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Die Reise beginnt am Ende der Welt

Von Roman Kloibhofer, 29. Jänner 2022, 00:04 Uhr
Die Reise beginnt am Ende der Welt
Beeindruckend, wenn Eis auf Wasser trifft: der mächtige Garibaldi-Gletscher Bild: Kloibhofer

Ein Abenteuer auf der Südhalbkugel: Mit einem Expeditionsschiff in den Meeresstraßen Patagoniens und Feuerlands unterwegs – von Ushuaia aus durch die Magellanstraße bis zu den beeindruckenden Gletschern in den südchilenischen Fjorden.

Die zuvor nie für möglich gehaltene Stille wird durch ein dumpfes Donnern jäh unterbrochen. Ein Donnern, das noch lange nachhallt. Wasser schäumt auf, und Wellen setzen sich fort auf dem mit kleinen Eisschollen durchsetzten Wasser des Fjordes. Der mächtige Garibaldi-Gletscher in den südchilenischen Fjorden hat gekalbt, und ein riesiger Eisbrocken treibt nun im Meer. Dieses Naturschauspiel miterleben zu dürfen, zählt zu den beeindruckendsten Erlebnissen eines Reisenden.

Patagonien, Feuerland, Kap Hoorn – diese Namen verbindet man mit Abenteuer, ganz weit im Süden Südamerikas. Dort liegt der Beginn einer Reise auf See und an Land, von der man danach sagen wird, dass es eine der schönsten gewesen ist. An Bord der Hanseatic Nature, einem kleinen, komfortablen und hochmodernen Expeditionsschiff der Reederei Hapag Lloyd erlebt der Reisende die Welt aus einem ganz besonderen Blickwinkel.

Die Reise beginnt am Ende der Welt
Die Hanseatic Nature Bild: Kloibhofer

Die Reise beginnt am Ende der Welt: "Fin del Mundo" steht auf der Tafel am Hafen in der argentinischen Stadt Ushuaia, von der ihre Bewohner sagen, sie sei die südlichste Stadt der Welt. Ushuaia hat etwas Geheimnisvolles und gleichzeitig etwas Verlorenes an sich. Umgeben von bis zu 2000 Meter hohen Bergen, den nebelverhangenen, schneebedeckten Ausläufern der Anden, fragt man sich: Was kommt danach? Ist das nun wirklich das Ende der Welt?

Möwen umkreisen an diesem regnerischen Februarabend das Schiff mit 199 Menschen an Bord, das Kapitän Thilo Natke von der argentinischen Hafenstadt Ushuaia aus durch den Beagle-Kanal in die chilenischen Fjorde navigieren wird. Die See ist ruhig. Die nächtliche Fahrt führt in eine schroffe Gegend, und am nächsten Morgen macht schon in der Dämmerung der Blick auf den Garibaldi- Gletscher am Ende des Fjordes das Staunen vollkommen.

Eisblau türmt sich der mächtige Gletscher auf, der sich unmerklich in den südchilenischen Pazifik wälzt. Wenn er kalbt, geht wieder ein Eisberg auf die Reise. Die Stille des Morgens ist beeindruckend, nur der Ruf von Seelöwen, die in einer Kolonie in einer Höhle am Ufer des Fjordes leben, verrät, dass man nicht alleine ist. Bis dieser Eisberg ins Meer stürzt. Das kleine Motorboot, mit dem die Expeditionsteilnehmer in sichere Nähe an den Gletscherabbruch herangefahren werden, schaukelt. "Keine Gefahr", beruhigt der Erste Offizier überzeugend lächelnd und lässt das kleine Beiboot um die Eisschollen driften. Das verschafft einen Panoramablick über den Fjord.

Bildergalerie: Am Ende der Welt

Am Ende der Welt
(Foto: Kloibhofer) Bild 1/50
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Die Stille der Fjorde und die mächtigen Gletscher werden die Reisenden in den nächsten Tagen weiter begleiten, auch wenn die Hanseatic Nature bei rauer See, Wellen, Wind und Regen durch die Magellanstraße kreuzt, von Punta Arenas bis zur berüchtigten Meerenge Kirke Narrows. Dort stoppt Kapitän Natke sein Schiff, schickt ein Beiboot voraus und lässt die Tiefe des Wassers prüfen. Er wartet den Tiefenausgleich durch den Tidenhub ab, ehe er die Hanseatic Nature mit ausreichend Wasser unter dem Kiel ganz langsam durch die Enge manövriert. "Es gibt Passagen, bei denen man bis auf ein Grad genau fahren muss", sagt der Kapitän. "Die starken Strömungen können hier sehr rasch wechseln." Es ist still an Deck, auch die See ist wieder ruhig, und die tief stehende Sonne färbt den Fjord in sattes Licht, während üppig grüne Urwälder wie in einem Film langsam vorüberziehen. Seehunde begleiten das Schiff, tauchen auf und ab, als wollten sie spielen. Einmal ruft der Käpt’n: "Ein Blas!" – und weist auf die Blasfontäne von Walen hin, die im Fjord gesichtet worden sind. Wahrscheinlich waren es Buckelwale. Albatrosse zeigen ihre Flugkünste, ein eleganter Anblick, ein weiterer genussvoller Moment auf dieser Reise, die viel zu bieten hat.

