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Das grüne Herz von Sachsen

Von Gerlinde Wiesner, 13. Juni 2015, 00:04 Uhr
Das grüne Herz von Sachsen
Das Schloss in Bad Muskau darf bei einem Besuch im grünen Sachsen nicht ausgespart werden Bild: Wiesner

Dresden ist nicht nur für die Filmnächte am Elbufer bekannt. Unweit der sächsischen Hauptstadt finden sich beeindruckende Gartenanlagen mit Romantik, Kunst und einer langen Geschichte.

Garten und Kultur vereinte eine Reise, die über Pfingsten ins benachbarte Deutschland nach Sachsen-Anhalt und Sachsen führte. Mit dem Besuch der beiden UNESCO-Landschaftsparks Bad Wörlitz und Bad Muskau, des Schlossparks Pillnitz und des Barockgartens Großsedlitz standen einige der schönsten und eher unbekannten Gartenjuwele auf dem Programm. Ein Stadtrundgang im pulsierenden Leipzig bietet sich am Weg nach Wittenberg, nahe Wörlitz, an. Das bezaubernde Luther-Städtchen putzt sich derzeit für das Reformationsjubiläum 2017 fein heraus. Auch das schöne Dresden an der Elbe ist immer eine Reise wert. Pillnitz und Großsedlitz liegen unweit dieses kulturellen Hotspots in Sachsen.

Wer das Gartenreich Wörlitz betritt, fühlt unmittelbar die harmonische Symbiose aus Flora, Fauna und historischen Bauwerken. "Hier ist es jetzt unendlich schön. Mich hat es gestern Abend, wie wir durch die Seen, Kanäle und Wälder schlichen, sehr gerührt, wie die Götter dem Fürsten erlaubt haben, einen Traum um sich herum zu schaffen…" schrieb Goethe in einem Brief an Charlotte von Stein. Schöpfer dieses bezaubernden Gartenreichs sind Fürst Franz von Sachsen und sein Freund Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf.

Romantik und Skurrilität

Ende des 18. Jahrhunderts errichteten sie den ersten Landschaftspark nach englischem Vorbild in Kontinentaleuropa. Große Teiche mit Seerosen, gemächliche Fähren, romantische Kanäle, herrlich alte Bäume, skurrile Brücken und Durchgänge zeichnen diesen Park aus. Wer die Wege entlang spaziert, erblickt immer neue Sichtachsen. Weit entfernt ein Tempel, eine Skulptur, das klassizistische Schloss. 142 Hektar ist das gesamte Gelände groß. Sanft wie ein Gemälde, eingebettet in das Biosphärenreservat der Elbe, verteilen sich insgesamt acht Schlösser und Parks. Man könnte Tage hier verbringen. Fürst Pückler empfahl seinen Gästen, gar drei Tage für einen Besuch in Bad Muskau einzuplanen. Zeit sollte der Besucher auch heute im Gepäck haben. Die weitläufigen Wiesen mit majestätischen Bäumen und einzigartigen Brücken und das komplett restaurierte Schloss samt multimedialer Ausstellung über das Leben des Erschaffers sollten mit Muße erkundet werden.

Ananasfieber und viele Orangen

Ob Gartenkünstler, Schriftsteller, Lebemann, Abenteurer, Politiker – Fürst Pückler war eine schillernde Figur. Er war immer in Geldnöten, ließ sich deshalb sogar proforma von seiner Frau Lucie, seiner "Schnucke", scheiden, um sich in England auf Brautsuche zu begeben. Vergeblich. Trotz Geldmangels, er finanzierte sich schließlich durch seine äußerst erfolgreichen Publikationen, erschuf er sein Paradies. "Wer mich ganz kennenlernen will, muss meinen Garten kennen, denn mein Garten ist mein Herz." Der Fluss Neiße bildet die natürliche Grenze des länderübergreifenden Parks zwischen Deutschland und Polen. In der ehemaligen Schlossgärtnerei zeigt eine Ausstellung, wie im 18. Jahrhundert in Deutschland ein wahres Ananasfieber ausbrach und die exotische Frucht in den Adelshäusern wie ein edles Juwel geschätzt wurde. Mit ganz anderem Charme verführen Schloss und Park Pillnitz. August der Starke, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, ließ das Palais nach Plänen von Matthäus Daniel Pöppelmann errichten. Damit war der Grundstein für die größte "exotisch-chinesische" Schlossanlage Europas gelegt, die 1768 unter Friedrich August dem Gerechten Sommerresidenz des sächsischen Königshauses wurde.

Der Schlosspark ist für seine Fülle an botanischen Schätzen bekannt wie die 230 Jahre alte Kamelie, die im Winter sorgsam von einem begehbaren Glas-Stahlgerüst geschützt wird.

Mächtige, uralte Bäume säumen den Garten. Der Barockgarten Großsedlitz ist bis heute fast vollständig erhalten. Zwei sich gegenüberliegende Hänge prägen diese Anlage. Dazwischen große Treppen, akkurate Hecken, zahlreiche Sandsteinskulpturen und in den Sommermonaten an die 400 Kübelpflanzen, darunter über 100 Pomeranzen. In Großsedlitz ist der größte Bestand von Orangenbäumen in Deutschland zu finden. Akkurat gereiht scheinen sie den Besuchern aus Österreich zum Abschied zu salutieren und gleichzeitig zu sagen: "Besuch uns bald wieder".

Wer vor der Reise ins grüne Herz von Sachsen einen literarischen Einblick in die Region gewinnen möchte, dem sei "Flora, Fauna, Gartenfreude. Das Gartenreich Dessau-Wörlitz im Kreislauf der Natur" von Thomas Weiß ans Herz gelegt. Die zahlreichen Fotostrecken werden mit informativen Essays unterlegt. Die Anreise erfolgt entweder mit dem eigenen Pkw, der Bahn oder über das Linzer Reisebüro "Jetway Reisen".

Weitere Informationen finden sich unter: www.gartenreich.com, muskauer-park.de und unter gartenplausch.com

0732 785004746

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