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In Bologna braucht man keinen Regenschirm

Von Clemens Schuhmann, 13. Dezember 2016, 00:04 Uhr
In Bologna braucht man keinen Regenschirm
Die imposante Basilika San Petronio auf der Piazza Maggiore ist die fünftgrößte Kirche der Welt. Bild: C. Schuhmann

Die Hauptstadt der italienischen Region Emilia-Romagna durchziehen 38 Kilometer an Arkaden - unter denen man bei jeder Witterung lustwandeln kann.

Das Geschäft mit den vollgestopften Regalen ist gut besucht, der Umsatz stimmt. Das hängt unmittelbar mit dem Lied "Bologna" der Wiener Band "Wanda" zusammen. Denn im Musikvideo, das bei "YouTube" bereits 6,8 Millionen Klicks verzeichnet, ist für zwei, drei Sekunden der Schriftzug des Ladens zu sehen.

Das Loblied auf die Hauptstadt der italienischen Region Emilia-Romagna ist unbezahlbare Werbung für Amedeo Ceccarelli. Es vergeht nämlich kaum ein Tag, an dem nicht Musikfans aus Österreich oder Deutschland ganz bewusst hierher kommen, Selfies machen – und Mitbringsel für daheimgebliebene Wanda-Jünger kaufen.

In Bologna verfolgen einem die Feinkost und der Genuss auf Schritt und Tritt. Aber hier, im Herzen der wunderschönen Altstadt, ist die 390.000 Einwohner zählende Stadt am fettesten. Lokal reiht sich an Lokal, Esstisch an Esstisch – drinnen wie draußen.

"Die Fette, die Rote, die Gelehrte"

Einmal am Tag ist es ein Muss, in einen Genuss-Tempel einzukehren, am besten am späten Nachmittag – etwa im "Zerocinquantino" schräg gegenüber vom Laden von Amedeo Ceccarelli. Oder man geht die Straße hinunter nach links in die Via Drapperie zum Feinkostladen "A. F. Tamburini". Serviert werden feinste Aufschnittplatten mit Wurst, Schinken, Salami, Schweinebraten und herrlichem Käse. Dazu passen Fladenbrot, eingelegtes Gemüse, warme Erdäpfel mit Rosmarin – und nicht nur ein Glas Wein. Wer das nicht gemacht hat, war nicht in Bologna. Nicht ohne Grund wird die Stadt übrigens auch "la grassa" ("die Fette") genannt.

In Bologna braucht man keinen Regenschirm
Die Arkadengänge sind in Bologna allgegenwärtig. Bild: C. Schuhmann

Bologna heißt aber auch "la rossa", "die Rote". Das liegt einerseits an der politischen Ausrichtung der Einwohner und andererseits an den roten (Dach-)Ziegeln der Häuser. Und dann gibt es noch einen dritten Beinamen: "la dotta, "die Gelehrte". Dafür verantwortlich sind die rund 90.000 Studenten in der Stadt und die älteste Universität Europas, die im Jahr 1088 gegründet wurde.

Der Aberglaube der Studenten

Auf der zentralen Piazza Maggiore begegnet man kaum einem Studenten – das verhindert der Aberglaube. Es heißt nämlich, dass dem angehenden Akademiker beim Studium ein Unglück ereilt, wenn er den Platz überquert. Niemand weiß, warum – aber fast alle halten sich daran. Die Studierenden spazieren lieber unter den Arkaden und Laubengängen, für die Bologna berühmt ist. 38 Kilometer an Arkaden durchziehen die Stadt – unter denen man selbst bei grauslichem Wetter lustwandeln und genießen kann. Unter den Bogengängen ist es selbst im Sommer angenehm kühl und das Klick-Klack der Absätze hallt so wunderbar nach.

In Bologna braucht man keinen Regenschirm
Der berühmte Ceccarelli-Schriftzug aus dem Video „Bologna“ der Wiener Band „Wanda“. Bild: C. Schuhmann

Stöckelschuhe sind jedoch eher nicht geeignet, wenn man einen der zahlreichen Türme besteigen will. Und damit wären wir beim vierten Beinamen Bolognas: "la turrita" Empfehlenswert ist der Aufstieg auf den 97 Meter hohen und sehr schiefen "Torre Asinelli". Der Ausblick ist herrlich!

 

Was man sehen muss

„Fressgasse“: Die im Text beschriebene Via Pescherie Vecchie ist eine „Fressgasse“ im besten Sinn: Hier gibt es jede Menge Bars, Osterien und Feinkostläden, die zum Einkehren einladen. Ausgezeichnete Aufschnittplatten mit Mortadella, Salami, Schinken und Schweinebraten oder mit diversen Käsesorten bietet beispielsweise die trendige Osteria „051 Zerocinquantuno“.
Info: „051 Zerocinquantuno, Via Pescherie Vechie, www.zerocinquantino.net, Geöffnet täglich von 12.30 bis 15.00 Uhr und zwischen 18.30 und 23.00 Uhr.

Freilichtmuseum: Etwas außerhalb des Zentrums liegt der Friedhof Cimitero Monumentale della Certosa – der ein riesiges Freilichtmuseum ist. Besonders sehenswert sind die Kreuzgänge der früheren Kartause.
Info: Cimitero Monumentale, Via della Certosa 18

Basilika San Petronio: Die imposante Basilika mit 132 Metern Länge und 60 Metern Breite beherrscht die Piazza Maggiore, das Herz Bolognas. Die Fassade der fünftgrößten Kirche der Welt besteht aus weißem Stein aus Istrien und rosa Marmor aus Verona.

Café Vittorio Emanuele: Schräg gegenüber der Basilika befindet sich die Café-Bar „Vittorio Emanuele“. Hier kann man bei Aperol oder Campari wunderbar in der Sonne sitzen und „Leute schauen“.

Ragú alla bolognese: „Spaghetti Bolognese“ sucht man in Bologna übrigens vergeblich, das Fleischsugo wird hier ausschließlich in Kombination mit frischen, hausgemachten Tagliatelle serviert – bitte unbedingt probieren!
Info: Ausgezeichnet schmeckte der Nudelklassiker etwa in der „Trattoria Oberdan da Mario“, Via Oberdan 43/A, www.trattoriaoberdandamario.it, täglich geöffnet zwischen 11.55 und 14.30 Uhr (außer Montag) sowie von 18.30 bis 23.00 Uhr. Hier stimmen Preis und Leistung!

 

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