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Hallstätter Zillen auf der Moldau

Von OÖN   04.Mai 2019

Seine Statuen stehen auch hierzulande an unzähligen Brücken und Stegen, die des Heiligen Johannes Nepomuk. Der Patron aller Menschen, die mit dem Wasser zu tun haben, ist auch Böhmens bekanntester Heiliger. Ihm ist das Navalis-Fest, das den Beinamen Johannisfest trägt, gewidmet. Gleichzeitig sind die Festivitäten ein Abbild einer barocken Vorführung, die in Prag auf der Moldau ab Anfang des 18. Jahrhunderts stattfand – und 2009 wiederbelebt wurde.

Seither wird jährlich an diese Tradition angeknüpft, der Glanz dieses Ereignisses aufgefrischt und vor allem der Lebenskult und Märtyrertod von Johannes Nepomuk als Schutzpatron Böhmens, der Müller, der Geistlichen, der Ehre, des guten Rufs und des Beichtgeheimnisses zelebriert.

Ein Hauch von Venedig

Allegorisch geschmückte Schiffe waren stets und sind nach wie vor ein untrennbarer Bestandteil des Festes. Als Vorbild für wunderschöne, epische Wasserfeste dient Venedig. Aus diesem Grund werden alljährlich venezianische, aber auch österreichische und deutsche Gondolieri nach Prag eingeladen. Keine zufällige Verknüpfung, ist doch Johannes Nepomuk einer der Schutzpatrone der Stadt Venedig und vor allem der Wasserdiener – der Gondolieri.

In diesem Jahr kommen Ruderer vom Hallstätter See nach Prag zur Karlsbrücke auf die Moldau und bringen ihre historischen Zillen mit. Die Bootsbauer vom Hallstätter See bauten bereits ab dem 8. Jahrhundert in der alten Lagunenstadt venezianische Boote und gelten gleichzeitig als Erschaffer der venezianischen Gondeln. Neben dem Bootsbau waren sie in Venedig an der Errichtung der spezifischen, aus Holzpfählen im Wasser bestehenden Gebäudefundamente beteiligt. Darüber hinaus befassten sie sich mit dem Holztransport vom Festland und führten auch sämtliche andere Holzarbeiten in Venedig durch. Und noch eine Verbindung gibt es: Auch in Hallstatt, wo es eine St.-Nepomuk-Statue gibt, findet alljährlich ein diesem bedeutenden Patron gewidmetes Fest statt. Aber nicht nur Boote vom Hallstätter See werden in Prag präsentiert, sondern auch Folklore und einheimische Kultur. Alljährlicher Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der Vorabend des Festtages des heiligen Johannes Nepomuk, der bis 1925 im zivilen Kalender als Staatsfeiertag verankert war, der 15. Mai. An diesem Tag zelebriert traditionell der Erzbischof von Prag im Veitsdom eine heilige Messe. Anschließend macht sich eine feierliche Prozession über die Kleinseite bis zur Karlsbrücke auf. Der liturgische Teil endet mit einem Wasserfest, bestehend aus unzähligen Booten und anderen Wasserfahrzeugen auf der Moldau, einem Barockkonzert und einem Lichtspektakel.

Geht es nach den Organisatoren, soll das Fest künftig den gleichen Ruhm erlangen wie etwa der Karneval in Venedig und Anziehungspunkt für Pilger und Touristen aus aller Welt werden.

 

Programm

Montag, 14. Mai
14 bis 18 Uhr: Hallstätter-venezianischer Nachmittag (Hergetova Cihelna)

Dienstag, 15. Mai
14.30 Uhr: Festliches Schmücken der Pferde (Hradschiner Platz)
16.45 Uhr: Segnen von Pferden und Reitern (Hradschiner Platz)
17.30 Uhr: Feierliche heilige Messe im Veitsdom
18.45 Uhr: Johannesprozession zur Karlsbrücke
20 Uhr: Regatta, Fallschirmsprung, Eisschwimmen (Karlsbrücke)
20.30 Uhr: Abschlussgottesdienst in der Kreuzherrenkirche)
21 Uhr: Wasserkonzert (Karlsbrücke)
21.55 Uhr: Barockfeuerwerk
www.navalis.cz

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