"Wir haben alles für Sportler. Es ist ein guter Platz zum Trainieren. In den Wintermonaten bleiben wir im Ort. Wenn wir einen Tag frei haben, gehen wir entweder Skifahren oder wir setzen uns aufs Fahrrad", sagt der 23-jährige Robin Bianchetti, der mit seiner Mama "the Bike Store" in Livigno betreibt und mit geführten Fahrradtouren ein Zusatzangebot für Sportler geschaffen hat. Im Sommer und im Winter.

Echt fett

Zwei Routen mit einer Dauer zwischen zwei und drei Stunden werden im Winter angeboten. Die Tour ist jede Minute wert, zumal ein Fatbike mit Elektromotor der fahrbare Partner ist, den man sich wünscht. Reifen, so breit wie Popeyes Unterarme, geben auf der Schneefahrbahn den nötigen Grip. Mühelos wird jeder Hügel befahren. In einer Stunde erreicht man den Talschluss und zieht dicke Radspuren durch die malerische Winterlandschaft. Vorbei an Bächen, Kapellen und Langläufern. Bis hin zum Anstieg des Livigno-Passes, der La Rosa mit Livigno verbindet, aber im Winter gesperrt ist.

Auch wenn ein Aufstieg auf den Pass verlockend wäre, wieso sollte man Livigno verlassen? Abenteuer gibt es in der schneesicheren Gemeinde genug. Man muss sich nur darauf einlassen. Allerdings mit offenen Augen. Der Tunnelblick kommt sowieso bei der Abreise.

Livigno: Licht hinter dem Tunnel
Robin Bianchetti führt die Gäste mit dem Rad durch die malerische Landschaft

 

Informationen

Anreise: Die Autofahrt Linz–Livigno dauert circa sechs Stunden (Achtung Mautgebühr und Tunnelöffnungszeiten). Mit dem Zug (vier Mal umsteigen) erreicht man Livigno in sieben Stunden.
Unterkunft: Das Viersternehotel Concordia im Ort bietet ein vorzügliches Mehr-Gang-Menü am Abend und Frühstück mit heimischen Spezialitäten. www.hotel-concordia.it

Freizeit: sehr guter Radverleih mit geführten Touren.
www.thebikestore.it

Saunieren und Schwimmen ist im Aquagranda empfehlenswert. Großzügiger Plantschbereich mit Rutschen für Kinder.
www.livigno.eu

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19. April 2024