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Im Reich der Elefanten

Von Roswitha Fitzinger   10.November 2019

Eigentlich war alles anders geplant. Auf Elefanten wollte Barbara Vetter den Inselstaat im Indischen Ozean erkunden. Unmotorisiert ein Land zu entdecken, dabei Mensch und Natur ganz intensiv zu erleben, ist seit ihrer ersten großen Reise als Studentin die Form des Unterwegsseins, die ganz die Ihre ist. Auf dem Rad entdeckte sie den Jemen, später mit Kind, Partner und Floß Kanada von Ost nach West, sie paddelte auf der Donau vom Schwarzwald ins Schwarze Meer. Als Tochter Nummer zwei zur Welt kam, hievten sie Kinder und Gepäck auf ein Kamel und zogen durch die Mongolei. "Das hat sich bewährt. Kinder laufen freiwillig und gerne, wenn sie ein Tier führen können", sagt die Reisejournalistin. 

Vom Kamel zum Elefanten war es dann nicht mehr weit – zumindest gedanklich. Ein Dickhäuter als praktischer Reisebegleiter sei bereits seit längerem in ihrem "Hinterkopf herumgegeistert", erzählt sie: "Und irgendwann kommt man dann zwangsläufig auf Sri Lanka. Nirgends leben so viele wilde Elefanten in Nachbarschaft zum Menschen wie dort."

  Im Reich   der Elefanten
Elefanten sind auch Bestandteil religiöser Feierlichkeiten

Totale Kursänderung

Doch auf einer ersten Orientierungsreise zeigte sich schnell: Dieser Traum ist unrealisierbar – "hauptsächlich aus Tierschutzgründen und auch weil ein Elefant täglich 300 Kilo Grünfutter braucht." Nach einer totalen Kursänderung waren es nicht vier Elefantenbeine die die Vetters über die Insel trugen, sondern drei Räder eines Tuk-Tuks. Mit dem feuerroten Gefährt folgten sie den Spuren der Dickhäuter. "Wir haben wilde Elefanten in Nationalparks gesehen und auch außerhalb, haben die Konflikte kennengelernt, die es gibt, weil sie zunehmend auf die Felder der Bauern kommen, was für beide Seiten manchmal sogar tödlich endet", sagt die 46-Jährige.

  Im Reich   der Elefanten
Eine Insel, die auch mit Natur-Schönheiten nicht geizt

13 Monate verbrachten sie insgesamt auf dem Inselstaat im Indischen Ozean, fasziniert von seiner reichhaltigen Kultur, der vielfältigen Natur aus üppigen Regenwäldern, schroffen Bergen und tropischen Stränden. Und sie lernten einen Mann kennen, einen Mahut in neunter Generation. Eine seiner vier Töchter hat der Witwer selbst zur Elefantenführerin ausgebildet. "Ein Novum auf Sri Lanka. Sumanabanda hat sich damit gegen die Gesellschaft gestellt, die nur männliche Mahuts kennt."

  Im Reich   der Elefanten
Der Elefantenflüsterer Sumanabanda

Elefantenflüsterer, so nennt die Fotografin den Sri Lanker, zu dessen Familie sich eine enge Freundschaft entwickelt hat. So eng, dass sie den Mahut drei Monate bei einer besonders heiklen Mission begleiten durften. Sumanabanda hatte von den Mönchen der Tempelstadt Kandy den Auftrag bekommen, einen gefährlichen Elefantenbullen zu zähmen. Das prekäre daran: Raja hatte zuvor bereits zwei Mahuts getötet.

Über dieses und viele weitere Abenteuer erzählt Barbara Vetter in ihrem morgigen Vortrag im Stadttheater Steyr.

  Im Reich   der Elefanten
Auf Tuchfühlung mit den Menschen

 

Naturtyp

Kalkalpen Diafestival: Ins Reich der Elefanten entführt Barbara Vetter anlässlich des heute und morgen im Stadttheater Steyr stattfindenden und von den OÖN präsentierten Kalkalpen Diafestivals: Ihr Vortrag findet morgen, 15 Uhr, statt. Details zum Kartenverkauf unter: www.kalkalpendiafestival.at

Zur Person: Barbara Vetter, 1973 in München geboren, studierte Biologie und Geografie (Lehramt) in Jena. Heute arbeitet sie als Reisejournalistin. Mit dem Vater ihrer Kinder Vincent Heiland organisiert sie seit 2002 die „Lichtbildarena“, ein Reise-Show-Forum in Jena mit 20.000 Besuchern. www.barbara-vetter.de, www.lichtbildarena.de

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24. April 2024