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Einfach raus – "wohin, ist fast egal"

Von Roswitha Fitzinger   16.Jänner 2021

Noch ist die Situation in der Tourismusbranche angespannt und unsicher, gibt es mehr offene Fragen als Antworten. Dennoch: Reiseveranstalter wie Kunden stehen in den Startlöchern und hoffen auf den Sommer und mehr Bewegungsfreiheit. Das Angebot ist auf Flexibilität und nahe Destinationen ausgerichtet.

Für alle Flugpauschalreisen von TUI und airtours bietet der Tourismuskonzern mit Sitz in Deutschland einen sogenannten Flex-Tarif an. Dieser ermöglicht ein gebührenfreies Umbuchen oder Stornieren bis 14 Tage vor der Anreise. Er gilt pro Buchung und ist preislich gestaffelt, beträgt etwa 39 Euro bei einem Reisepreis bis zu 2500 Euro. Kurzentschlossene, die noch bis Ende Jänner eine Flugpauschalreise buchen, zahlen für den Flex-Tarif keinen Aufpreis. Für 6000 Hotels in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz gibt es Flex-Raten, die eine kostenlose Stornierung bis 18 Uhr am Anreisetag möglich machen.

"Wir erwarten vor allem für Griechenland und Spanien einen guten Sommer, aber auch für die Autoreiseziele Italien und Kroatien", sagt Kathrin Limpel von der TUI-Konzernkommunikation. Erste Tendenzen zeigten, dass insbesondere Griechenland bei Familien nachgefragt werde. Für Kinder wird ein eigenes Preispaket geschnürt. Der Nachwuchs zwischen zwei und elf Jahren reist bei Eigenanreise kostenlos und ab 149 Euro inklusive Flug und Verpflegung etwa nach Mallorca, Kreta, Rhodos, Italien, in die Türkei oder nach Gran Canaria, unabhängig von der Dauer des Aufenthalts.

Wird Reisen heuer ein teureres Vergnügen? Nicht unbedingt. Laut Limpel sinken die Preise gegenüber dem Vorjahr, der Kunde gönnt sich jedoch mehr. "Bei den bisherigen Buchungen sehen wir einen Anstieg der Reiseausgaben. Die Kunden entscheiden sich für höherwertige Zimmerkategorien, Extranächte oder Zusatzleistungen."

Auch der Spezialist für weltweite Wanderreisen plant seine gehfreudigen Gäste vorerst verstärkt in der näheren Umgebung auf Wanderschaft zu schicken. "Wir gehen davon aus, dass klassische Destinationen in Europa und rund ums Mittelmeer boomen werden. Mit einer richtigen Kursänderung rechnen wir ab Juli 2021", sagt Geschäftsführerin Gudrun Gruber. Darüber hinaus habe die Pauschalreise als sichere und verlässliche Reiseform an Bedeutung gewonnen. Schwerpunkt im Weltweitwandern-Programm ist und bleibt (zunächst) Madeira, wo Urlauber zusammen mit der Insel-Expertin Christa wandern, beim Yoga entspannen und meditieren können. Aber auch Reisen nach Italien und in die Provence stehen auf dem Programm – oder bei etwas weiter entfernten Destinationen Wanderungen zu den Nomaden der Westmongolei oder ins Land der Türme nach Georgien.

"Bei Flügen könnte sich im Sommer rasch ein Engpass ergeben. Wir haben aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit unser Eigenanreise-Angebot stark ausgebaut und bieten eine große Zahl von Destinationen an, die ohne Flug erreichbar sind, wie zum Beispiel Polen, Albanien, Italien, Bosnien oder Kroatien", sagt Gruber. Darüber hinaus werde das Angebot flexibel den Gegebenheiten angepasst, so die Geschäftsführerin von Weltweitwandern, die vor allem im Sommer und im Herbst mit einem "großen Ansturm" rechnet: "Die Menschen wollen nach der langen Zeit des Lockdowns raus in die Welt – wohin, ist fast egal!"

Flexibel und schnell reagieren, heißt das Motto auch bei der Verkehrsbüro Group (Ruefa, Eurotours, Hofer Reisen und Business Travel). Dass die Reiselust und Sehnsucht da ist, stimmt Vorständin Helga Freund positiv: "Eine Befragung unserer Stammkunden bei Ruefa (4500 Online- Interviews im November 2020, Anm.) hat ergeben, dass 98 Prozent 2021 auf jeden Fall zumindest einen Urlaub planen." Als Destinationen stünden dabei Griechenland, Kroatien und Italien am höchsten im Kurs. Schwer tun sich die Österreicher noch mit Fernreisen, die für viele Urlauber noch schwerer vorstellbar scheinen. "Möglich sind sie prinzipiell auch jetzt und es sind auch bei uns Kunden unterwegs, vor allem auf den Malediven, Seychellen, Mauritius und in den Vereinigten Arabischen Emiraten", sagt Konzernsprecherin Andrea Hansal. Zu beachten gelte es derzeit jedoch die geringeren Flugkapazitäten und die Restriktionen bei Ein- und Rückreise (Test, Quarantäne).

Doch ganz abschreiben will man bei Ruefa auch die Wintersaison 2020/21 noch nicht. Man hofft vor allem auf den März, Stichwort: Sonnenskilauf und Osterferien. "Hier scheinen vor allem die Angebote mit Ferienwohnungen, Ferienhäusern und Chalets sehr gute Chancen zu haben, ebenso Hotelangebote an der Piste mit einem umfangreichen Verpflegungsangebot, sollten Skihütten doch noch länger geschlossen bleiben", sagt Verkehrsgroup-Vorständin Freund.

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24. April 2024