Am Ende der Welt
Bild: Kloibhofer

Aug’ in Aug’ mit den Pinguinen

Von Punta Arenas aus kann mit einem kleinen Boot die Isla Magdalena angefahren werden – eine karge Insel, auf der bis zu 250.000 Magellan-Pinguine leben. Die Insel darf nur mit Genehmigung und nur von einer limitierten Zahl an Besuchern betreten werden. Der Lebensraum der bis zu 70 Zentimeter großen Tiere soll nicht durch den Menschen gefährdet werden. Das Geschrei der Pinguine und Möwen passt nicht in die Ruhe der chilenischen Fjorde, doch wenn man den Pinguinen gegenübersteht, fängt einen ihr geheimnisvoller Blick ein und bringt einen zurück in die andächtige Stille. Irgendwie.

Keine Frage soll offenbleiben

Umfangreiche Information der Reisenden ist der Besatzung der Hanseatic Nature wichtig. An Bord sind Experten für Meeresbiologie, Biologie, Gletscherkunde, und wer Auskunft über die Vogelwelt, die vom Schiff aus auf den Passagen durch die Fjorde zu beobachten ist, erhalten will, bekommt sie. Sein Wissen kann der Reisende aber auch in der Ocean Academy oder dem Hanse-Atrium – zwei informativen Wissenszentren an Bord – erweitern. Es ist eine Expedition auf hohem Niveau, die man an Bord der Hanseatic-Flotte genießen kann.

Am Ende der Welt
Bild: Kloibhofer

Faszination Antarktis

Ab und zu treiben kleine Eisberge in den südchilenischen Fjorden. Kapitän Thilo Natke beruhigt: „Unsere Schiffe verfügen über die höchste Eisklasse für Passagierschiffe“. Mit diesem Sicherheitsstandard sind auch Expeditionsfahrten in die Antarktis möglich. Auf der Brücke erzählt der Kapitän über seine Verantwortung, seine Aufgaben und seine Leidenschaft als Nautiker. „Ich mag die Antarktis, weil es wenig Menschen und Tiere gibt“, sagt Thilo Natke. Rund 100 Mal sei er schon in der Antarktis gewesen, und bei aller Routine sei immer etwas anders: „Das Wetter ist immer ein Faktor, der sehr beeinflusst. Das sind definitiv keine Kreuzfahrten, wo man eine Woche nach links und eine Woche nach rechts schaut“, sagt der Kapitän und checkt zwischendurch den aktuellen Status des Schiffes bei seiner Crew auf der Brücke. „Wir haben hier starke Strömungen, der Wind wechselt rasch, und der Tidenhub beträgt rund eineinhalb Meter.“

Wo der Puma jagt

Ja, das Wetter. In Ushuaia, so erzählt der junge Argentinier Juan, gebe es „vier Jahreszeiten an einem Tag“. Auch beim Landgang in Punta Arenas, der sehenswerten chilenischen Hafenstadt an der Magellanstraße, wechseln Regen und Sonne, Wolken und blauer Himmel rasch. Aber die ersten Märztage, Spätsommer auf der Südhalbkugel, sind noch mild.

Hoch türmen sich die Zwei-, Dreitausender der südlichen Kordilleren auf, und von Puerto Natales, der Stadt scharf an der Grenze Chiles zu Argentinien, führt eine anspruchsvolle Bergtour erneut in eine andere Welt – in die Bergwelt Patagoniens, im Nationalpark Torres del Paine. Vorbei an grasenden Guanakos – weit oben am Himmel ein kreisender Kondor – führt der Weg durch die Pampa in steiles Gelände. „Da, der Abdruck der Tatze eines Pumas!“, sagt Miguel. Ein paar Dutzend dieser edlen Raubkatzen leben und jagen noch in der Region Torres del Paine. Kräftiger Wind, wechselnde Temperaturen, Regen und Sonne machen während der Wanderung die Elemente spürbar. Und kurz vor dem Abstieg, auf dem Weg entlang steil abfallenden Geländes dieser Blick! Eine Welt wie auf einem anderen Planeten. Und wieder wird viel Zeit zum Staunen nötig werden.

Am Ende der Welt
Bild: Kloibhofer

Das Steak, das am Lago Pehoé über Holzkohle gegrillt wird, dazu ein Cerveza Austral, und das alles vor dem eindrucksvollen Bergpanorama der drei Türme der „Torres del Paine“ lassen den Reisenden andächtig innehalten und die Stille sowie die mächtigen Weiten und Höhen Patagoniens genießen. Die Erinnerung an diese Momente, an das Abenteuer im Süden Südamerikas, wird sich tief einprägen. Und man wird sich selbst noch lange wie ein Abenteurer fühlen.

Die Reise

Die Anreise nach Feuerland ist anstrengend, dafür sollte man sich ein paar Tage Zeit nehmen. Dazu bietet sich ein Zwischenstopp in Buenos Aires an (direkt von Frankfurt oder Madrid aus). Nach ein paar Tagen Stopover in der argentinischen Hauptstadt geht es in rund vier Stunden weiter nach Ushuaia auf Feuerland.

Die Schiffe von Hapag Lloyd – die Hanseatic Nature, Hanseatic Spirit und Hanseatic Inspiration – bieten Schiffsexpeditionen auf hohem Niveau und mit feinem Komfort mit viel Nähe zur Natur. Die Flotte ist mit moderner Technik und Umwelttechnik ausgestattet. Die Reederei bietet Passagen von Süd- und Nord-Polarregionen bis in tropische Regionen am Amazonas.

  • Informationen über das Reiseangebot, über Routen und Preise unter www.hl-cruises.de
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