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Die 13 größten Tourismuspannen

Von nachrichten.at, 31. Juli 2019, 13:54 Uhr

Ein Hotel auf dem Mond, eine Brücken ins Nichts, ein verlassener Freizeitpark und ein Musical, das so schlecht war, dass es nach nur einer Vorstellung abgesetzt wurde - die Welt ist voll von touristischen Fehlschlägen.

Horrende Ausgaben für Infrastrukturprojekte, extravagante Veranstaltungen oder überdimensionierte Hotels – für nichts? Mit den 13 größten Tourismus-Fails haben die verantwortlichen Ingenieure, Künstler und Veranstalter weltweit einen finanziellen Schaden von mehr als 22,5 Milliarden Euro verursacht. Baumängel, Finanzierungsprobleme oder schlichtweg Überschätzung sind die Gründe, warum Projekte nicht (zeitgerecht) fertiggestellt wurden oder völlig an ihrem ursprünglichen Zweck vorbei schrammten.

Die Plattform Travelcircus hat die 13 skurrilsten Fälle ausfindig gemacht:

Weltuntergang

Man könnte es fast schon als Metapher für unsere Welt sehen, deren Inseln und Küstenstädte der steigende Meeresspiegel im Laufe der nächsten zu verschlingen droht: Inseln vor der Küste Dubais, die in aus der Luft aussehen wie unsere Kontinente, versinken langsam im Meer. Doch die "World Islands" in Dubai waren nicht als Mahnung gedacht, sondern als extravagante Luxusdomizile. So zumindest der Plan, als man 2003 damit begann, 321 Millionen Kubikmeter Sand mitten im Meer aufzuschütten.

Luxusgrundstücke versinken im Meer

„The World Islands“ sollten die Küste vor Dubai revolutionieren. Wie ein Gemälde sollten die kunstvoll von Menschen geschaffenen Inseln eine Weltkarte bilden. Jede von ihnen ist zwischen 23.000 und 87.000 groß und frei verkäuflich für Personen mit genügend Kleingeld: Zwischen 11 und 40 Millionen US-Dollar kostet eine solche Privatinsel. Geplant waren unter anderem Privathäuser, und Urlaubresorts, so das Entwicklungsunternehmen Nakheel Properties Group.

Das Projekt ist jedoch ins Wasser gefallen. Seit der Weltfinanzkrise 2007 steht das Projekt nahezu still. Seither sieht sich die künstliche Inselgruppe mit Versandung, Stürmen und einem steigenden Meeresspiegel konfrontiert. Die Folge: Der Zustand von “The World Islands” verschlechtert sich zusehends.

Nicht Dubais erstes Scheitern

Während sich die Formen der einzelnen Inseln verwaschen, fällt es immer schwerer, die Kontinente abzugrenzen. Teile von Australien und Mittelamerika sind bereits versunken. Obwohl mittlerweile 200 der 300 Inseln verkauft sind, fehlt das Geld, um die Schäden zu beheben. Erst zwei Inseln sind so bebaut, dass sie auch benutzbar sind, darunter die Modellinsel des Libanon, die mit dem Royal Island Beach Club Touristen anlockt. Bleibt die Frage: Haben sich die 14 Milliarden US-Dollar Baukosten wirklich gelohnt?

The World ist nicht das einzige Projekt, mit dem Dubai sich schwer tut. Auch die „Palm Islands“ weichen mittlerweile vom Plan ab. So waren einst drei Inselgruppen geplant, von denen bisher nur eine bebaut und befahrbar ist. Bei der zweiten Insel wurde nur Land gewonnen, die Planung der dritten Insel wurde gänzlich verworfen.

"The World Islands" sollten Luxusdomizile beherbergen - inzwischen versinken sie ungenutzt im Meer. Bild: Reuters

„Wir stehen geschlossen hinter euch – wie der BER.“

Das ist nur einer der Witze, die auf Kosten des Flughafens Berlin Brandenburg Willy Brandt, kurz BER, gemacht werden. Das Bauprojekt amüsiert mittlerweile die ganze Welt. Die Menschen nehmen das Flughafen-Debakel mittlerweile mit Humor, auch wenn es eigentlich schon lange nicht mehr lustig ist. Denn betroffen macht es schon, dass sich die Fertigstellung des Flughafens inzwischen um acht Jahre verzögert und um 4.1 Millionen Euro mehr Kosten verschlingt als ursprünglich veranschlagt.

