Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Auf den Spuren der ersten europäischen Hochkultur

Von Klaus Buttinger   28.März 2020

Wir schreiben das Jahr 2000 vor Christus. Moment! Die Ägypter schreiben schon – in hübschen Hieroglyphen –, im alten Europa ist von Schrift noch keine Rede. Was aber nicht heißt, dass in dieser Zeit die Menschen auf den Bäumen sitzen. Vielmehr dürfte sich in der Bronzezeit die erste europäische Hochkultur entwickelt haben, die so genannte Aunjetitzer-Kultur. Auf deren Spuren, unter denen sich das berühmte Fundstück namens Himmelsscheibe von Nebra befindet, wollen wir uns gedanklich machen.

Los würde es gehen in Eggenburg, der niederösterreichischen Stadtgemeinde. Im Krahuletz-Museum, das wieder geöffnet hat, wenn wir unsere Fahrt beginnen, befinden sich Fundstücke aus jener Zeit, wie der unten abgebildete Dolch. Doch lange hält es uns hier nicht, wir fahren weiter nach Prag, ins Nationalmuseum, wo jene bronzenen Überbleibsel lagern, die der Kultur ihren Namen gaben.

Unetice u Prahy: In der neun Kilometer vom Prager Zentrum entfernten Gemeinde Aunjetitz entdeckt 1879 der Archäologe Cenek Ryzner ein frühbronzezeitliches Gräberfeld. Ob es darüber mehr zu erfahren gibt, könnte im örtlichen Kornspeicher, dem lokalen Volkshaus, zu erfahren sein. Falls nicht, würde der Tag schon früher in der örtlichen Brauerei (Uneticky pivovar) beschlossen werden. Die Pension Vesela Milka bietet in Gehdistanz Zimmer an.

Anderntags führte uns die Reise nordwärts, nach Halle an der Saale, ins Landesmuseum für Vorgeschichte, wo die Sonnenscheibe zu besichtigen ist. Von hier aus locken die Himmelswege auf die archäologische Tourismusroute in Sachsen-Anhalt. Darunter: Ausflüge zur Arche Nebra – einem Museum, das sich ganz der Himmelsscheibe verschrieben hat –, zum Sonnenobservatorium Goseck oder zum Ringheiligtum Pömmelte, zwei Mini-Stonehenges aus Holz. Ein, zwei Tage ließen sich mit Besichtigungen dieser Art locker vertändeln.

Die Abschlussetappe unserer naturwissenschaftlichen Reise würde über Bayreuth zum Nördlinger Ries führen – einfach weil wir dort schon lange einmal hinwollten. Im Krater-Museum in Nördlingen würden wir uns über jene Zeit vor 15 Millionen Jahren informieren, da ein 1000 Meter großer Asteroid mit der Erde kollidierte und einen 25 Kilometer großen Krater schuf. Auch eine Art Kulturschock.

copyright  2024
24. April 2024