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"Der Ballermann ist das Tschernobyl des Epidemiologen"

Von nachrichten.at/apa, 25. Juni 2020, 11:36 Uhr
Die Maske sollte man in den Urlaub mitnehmen. Bild: JOSE JORDAN (STR)

WIEN. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) appellierte am Donnerstag, "sich sehr gut zu überlegen, wo und wie wir den Urlaub verbringen."

Nächsten Freitag beginnen in den östlichen Bundesländern die Sommerferien und damit die Urlaubssaison. Reisen in der EU ist wieder möglich, solle aber "mit Verantwortung genossen" und die Grundregeln nicht vergessen werden.

Einmal mehr betonte der Minister, dass das "Virus weiter da und nicht auf Urlaub ist". "Es ist weiter gefährlich und unberechenbar", das zeige auch die weltweite Ausbreitung mit Rekordwerten. So gab es in der vergangenen Woche im Schnitt 150.000 Neuinfektionen pro 24 Stunden. Die Lage in Österreich selbst ist "sehr, sehr stabil". Am Donnerstag gab es 459 aktiv Erkrankte. "Das sollte uns aber nicht unvorsichtig und sorglos machen", riet der Gesundheitsminister.

In Österreich gilt die Maskenpflicht ab kommender Woche nur mehr in Öffis und im Gesundheitsbereich. Die Situation hierzulande sei nunmehr auch "so günstig, dass man es sich leisten kann", sagte der Wiener Reise- und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch. Allerdings könne sich das schnell ändern.

Die Pressekonferenz zum Nachschauen:

Maske sollte mit ins Gepäck

Vor dem Sommerurlaub müsse jeder selbst prüfen, "was ist das Reiseziel, ist damit ein Risiko verbunden, gleichgültig, ob es sich um Caorle, das Salzkammergut oder Wien handelt", mahnte Anschober. Die gelernten Hygiene- und Abstandsmaßnahmen müssen auch im Ausland eingehalten und große Menschenansammlungen vermieden werden. Mit ins Gepäck gehört auch der Mund-Nasen-Schutz. Mit diesem können laut Kollaritsch 80 Prozent der Infektionen verhindert werden.

"Der sogenannte Ballermann ist das schlimmste, was ich in so einer Situation machen kann", warnte Anschober. Noch drastischer formulierte es Kollaritsch: "Meiden Sie Massenveranstaltungen. Der Ballermann ist das Tschernobyl des Epidemiologen", warnte der Experte.

Ischgl als Negativ-Beispiel

Wie man nicht erst seit Ischgl wisse, "haben Infektionsherde im Zusammenhang mit Reisetätigkeiten verheerende Auswirkungen", sagte der Mediziner. Er warnte vor sogenannten Superspreading-Events, bei denen einzelne Infizierte selbst symptomlos sind, aber viele anstecken. Das könne beispielsweise in Clubs, im Chor oder bei anderen engen Zusammenkünften mehrerer Menschen in geschlossenen Innenräumen passieren.

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"80 Prozent der Infektionen sind auf solche Events zurückzuführen. Bei Auslandsreisen soll man "nach wie vor auf der Hut sein, niemand kann sagen, ob und wann ein Superspreading-Event ausbricht", warnte Kollaritsch. Denn diese Ereignisse werden erst mit "Verzögerung detektiert", zwischenzeitlich kann "ein großer Schaden passieren". Bei den Infektionszahlen gebe es eine "blinden Fleck von einer Woche", man könne nie genau einschätzen, ob die Lage von vor einer Woche heute noch stabil sei. Außerdem habe die Vergangenheit gezeigt, dass sich Cluster immer wieder bilden können, viele sind Reiseassoziiert.

Im Urlaub solle man "die Maske auf jeden Fall mithaben, auch der virtuelle Babyelefant belastet das Reisegepäck nicht", sagte der Mediziner. Die Einhaltung des Abstands verhindert 80 Prozent der Ansteckungen. "Schützen Sie sich selbst effektiv", davon profitieren auch die Zuhausegebliebenen. Wer im Ausland erkrankt, müsse verantwortungsvoll handeln und keinesfalls auf eigene Faust zurückreisen. "Stellen Sie ihre eigenen Interessen in den Hintergrund", forderte Kollaritsch. Die Maßnahmen der lokalen Gesundheitsbehörden müssen auf jeden Fall befolgt werden, "sonst ist die Gefahr der Verschleppung viel zu groß". Freilich sei es kein "angenehmer Gedanke, 14 Tage irgendwo in häuslicher Quarantäne zu sein, aber die einzige Möglichkeit, verantwortungsvoll zu handeln", sagte der Mediziner.