Die ewige Baustelle

Als größte Flughafenbaustelle Europas feierte der BER seinen Spatenstich bereits 2006. Einst wurde er geplant, um die beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld zu ersetzen. Nach ersten Angaben sollte der Flughafen Ende 2011 seinen Betrieb aufnehmen, eine Terminkorrektur setzte den offiziellen Starttermin auf Juni 2012. Seither wurde die Inbetriebnahme des Flughafens aufgrund technischer und baulicher Mängel immer wieder verschoben. Die Baudefizite und das Versagen des Managements ließen den BER zum Skandal der Baugeschichte und zur internationalen Lachnummer mutieren.

Aktuell ist geplant, den Flughafen spätestens 2021 fertigzustellen. Jedes Jahr soll der BER dann 28 Millionen Passagiere abfertigen können; bis 2035 sind sogar Erweiterungsbauten für bis zu 58 Millionen Fluggäste geplant. Stellt sich nur die Frage, ob bis dahin überhaupt der generelle Flugbetrieb aufgenommen werden kann – denn ernst nehmen die Berliner und Brandenburger die Termine des BER schon lange nicht mehr.

Das Terminal 2 am Flughafen Berlin Brandenburg feierte im Juli Richtfest - eigentlich sollte der Flughafen schon seit acht Jahren in Betrieb sein. Bild: Soeren Stache (dpa)

Weltraumtourismus

Nach Feierabend einen kleinen Ausflug ins Weltall machen und den Blick auf die Erde genießen – das wollte “Virgin Galactic” mit seinem Weltraumtpurismus-Projekt allen (zahlungskräftigen) Menschen ermöglichen. Doch rasch entpuppte sich diese Traumvorstellung für die Verantwortlichen als Albtraum. Die zukunftsweisende Idee schien sich nicht so einfach wie gedacht umsetzen zu lassen.

Bereits im Gründungsjahr 2004 kündigten die Gründer Richard Branson und Burt Rutan an, 2007 die ersten suborbitalen Raumflüge für Touristen anzubieten. Doch seither wurde der Starttermin immer wieder verschoben, unter anderem aufgrund von Antriebsproblemen des Raumfahrzeuges.

Die Umsetzung steht noch in den Sternen

Doch es kam noch weitaus schlimmer: Während eines Tests des Raketenantriebs starben drei Ingenieure, als der Tank mit Stickstoffoxiden explodierte. 2014 führten technische Mängel dazu,
dass die SpaceShipTwo-Prototyp VSS Enterprise bei einem Testflug auseinanderbrach. Co-Pilot Mike Alsbury kam dabei ums Leben.

Trotz der langen Wartezeit und der tragischen Todesfälle haben sich bisher 600 Anwärter einen Flug mit "Virgin Galactic" reserviert – darunter Leonardo DiCaprio und Justin Bieber. Insgesamt dauert eine Tour vom Start bis zur Landung rund 3,5 Stunden. Etwa sechs Minuten verbringen die Passagiere dabei in Schwerelosigkeit. Doch der Preis hat es in sich: 250.000 US-Dollar müssen Weltraumtouristen für eine Fahrt mit Virgin Galactic bezahlen.

Lange müssen Anwärter wahrscheinlich nicht mehr auf ihren ersten Weltraumflug warten: Am 22. Februar 2019 startete das Raumfahrzeug neben zweier Piloten erstmals mit einer
zusätzlichen Passagierin, der Astronautentrainerin Beth Moses. Weitere Passagiere sollen im Laufe des Jahres folgen – zwar 12 Jahre zu spät, aber immerhin.

Ansichtssache

Ob es sich bei Virigin Galactic tatsächlich um Weltraumtourismus handelt, darüber lässt sich streiten. Denn die Space-Shuttles überwinden nicht die 100 km vom Meeresspiegel entfernte Kármán-Linie, die als Trennlinie zwischen Luft- und Raumfahrt gilt.
Eine festgelegte Definition gibt es allerdings nicht.

Weltraumtourismus soll bald Realität werden. Bild: Reuters

Fahrt ins Nirgendwo

Anfang der 1970er Jahre sollte eine neue Autobahn die Hafenviertel mit der Innenstadt von Kapstadt (Südafrika) verbinden. Als Teil dessen war die Foreshore Freeway Bridge vorgesehen,
die noch bis heute ins Nichts führt – denn der Bau wurde 1977 abgebrochen und seither nicht weitergeführt.

