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Einsatzgebiet: Nepal

Von Gabriel Egger   14.Dezember 2019

Nichts klappte. Die Trekkingtour, die Markus Raich über ein Zeitungsinserat gefunden und mit einem Freund gebucht hatte, war ein Reinfall. Und wäre nicht dieser junge Mann an der Hotelbar in Kathmandu gewesen, die Reise wäre wohl in schlechter Erinnerung geblieben. "Ihr müsst die Menschen und das Land besser kennenlernen. Kommt wieder!", sagte Lhakpa Gyalzen Sherpa damals, im Jahr 1994.

Markus Raich kam wieder. Mehr als fünfzig Mal. Als Freund, als Bergretter und als Tourist. Und der junge Mann an der Hotelbar reiste ins Ausseerland, lernte von den Bergrettern und initiierte Ausbildungen in Nepals Dörfern. Gemeinsam waren Raich und Lhakpa Gyalzen Sherpa als Flugretter in Nepal unterwegs. Auch im Jahr 2015. Der Anruf, der Raich einen Tag nach seiner Abreise erreichte, sollte alles verändern.

Einsatzgebiet: Nepal
Mit dem Spendengeld wurden zwei Schulen wieder aufgebaut.

Zerstörung, Chaos, Tod

Denn Nepal wurde erschüttert. Von einem Erdbeben, das 9000 Menschen das Leben kostete. Viele Bewohner verloren alles, was sie hatten: ihre Familien, ihre Häuser, ihre Zukunft.

"Ich bin noch am selben Tag zurückgeflogen", sagt Markus Raich. Fünf Wochen lang ver- sucht Raich alles, um zu helfen, kann in den meisten Fällen aber nur noch Tote abtransportieren. Raich wendet sich an seine Freunde und Bergrettungskollegen im Salzkammergut. "Ich habe gehofft, dass man den Leuten mit Spenden zumindest ein bisschen Reis kaufen kann", sagt er.

Und das Ausseerland half: Bergretter, Banken, Geschäftsleute, Einheimische. 4000 Menschen können im Jahr 2015 durch deren Hilfsbereitschaft mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Die Spendenaktion "Bergretter im Himalaya" war geboren. 157.219 Euro sind bis zum heutigen Tag zusammengekommen– Raich überbrachte das Geld stets persönlich, "damit jeder Cent auch wirklich für die Aufbauarbeit genutzt wird".

Die Bergretter schenkten 280 Kindern eine neue Zukunft: Zwei Schulen konnten wieder aufgebaut und für den Unterricht gut ausgebildete Lehrer finanziert werden. "Auch die Hilfe aus Oberösterreich war enorm", sagt Raich. Die Bergrettung Gmunden, die sich mit einer eigenen Spendenaktion beteiligte, und der Lions Club Gallneukirchen, der mit seinen Partnerclubs den Weg für eine Schule im Everest Nationalpark ebnete.

Raich war auch heuer sechs Wochen lang in Nepal, half bei einer Hubschrauberfirma und wanderte einmal rund um den Manaslu. "Wir hatten einen 77-jährigen Ausseer dabei, der ist gegangen wie eine Maschine".

Die Menschen in Nepal seien bescheiden, Eigenschaften wie Neid oder Missgunst kenne man nicht. Umso dankbarer seien sie für jede Hilfe. Und auch die Schönheit des Landes bringt Raich nach Europa mit: Der 49-Jährige hat die Produktion der "Land der Berge"-Dokumentationen von Lutz Maurer übernommen, arbeitete als Kameramann schon zuvor an zahlreichen Sendungen mit. Am 26. Februar 2020 kommen auf ORF III die schönsten Trekkingtouren in Nepal auf den Bildschirm.

Der Initiator

 

Zur Person: Markus Raich, 49, aus Bad Aussee, ist Einsatzleiter der Bergrettung im Ausseerland und Mitglied des Ausbildungsteams der Steirischen Bergrettung.

Raich arbeitet als Kameramann für die „Land der Berge“-Dokumentationen und für das Ausseer Regionalfernsehen.

Er ist Initiator der Spendenaktion „Bergretter helfen im Himalaya“. Für diese sammelt er weiterhin:

Bergrettung Ausseerland

AT094 501 0350 09070 111

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28. März 2024