Der Hollywood-Schriftzug wird 100

Kaum ein Besucher verlässt Los Angeles, ohne die gut 13 Meter hohen und bis zu 12 Meter breiten Buchstaben zumindest mit der Kamera ins Visier genommen zu haben.
Eine Menge Leute wollen eine Großaufnahme", sagt Diana Wright. Die 37-jährige Kalifornierin steht am Fuße des riesigen D-Buchstabens. "Klar, dass einige neidisch auf mich sind", fügt sie mit einem Augenzwinkern dazu. Wright arbeitet für die gemeinnützige Organisation "The Hollywood Sign Trust", die sich für den Erhalt des Wahrzeichens starkmacht – "als internationales Symbol fürs Filmemachen und die Verwirklichung von Träumen".
Wright zählt zu den wenigen Befugten mit Zutritt, die ausgewählte Besucher, zu den Buchstaben führen darf. Gerade in diesem Jahr, zum 100. Geburtstag, ist die Nachfrage groß. Man müsse dafür "wie eine Bergziege" sein, lacht die Führerin. Und schon wird es ernst. An einem Kletterseil geht es auf einem schmalen Pfad rückwärts bergab. Zum Fuß der Buchstaben sind es knapp hundert Meter, darunter setzt sich der schroffe Canyon steil ins Tal fort. "Es ist wirklich gefährlich", betont Wright.
1923 hätten Arbeiter mit Eseln in diesem schwer zugänglichen Gelände das Material angeschleppt. Aus alten Telefonmasten aus Holz und Blechstücken wurde der Original-Schriftzug gezimmert – er war vier Buchstaben länger. "Hollywoodland" war der Werbegag einer Maklerfirma, die Grundstücke in den damals noch unbewohnten Hügeln verkaufen wollte. 3700 Glühbirnen brachten das Billboard nachts zum Leuchten.
Prominente Geldgeber
Die Werbetafel durchlebte eine wechselhafte Geschichte, bevor sie zur Ikone wurde, und sorgte oft für Schlagzeilen. 1932 stürzte sich die junge, arbeitslose Schauspielerin Peg Entwistle von dem Buchstaben H in den Tod. "Sie wurde als "Hollywood Sign Girl" bekannt, erzählt Wright. Es sei der einzige bekannte Suizid von dem Schriftzug. Mit der Zeit verwitterten die Buchstaben, die Farbe blätterte ab, Teile kippten um. Es gab Aufrufe, das Schild ganz abzureißen.
Doch in den späten 1940er-Jahren wurde die Konstruktion saniert und dabei die letzten vier Buchstaben abmontiert. 1978 griffen die Handelskammer von Hollywood und einige prominente Geldgeber ein. Es gab einen kompletten Facelift, alle Buchstaben wurden ausgewechselt, aus Stahlträgern und riesigen Wellblechplatten gefertigt. "Playboy"-Chef Hugh Hefner bezahlte ein neues "Y", Rocker Alice Cooper spendete ein "O".
Gesprengt und angezündet
Der Schriftzug hat Erdbeben und Waldbrände überstanden, doch gelegentlich musste er für Wortspielereien herhalten: Papst Johannes Paul II. wurde 1987 bei einem Besuch mit "Holywood" (heiliger Wald) begrüßt. Zweimal machten Verfechter einer liberalen Drogenpolitik "Hollywood" zu "Hollyweed". Gewöhnlich ist die Polizei schnell zur Stelle. Das Schild werde rund um die Uhr bewacht, sagt Wright. 13 Kameras und andere Sensoren wurden installiert. Auch für Regisseure ist die ikonische Kulisse eine beliebte Zielscheibe. "Hollywood liebt es, das Schild zu zerstören", witzelt Wright. "Es wurde schon in die Luft gesprengt, angezündet und mit Laserstrahlen beschossen." Natürlich mithilfe von Spezialeffekten.
Rechtzeitig für das Jubiläumsjahr wurde der Schriftzug im Vorjahr mit 1500 Litern weißer Farbe in einer mehrwöchigen Verschönerungsaktion aufgemöbelt. Im Jänner gab der "Hollywood Sign Trust" erste Pläne für den Bau eines Besucherzentrums bekannt. Derzeit müssen sich Fans noch mit dem Blick aus der Ferne begnügen. Denn das Wahrzeichen lädt nicht zum Besuch ein – im Gegenteil. "No Access to the Hollywood Sign", steht auf Warnschildern, Festnahme und Geldstrafen möglich. "Achtung, gefährliche Tiere" – vor Berglöwen und Klapperschlangen wird gewarnt. Dennoch zieht der berühmte Schriftzug magisch an. Die besten Aussichtspunkte sind übrigens über Wanderwege in dem hügeligen Gelände des Griffith Parks zu erreichen.
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