Ausgangspunkt für urbane Legenden

Insgesamt fehlen noch 260 Meter, bis beide Brückenenden miteinander verbunden sind. Der Grund dafür ist unklar und gilt mittlerweile schon fast als Legende: Gerüchteweise handelt es sich
um einen irreversiblen Baufehler, der den Weiterbau behindert. Andere behaupten, die Stadt habe schlichtweg kein Geld; denn der Bau kostet rund 590 Millionen Euro.

Doch nach nun gut 42 Jahren ist geplant, die Brücke bis Ende 2020 fertigzustellen. Eigentlich fast schade, denn als “Brücke ins Nichts” hat sich die Foreshore Bridge mittlerweile als
Touristenattraktion etabliert. Auch war die Brücke bereits Kulisse vieler Film-, Video- und Werbedrehs, darunter "Fear Factor" und "Black Mirror".

Ein Einkaufszentrum ohne Geschäfte

Der Plan: das größte Einkaufszentrum der Welt zu bauen. Die Realität: keine Geschäfte, keine Restaurants, keine Besucher. Auf einer Fläche von 892.000 m² – rund 125 Fußballfelder – finden
sich 660.000 m² Verkaufsfläche, die noch bis vor Kurzem zu 99 % leerstand. Damit galt die New South China Mall in Dongguan lange als Dead Mall.

13 Jahre Geisterhaus

Dabei begann der Plan so gut: Neben einer Achterbahn verschönerten Themenbereiche wie Amsterdam, Venedig, Paris und Ägypten die Mall. Zu finden waren unter anderem Nachbauten des Arc de Triomphe und venezianische Kanäle.

2005 eröffnet, rechnete die New South China Mall mit 100.000 Besuchern pro Tag sowie 2.300 gefüllten Shops. Doch das Einkaufszentrum erinnerte 13 Jahre lang eher an ein Geisterhaus.
Erst in den letzten Monaten füllten sich die leeren Flächen der Mall – wenn auch bei Weitem nicht im erwarteten Ausmaß.

Grund dafür: Seit kurzem konzentriert sich das Management auf die chinesische Mittelklasse anstatt auf Luxus. Eines steht jedoch unweigerlich fest: Die Baukosten von 1,1 Milliarden Euro
hätten bestimmt auch anderweitig investiert werden können.

Vom WM-Stadion zum Busbahnhof

Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wurde das Estádio Nacional de Brasília Mané Garrincha auf den Überresten des Estádio Mané Garrincha erbaut. Mit Gesamtkosten von über 450 Millionen Euro gilt es als eines der teuersten WM-Stadien weltweit.

Einst 70.000 Zuschauer, heute 400 Busse

Während der WM fanden sieben Fußballspiele im Estádio Nacional de Brasília statt, darunter das Spiel um Platz 3 zwischen Brasilien und den Niederlanden. Doch seither fehlt der brasilianischen
Hauptstadt Brasília eine Profi-Mannschaft, um die monatlichen Erhaltungskosten von rund 180.000 € zu decken.

Die Lösung: Bot das Stadion zur WM noch 70.064 Zuschauern Platz, wird das Gelände heute als Busbahnhof für rund 400 Busse genutzt. Im Innenraum des Stadions finden sich zudem Beamtenbüros.

Die wirtschaftliche Fehleinschätzung anlässlich der WM
traf in Brasilien nicht nur das Estádio Nacional de Brasília. Auch die Arena da Amazônia in Manaus steht seit der WM 2014 leer.

Ein Abstieg: Vom Stadion zum Busbahnhof. Bild: Reuters

Die teuerste Werbetafel der Welt

The Harmon Hotel in Las Vegas wurde zwar
gebaut, aber nie bewohnt und schließlich wieder abgebaut. Der Bau des 279 Millionen US-Dollar teuren Gebäudes begann 2007. Geplant war ein Hochhaus in elliptischer Bauform mit hochreflektierender Fassade, 400 Hotelzimmern und 207
Eigentumswohnungen.

Da der Bau des Hotels auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, nutzte unter anderem Cirque du Soleil die Fassade von The Harmon, um mit überdimensionalen Plakaten für seine Shows zu werben.