FSME-Impfung empfohlen

Für Reisende nach Österreich sei "allen ins Stammbuch geschrieben", dass auch hierzulande "die Präventionsregeln gelten". Der Tropenmediziner riet Österreichurlaubern außerdem, sich auf jeden Fall gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen zu lassen. Die geringen Erkrankungszahlen von 100 bis 150 Fälle pro Jahr in Österreich seien auf die hohe Durchimpfungsrate zurückzuführen. Heuer gebe es ein sehr starkes FSME-Jahr, bereits jetzt wurden 40 Fälle diagnostiziert, warnte Kollaritsch.

Was rechtlich zu beachten ist

Maria Ecker, Bereichsleiterin Beratung beim Verein für Konsumenteninformation (VKI), hob konsumentenschutzrechtliche Vorkehrungen für Urlauber hervor. Neben Ländern mit Reisewarnungen der Stufe 5 oder 6 gilt weltweit ansonsten Stufe 4.

Vor jeder Reise müsse der Einzelfall geprüft werden, riet Ecker, also wie ist die Lage an Ort und Stelle, gibt es Beeinträchtigungen etc.. Die Expertin empfahl Konsumenten, Pauschalreisen zu buchen, im Falle eines Stornos gibt es hier einen Ansprechpartner, bei Individualreisen sind es unterschiedliche, "hier muss ich mich mit der Fluglinie und dem Hotel auseinandersetzten", sagte Ecker, da seien "die Rechte wesentlich schwieriger durchzusetzen.

  • Klarheit für Arbeitnehmer: Das Arbeitsministerium konkretisierte die Rechtslage bei Auslandsreisen >> Zum Artikel

Die Expertin empfahl auch auf jeden Fall eine Reiseregistrierung beim Außenministerium. Informationen erhalten Konsumenten auch bei der kostenlosen Reisehotline unter der Nummer 0800 201 211. Informationen zu Reisen in Europa gibt es unter reopen.europa.eu/de.

Gesundheitsminister Anschober möchte seinen Urlaub heuer übrigens im Salzkammergut verbringen. Ebenfalls in der Heimat bleibt VKI-Expertin Ecker. "Ich möchte die Probleme nicht haben, die allenfalls auf mich zukommen könnten", sagte sie. Mediziner Kollaritsch fährt nach Niederbayern.

Mediziner Herwig Kollaritsch, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Maria Ecker (VKI) Bild: REGINA AIGNER (BKA)
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13  Kommentare
13  Kommentare
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Gruenenfreundin (3.291 Kommentare)
am 27.06.2020 22:02

Wer die MitbürgerInnen durch Einschleppung der Seuche gefährdet, muss gefälligst die Kosten für alle Konsequenzen seiner "Freiheitsliebe" tragen, eigentlich müssten solche Risikofreudigen mit all ihrem Vermögen haften, notfalls mit Lohnpfändung!

Unternehmen wie Fluglinien, die bei der Einreise nicht ausreichend kontrollieren u. dgl. vorsorgen, müssen genauso zur Verantwortung gezogen werden!

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Helgari (495 Kommentare)
am 26.06.2020 15:25

Und nach Salzburg zu den Rotariern und nach Ischgl zu den Tiroler Adlern soll man auch nicht fahren.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 26.06.2020 06:45

Danke Herr Anschober für die Gelehrten Hygienemassnahmen

Ohne Sie wäre ich im Dreck erstickt,aber ich habe gelernt ,dass man mit 1 Fetzen 20 Wagerl abwischen kann und mit 1 Spritzer Desinfektionsmittel in 5 sek virusbefreit ist

Vielen Dank für die tolle Arbeit

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pepone (60.622 Kommentare)
am 25.06.2020 17:56

Hr. Minister Anschober :

geben sie eine Anordnung aus mit folgenden Text :
ALLE Österreicher/Innen die aus dem Ausland nach Österreich einreisen werden verpflichtet eine Quarantäne einzuhalten .

werdens sehen doss ned vü ausreisen 😜😜

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danube (9.663 Kommentare)
am 25.06.2020 17:34

Die Truman Show läuft noch...

