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Fährt der gute alte Lord fort... Die Hotel-Legende lebt

Von Karin Haas   14.September 2018

Es ist ein bisserl dekadent, aber märchenhaft schön. Mitten in St. Moritz im schweizerischen Engadin thront im sündig teuren Luxusdorf eine Trutzburg des Luxus. Das Badrutt’s Palace, 122 Jahre jung und von Johannes Badrutt aus dem ehemaligen Hotel Beau Rivage erbaut, weist 157 Zimmer, 37 Suiten und maximal 350 Gäste auf, die von bis zu 550 Mitarbeitern betreut werden.

Ist es die historische Grand Hall, die riesige Lobby, in die Dandys und Charleston-Girls der goldenen 1920er passen würden? Sind es die sechs Restaurants? Ist es die Lage mit Seeblick, die bereits Regisseur Alfred Hitchcock schätzte, der sommerlang residierte und der dem Ondit nach hier die Idee zum Film "Die Vögel" hatte?

Hitchcock und Becker

Manche sagen, jene zwei indischen Clans, die mit 600 Gästen im Badrutt´s Hochzeit feierten, können nicht irren. Wieder andere wollen sehen, wo Boris Becker mit seiner (mittlerweile verflossenen) Lilly die Hochzeitsnacht verbrachte. Oder ist es der Charme des Hotelturmes, der jahrelang an Jet-Set-Ikone Gunter Sachs dauervermietet war?

Kann sein. Es ist aber auch die Kunst der perfekten Luxus-Gastfreundschaft. Die Mitarbeiter lesen von den Augen der Gäste die Wünsche ab, kaum dass sie entstanden sind.

Es nieselt leicht. Madame steht ohne Strümpfe in der Hotelhalle und will ins benachbarte Hotel-Restaurant im Chesa Veglia, dem edel umgebauten ältesten Bauernhof von St. Moritz. "Dürfen wir Sie fahren?", fragt der Concierge im Frack. Schon steht der hoteleogene Rolls-Royce mit livriertem Chauffeur vor der Tür; im Hotelpreis inklusive.

Klar ist es ein bisserl dekadent, wenn der Autoweg ins Restaurant durch halb St. Moritz führt, der Fußweg aber nur 150 Meter über ein paar Stufen wäre. Aber schön ist’s schon. Und das ebenso, wenn ein Kellner im Frack um 7 Uhr früh die bestellte Tasse Kaffee mit einer Rose ins Hallenbad bringt.

Es gibt auch Pizza Dama Bianca (umgerechnet 32 Euro) die außer Mozzarella und Parmesan ausschließlich gehobelte schwarze Trüffel als Belag hat. Der Espresso an der Hotelbar kostet sechs Euro. Aber schön ist’s schon. Denn fährt der gute alte Lord fort, fährt er nicht im Ford, sondern im Rolls-Royce fort.

 

Tipps und Tricks in St. Moritz

Der Engadin ist mit 1822 Metern das höchstgelegene besiedelte Tal der Alpen. Angenehm kühl sind die immer heißer werdenden Sommer und schneesicher die Winter. Im Sommer ist Wandern angesagt. Zahlreiche Bahnen bringen mit Gästekarte gratis auf knapp über 3000 Meter. Das Badrutt’s Palace startet am 29. November in die Wintersaison. Ab Ende Juni 2019 gibt es die günstigeren Sommer-Preise (DZ inkl. Frühstück pro Person ab 199 Euro).

www.badruttspalace.com

 

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25. April 2024