Du kommst hier nicht rein

Bereits ein Jahr nach Baubeginn wurden Baumängel festgestellt, sodass der Wohnkomplex komplett aufgegeben werden musste, um die Anzahl der Stockwerke von 49 auf 28 zu senken. Als die Entscheidung fiel, den Wohnkomplex wegzulassen, waren bereits 88 der 207 Wohnungen reserviert.

2013 fiel schließlich die Entscheidung, The Harmon wieder abzubauen. 2015 war von dem einstigen Riesen nichts mehr zu sehen – außer auf der Rechnung der Eigentümer: Der Abbau
kostete nochmals 11,5 Millionen US-Dollar. Insgesamt bedeutete der Auf- und Abbau von The Harmon für die Eigentümer einen Verlust von 400 Millionen US-Dollar – daher der ironische Spitzname “teuerste Werbetafel der Welt”.

Die größte Party, die niemals stattfand

In luxuriösen Unterkünften auf den Bahamas nächtigen, köstlichste Speisen genießen und die Party des Jahres feiern – so der Gedanke hinter dem FYRE Festival. Zwischen 1.000 und
12.000 US-Dollar zahlten Besucher für ein Festival-Ticket, um zwei Wochenenden – vom 28. bis 30. April und vom 5. bis 7. Mai 2017 – auf einer paradiesischen Privatinsel auf den Bahamas zu
verbringen. 95% der Tickets verkauften sich in den
ersten 48 Stunden nach Freigabe.

Party des Jahres wird zum Desaster des Lebens

Doch anstatt Unterkünfte, Catering, Künstler und Bühnen zu organisieren, investierten Unternehmer Billy McFarland und Rapper Ja Rule als Veranstalter zuallererst in das Werbevideo,
welches das Paradies auf Erden verspricht. Auch Instagram-Influencer wie Kendall Jenner und Bella Hadid priesen FYRE hoch an.

Ab diesem Zeitpunkt ging es geradlinig bergab, wie Anfang 2019 die Netflix-Dokumentation "Fyre: The greatest party that never happened" zeigte: Statt Luxusunterkünfte auf einer Privatinsel gab es Notfallzelte auf einer Touristeninsel, statt Gourmetküche abgepackte Sandwiches und das musikalische Line-Up blieb sogar gänzlich aus. Nach nur einer Nacht wurde FYRE komplett abgesagt.

Während Billy McFarland wegen Betrugs mittlerweile in Haft sitzt, deutete Rapper Ja Rule trotz aller Vorkommnisse an, ein zweites Musikfestival zu planen. Bleibt nur zu hoffen, dass er sich dafür einen seriöseren Geschäftspartner sucht.

Stimmung kam beim Fyre Festival keine auf. Bild: Colourbox

Verwahrloster Freizeitpark

Bereits 1969 öffnete der Spreepark – damals noch Kulturpark Plänterwald – als erster und einziger Freizeitpark der DDR in Berlin Treptow-Köpenick seine Tore. Auf einer Fläche von fast 30 Hektar freuten sich Besucher über ein Riesenrad, verschiedene Fahrgeschäfte und Rummelbuden. Jährlich zählte der Park 1,7 Millionen Gäste.

Erfolgreiche Übernahme trotz Startschwierigkeiten

Nach der Wiedervereinigung übernahm 1991 Schausteller Norbert Witte den Spreepark. Allerdings hatte der Berliner Senat versäumt, seinen Hintergrund zu prüfen: 1981 kollidierte Wittes Teleskopkran auf einem Volksfest mit einem anderen Karussell, wobei sieben Menschen ums Leben kamen. Deutschlandweit verweigerten Rummelplätze dem Schausteller seither die Stellplätze.

Trotz Wittes Vergangenheit schien der Spreepark von Grund auf neu zu erblühen. So wurde er durch Wildwasser- und Achterbahnen, ein Westerndorf sowie ein englisches Dorf erweitert und passte sich immer mehr den westlichen Vorbildern an. Doch ab 1999 brachen die Besucherzahlen ein: Pro Jahr zählte der Spreepark nur noch 400.000 Gäste.