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( Kommentare)
am 25.06.2020 16:40

Wenn unser Gesundheitsminister von der Gefährlichkeit des Corona Virus überzeugt wäre, müsste er sagen: Leutln bleibt's zu Hause und fahrts auch nicht in Österreich auf Urlaub, denn ihr könnt ja dank unserer zu frühen Grenzöffnungen auf infizierte Urlauber anderer Länder treffen und euch mit Corona infizieren. Dann kommen zu
euren gesundheitlichen Zores noch arbeitsrechtliche bis zur Kündigung dazu.

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Juni2013 (9.738 Kommentare)
am 27.06.2020 21:51

"....müsste er sagen: Leutln bleibt's zu Hause und fahrts auch nicht in Österreich auf Urlaub, denn ihr könnt ja dank unserer zu frühen Grenzöffnungen auf infizierte Urlauber anderer Länder treffen und euch mit Corona infizieren."
Und Sie hätten den Mut, wenn Sie Gesundheitsminister wären, diese Empfehlung auszusprechen?
Wer hat den die rasche Lockerung der Coronamaßnahmen, einschließlich Grenzöffnung gefordert? War das Anschober oder andere? Ja freilich, ich weiß schon, die Tourismuswirtschaft hat sich bei der Forderung nach einer raschen Lockerung kaum beteiligt.
Ich denke jeder sollte fähig sein in Eigenverantwortung und mit Hausverstand eine Entscheidung zu treffen ob und wo man in dieser Pandemiezeit Urlaub macht.

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betterthantherest (33.889 Kommentare)
am 25.06.2020 16:37

Ach was.

Bei der Massendemo für die gute Sache ist das Virus auch auf Urlaub.

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danube (9.663 Kommentare)
am 25.06.2020 12:07

In Tschernobyl hat sich seit der Absperrung 1986 die Natur ihren Raum eingenommen und es werden auch seit Jahrzehnten Heidelbeeren von dort nach ganz Europa exportiert. Die Tierwelt lebt dort richtig auf, Wöfe, Rentiere und Fische entwickeln sich prächtig. Fischen ist verboten und daher werden die Welse bis zu fünf Meter lang, weil Welse ihr ganzes Leben lang wachsen. Mutationen oder Fehlentwicklungen sind keine festzustellen und auch die Menschen, die seit 1986 im Sperrgebiet leben, werden alt und sind kerngesund.

Übrigens, im Film "Die Truman Show" wird ein u. a. ein Atomunfall vorgetäuscht, um Truman an seiner Flucht aus "Paradiese City" zu hindern.
Trueman -> true mankind -> sind wir damit gemeint?

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danube (9.663 Kommentare)
am 25.06.2020 12:07

korr.: Wölfe

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 25.06.2020 16:15

Danke, Danube, interessant! Die CO2 HysterikerInnen steigen nun aus allen Energieformen aus. Nur Licht und Luft dürfen noch genutzt werden. Was es in der Atomenergie an technischem Fortschritt die letzten 50 Jahre gegeben hat, darf nicht einmal angeschnitten werden, Russen, Chinesen, Inder sehen das aber ganz anders.

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GinoTerwilliger (1.980 Kommentare)
am 27.06.2020 21:54

Auch da liegst du wie üblich komplett falsch:

Es ist zwar schwer zu verifizieren aber selbst die niedrigeren SChätzung gehen von 4000 zusätzlichen Todesopfern durch Tschernobyl aus. Andere von 16000 oder 25000.

Lustig was du alles bist:

Klimaleugner
Coronaleugner
Impfleugner
..

Völlig wirr

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FakeNewsLeser (2.157 Kommentare)
am 25.06.2020 12:00

"Der Ballermann ist das Tschernobyl des Epidemiologen"

er hätte auch sagen können, Ischgl war das Tschernobyl des Epidemiologen?

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