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Das Auge im Herzen

Von Jochen Wittmann, 19. Oktober 2019, 15:00 Uhr
Das Auge im Herzen
Auf dem London Eye sollen schon mehr als 5000 Heiratsanträge gemacht worden sein. Bild: Reuters

Das "London Eye", das Riesenrad an der Themse, ist 20 Jahre alt – und Großbritanniens beliebteste Touristenattraktion.

Der erste Versuch der Fertigstellung des "London Eye" ging daneben. Im Oktober 1999 begannen sechs gigantische Kräne, das Riesenrad von der Horizontalen in die Vertikale zu heben. Ganz vorsichtig und langsam ging es dabei zu – mit einer Hebung von zwei Grad pro Stunde. Aber dann riss ein Seil. Eine Woche lang hing das Riesenrad halb aufgerichtet in der Luft. Der Milliardär Richard Branson verspottete den Sponsor des Riesenrads, die Fluglinie British Airways. Er ließ ein Luftschiff über der Themse fliegen mit der Aufschrift "BA can’t get it up", British Airways kriegt’s nicht hoch.

Beim zweiten Versuch gelang es dann. Vor zwanzig Jahren, am 17. Oktober 1999, wurde das "London Eye" endgültig in die Senkrechte gehievt. Zwar dauerte es noch bis zum Silvestertag 1999, bevor es von Premierminister Tony Blair offiziell eingeweiht wurde, und dann nochmals bis zum März 2000, ehe die ersten zahlenden Besucher Zutritt bekamen, aber diese Fehlstarts konnten den Erfolg des Riesenrads nicht aufhalten.

Pro Jahr 3,7 Millionen Besucher

Heute dominiert das "London Eye" mit seinen 135 Metern Höhe die Skyline an der Themse und ist zu einem Publikumsmagneten der Hauptstadt geworden. Mehr als 3,7 Millionen Besucher pro Jahr lassen sich eine 30-minütige Fahrt mindestens 27 Pfund, rund 31 Euro, für ein Standardticket kosten und machen damit das "London Eye" zur größten bezahlten Touristenattraktion in Großbritannien.

Das Riesenrad ist damit neben dem berühmten Uhrturm "Big Ben" und der Tower Bridge zu einem Wahrzeichen der Kapitale geworden. Der Stararchitekt Richard Rogers feierte die Konstruktion als einen entscheidenden Zugewinn für die Stadt: "Das ‚London Eye‘ hat für London erreicht, was der Eiffelturm für Paris gemacht hat, nämlich der Stadt ein Symbol zu geben und den Leuten zu erlauben, oberhalb der Stadt zu klettern und auf sie hinunterzublicken. Nicht nur den Spezialisten und den Reichen, sondern jedermann. Das ist seine Schönheit: Es ist öffentlich zugänglich und es steht an einer großartigen Position im Herzen von London."

Seinen Status als größtes Riesenrad der Welt hatte es schon 2006 verloren, als der chinesische "Stern von Nanchang" mit 160 Metern Höhe gebaut wurde, und es steht heute auf Platz vier in der Welt, hinter dem "Singapore Flyer" (165 m) und dem "High Roller" (168 m) in Las Vegas. Aber beliebt ist es nach wie vor. An klaren, wolkenlosen Tagen hat man vom Riesenrad eine Sicht bis zu 40 Kilometer weit.

Ursprünglich sollte das "London Eye" eine temporäre Struktur sein und nur fünf Jahre lang stehen. Aber dann überzeugte der Andrang der Touristen die Stadtväter und die Planungsbehörde des Stadtteils Lambeth erteilte schon zwei Jahre nach dem Start dem Betreiber eine unbegrenzte Lizenz. 2005 drohte das Aus, als das Southbank Centre seine Pachtforderungen von 64.000 Pfund auf 2,5 Millionen Pfund pro Jahr hochschraubte. Nach Intervention des Bürgermeisters konnte man sich auf eine Zahlung von rund einer halben Million Pfund jährlich einigen, mit der jetzt das Kulturprogramm des Southbank Centre bezuschusst wird.

Nachdem 2006 eine LED-Beleuchtung installiert wurde, kann heute das Rad zu besonderen Gelegenheiten illuminiert werden. Zur Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton erstrahlte es in den Nationalfarben Rot, Weiß und Blau, und als 2005 homosexuelle Zivilpartnerschaften legalisiert wurden, leuchtete das Rad in Pink. Wer einen Ort für einen besonderen Moment sucht, kann sich eine der 32 Kabinen für ein romantisches Tête-à-Tête mieten – für 470 Pfund, Trüffel und Champagner inklusive. Mehr als 18 Jahre alt müssen die zwei Personen aber sein. Immerhin sollen auf dem London Eye schon mehr als 5000 Heiratsanträge gemacht worden sein.

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1  Kommentar
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LinzWien2019 (1 Kommentare)
am 22.10.2019 19:34

London Eye - man kann auch bei eine Umrundung in der Kapsel offiziell heiraten. Selbst gemacht 2002.

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