Schulden und Drogenschmuggel

Mit einem Schuldenpensum von 11 Millionen Euro musste der Spreepark 2001 Insolvenz anmelden und wurde 2002 geschlossen. Seither verwahrlost das Gelände. Witte setzte sich indes mit seiner Familie nach Peru ab, um dort einen anderen Freizeitpark zu leiten – welcher übrigens ebenfalls pleite ging. Beim Rücktransport nach Deutschland dann der größte Skandal: Witte versteckte über 160 Kilogramm Kokain im Mast eines Fahrgeschäftes, wurde erwischt
und zu einer Haftstrafe verurteilt – die er bereits vorzeitig verlassen durfte. Auch Wittes Sohn wurde wegen des Schmuggelvorfalls noch in Peru festgenommen und zu 20 Jahren Haft verurteilt – obwohl er nichts vom Kokain wusste.

Möglicherweise gibt es ein Happy End für den verwahrlosten Freizeitpark: Anfang 2014 kaufte das Land Berlin den Spreepark zurück, um ihn anderweitig nutzen zu können. Geplant ist ein Platz für Kunst und Kultur. Ob den Freizeitpark-Anhängern Berlins das
gefällt, sei jedoch dahingestellt.

Besonders einladend sieht es im Spreepark nicht mehr aus. Bild: Travelcircus

Teurer Nervenkitzel

Können sich Adrenalinjunkies und Motorsport-Fans etwas Besseres vorstellen als eine Achterbahn direkt neben der Rennstrecke? Eine Achterbahn, die parallel zur Zielgeraden beschleunigt? Eine Achterbahn, die mit etwas Glück mit Rennautos um die Wette fährt?

Bereits im August 2009 sollte der ring°racer am weltberühmten Nürburgring als schnellste Achterbahn der Welt eröffnet werden. Doch technische Probleme und unzureichende Sicherheitskonzepte führten dazu, dass die Stahlachterbahn erst am 31.10.2013 für Besucher zugänglich war – mit 160 statt 217 km/h.

Fahrbetrieb nach vier Tagen eingestellt

Doch bereits vier Tage nach Eröffnung, genauer am
03.11.2013, stellte der ring°racer nach nur 2.000 Fahrgästen den Fahrbetrieb ein – wegen Insolvenz des Nürburgrings. Als neuer Eigentümer gab Capricorn bekannt, den ring°racer komplett stillzulegen. Seither steht die Achterbahn nun leblos neben der Rennstrecke und erinnert an die übermütige Hoffnung von vor 10 Jahren.

Trotz des kurzen Betriebs hat der ring°racer bei manchen einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Bei den Bauarbeiten im September 2009 erlitten einige Arbeiter ein Knalltrauma, weil der Antrieb vermutlich ungebremst gegen den Endanschlag raste
– sogar Fenster in der Entfernung platzten.

Auszeit auf dem Mond

Kurzurlaub auf dem Mond – wer könnte dem schon widerstehen? Das dachte sich auch Milliardär Barron Hilton und entwarf prompt die Idee eines Hilton Satellitenhotels unter der Mondoberfläche, und zwar bereits in den 1960er Jahren!

Erdblick statt Meerblick

Gefriergetrocknete Steaks, Martini in Tablettenform und Erdblick statt Meerblick. Sogar über die Beschaffung von Baumaterialien hatte Hilton bereits nachgedacht: So wollte er die 100 Zimmer
aus Mondboden fertigen lassen. Als besonderes Highlight pries Hilton eine Beobachtungskuppel an, von der aus die Gäste auf die Erde blicken können.

So utopisch die Umsetzung, so interessiert sind auch potenzielle Gäste. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert spielt die Hilton-Kette immer wieder mit dem Impuls des Lunar Hilton Hotels auf dem Mond – doch mehr als eine Idee ist bisher nicht daraus geworden.

Der Mond als Hotelstandort? Zumindest für Hilton-Geschäftsführer wäre das denkbar. Bild: Colourbox

Endstation

Sie bringen die Berliner ins Büro, nach Hause und zur nächsten Party – die U-Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe, kurz BVG. Insgesamt 10 Linien verlaufen durch die gesamte Hauptstadt, darunter die U1 bis U9 plus die zur U5 gehörenden U55. Was viele nicht wissen: Ursprünglich war zusätzlich eine U-Bahnlinie 10 in Berlin geplant.

