Flüge online buchen: So können Sie sparen
Den richtigen Moment zu erwischen, ist eine Glückssache. Flugpreise ändern sich ständig, das System scheint unberechenbar. Wie Sie im Preisdschungel den Durchblick bewahren.
Wer seine Urlaubsreisen im Internet bucht, dem könnte das bekannt vorkommen: Gestern kostete das Ticket von Wien nach Barcelona noch 100 Euro, heute zahlt man plötzlich um 30 Euro mehr. Mit derselben Maschine, am selben Datum, zur selben Abflugzeit. Die Suche nach günstigen Flugtickets ist aber nicht ausschließlich eine Frage des Glücks. Daniel Frick von der Reiseplattform Urlaubsguru kennt die Tricks, die bei der „Schnäppchenjagd“ helfen können.
Der richtige Zeitpunkt
Es gleicht einer Wissenschaft: Der Zeitpunkt der Buchung spielt eine große Rolle. