Von der Sehnsucht nach dem Weitwandern
Das Mühlviertel ist mit seiner Landschaft und seinen Sehenswürdigkeiten prädestiniert für das Wandern. Dafür gibt es viele Möglichkeiten.
Das Leben ist in Österreich in den vergangenen zwei Wochen auf Notbetrieb heruntergefahren worden. Die Freizeit spielt sich ausschließlich in den eigenen vier Wänden ab. Auch Weitwanderwege, die im Frühling von vielen Menschen begangen werden, sind nun nahezu leer. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sich wieder die Möglichkeit ergibt, unbeschwert Naturerlebnisse zu genießen. Bis dahin müssen wir uns mit der Vorfreude darauf begnügen.
Der Donausteig, der Passau über 450 Kilometer mit Grein verbindet, ist ein kulturell historisch geprägter Weg mit vielen Facetten. In diesem Jahr feiert er sein zehnjähriges Jubiläum. Unterwegs begegnen Wanderer wundersamen Sagengestalten, beeindruckenden Landschaften und einzigartigen Kulturschätzen. Es liegt auf der Hand, der Donausteig ist einfach sagenhaft.
Der Weitwanderweg ist nicht nur bei Wanderern begehrt. Auch Trailrunner tummeln sich entlang der steilen Uferhänge. Mit insgesamt 20.000 Höhenmetern im Auf- und Abstieg gilt der Donausteig als Geheimtipp für diese Trendsportart. Gerade im Spätherbst, wenn höhere Lagen bereits verschneit sind, eignet sich die Donauregion besonders gut als Trainingsregion für Trailrunner.
Auch wenn der sportliche Aspekt im Vordergrund steht, so bleibt doch Zeit, die Landschaft zu genießen. Sei es die beeindruckende Schlögener Schlinge, seien es die wildromantischen Schluchten und Täler oder die zahlreichen Natur- und Kraftplätze.
Karin Wundsam aus Engelhartszell trat heuer in die großen Fußstapfen von Friedrich Bernhofer als neue Obfrau der Werbegemeinschaft Donau Österreich. Als "Donau-Fürst" war Bernhofer maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Donausteig errichtet wurde. Der Verein WG Donau Oberösterreich ist für die Erhaltung und Erneuerung der Infrastruktur an der Donau zuständig, darunter fällt auch der Donausteig. Der Weitwanderweg lässt sich auch in Etappen zurücklegen. Unter www.donauregion.at finden Sie kostenloses Kartenmaterial, GPS-Daten, Bilder und Tourenbeschreibungen.
Doch der Donausteig ist beileibe nicht der einzige Weitwanderweg, den das Mühlviertel zu bieten hat. Steinreich ist der Naturpark Mühlviertel im nördlichen Oberösterreich – reich an Granitsteinen, um genau zu sein. Der neue 45 Kilometer lange "Stoakraft-Weg" im Norden Oberösterreichs zeigt eindrucksvoll, was Steine, Felsformationen und Findlinge für diese Mühlviertler Landschaft bedeuten zum Beispiel der "Schwammerling" in Rechberg, der das Wahrzeichen des Naturparks Mühlviertel ist.
Der Einstieg in die Runde ist in jedem der Orte entlang des Stoakraft-Wegs möglich. Wer seine Wanderung etwa in Bad Zell startet, kommt gleich am Hedwigsbründl vorbei, eine Quelle, der heilende Wirkung zugeschrieben wird. Steinerne Wegkreuze, Kapellen und Kirchen begegnen Wanderern auf dem Stoakraft-Weg immer wieder und geben der Wanderung spirituellen Charakter.
Mystisch geht es auch in St. Thomas am Blasenstein zu, wo die "Bucklwehluck’n" der Legende nach von Rückenschmerzen befreien soll.
Der Weg der Entschleunigung
Im oberen Mühlviertel führt der Weg der Entschleunigung in der Ferienregion Böhmerwald auf insgesamt 162 Kilometern zu den schönsten Energie- und Kraftplätzen.
Ausgangspunkt ist der Stiftsort Aigen-Schlägl. Idyllische, energiereiche und kraftvolle Dörfer und Orte, die Täler der Großen, Kleinen und Steinernen Mühl und hübsche Dörfer im Wechsel mit Weiden und Ackerfluren vervollständigen das Landschaftsbild der Region Böhmerwald. Direkt am Weg und mitten im Wald liegt das neue Böhmerwaldlerdorf Ramenai mit seinen außergewöhnlichen Ferienhäusern.