Geistergleise von Berlin

In der U-Bahnplanung von 1955 sollte die Linie 10 – damals noch Linie F genannt – von Weißensee über den Alexanderplatz und Potsdamer Platz bis zur Drakestraße in Lichterfelde führen. Aufgrund der Stadtteilung in Ost und West wurde die Linie allerdings trotz konkreter Planung nicht durchgesetzt.

Das Kuriose: Einige Bahnhöfe sind dennoch ausgebaut worden. So finden sich beispielsweise am Rathaus Steglitz und am Alexanderplatz für die Linie 10 vorgesehene Gleise, am Innsbrucker
Platz sogar ein Rohbau. Umsonst, wie sich herausstellte: 1993 wurde die U10 wegen Parallelführung zur U3 gänzlich verworfen. Aus diesem Grund wird die U-Bahnlinie 10 zuweilen auch als “Phantomlinie” bezeichnet.

Metro tunnel
Die Phantomgleise von Berlin blieben ungenutzt. Bild: Colourbox

Das schlechteste Musical aller Zeiten

Eines ist klar: Musicals sind Geschmacksache. Doch Mike Read’s “Oscar Wilde” ist es sicher nicht. Am 19. Oktober 2004 feierte das Musical vom Radio 1-DJ Premiere im Londoner Shaw Theatre – und wurde anschließend direkt abgesetzt. Mit nur einer einzigen Vorstellung ist es damit das Musical mit der kürzesten Laufzeit aller Zeiten.

Noch nie waren Londoner Kritiken so verheerend: Für die zweite Vorstellung von “Oscar Wilde” wurden nur noch fünf von 466 Karten verkauft. Nicht nur zweifelten Theaterexperten an der Besetzung des Stücks, auch sahen sich die Zuschauer dauerhaft starken Tonproblemen ausgesetzt. Teilweise funktionierten die Mikrofone nicht oder gaben gar störende Geräusche von sich. So schrieb beispielsweise The Guardian: “Man fragt sich, ob der Ton dadurch beeinträchtigt wird, dass sich Oscar Wilde geräuschvoll im Grabe umdreht.”

Nach der ersten Vorstellung blieb die Bühne leer: "Oscar Wilde" war so ein Flop, dass das Stück gleich nach der ersten Aufführung abgesetzt wurde. Bild: Colourbox
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8  Kommentare
8  Kommentare
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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 03.08.2019 08:56

Geld löst sich nicht auf, es wandert. 22 Mrd. Euro haben sich nicht in Nichts aufgelöst, sie haben den Besitzer gewechselt.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 31.07.2019 20:26

Mir fehlt in der Aufzählung das Linzer Nudlaug von 2009, ein Meisterstück der Ingenieurskammer.

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Maireder (2.427 Kommentare)
am 31.07.2019 20:33

War auch ein lustiges, wenn auch nicht so teures Kunstobjekt der Ingenieurskammer. Merke: Für den Herrn Ingenieur is nix zu schwör. grs

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 01.08.2019 12:27

immerhin weit mehr als 300000 Euronen.
Die VOEST Lehrlinge im dritten Lehrjahr hätten es besser hinbekommen.

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Maireder (2.427 Kommentare)
am 31.07.2019 20:23

Wenn es nicht so traurig wäre könnte man meinen das ist eine typische Meldung für das Sommerloch. Aber wer soll sich angesichts des Dauerdesasters beim BER Flughafen über diese Meldung wundern? Von einst 1,7 Milliarden Euro sind die Kosten auf mittlerweile 7,3 Milliarden gestiegen.
Source: DW
Wenn die Fertigstellung des Flughafens inzwischen um acht Jahre verzögert ist und rund NUR 4.1 Millionen Euro mehr Kosten verschlingt als ursprünglich veranschlagt, hat sich der copy und paste Reporter der OÖN auch nicht die Mühe gemacht die Lesedauer etwa 10 Min in Anspruch zu nehmen.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (25.942 Kommentare)
am 01.08.2019 07:27

Die Deutschen haben es geschafft, die Elbphilharmonie fertigzustellen, also wird es mit BER auch noch werden.
Wir hätten dann noch Stuttgart21 anzubieten...

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 31.07.2019 19:05

Sollte beim Flughafen Berlin wohl 4,1 Milliarden heissen.

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enoch (564 Kommentare)
am 01.08.2019 07:52

Dafür weiß man nicht, ob die Größe bei den Dubai Inseln in Äpfeln oder Zwetschken angegeben ist. zwinkern

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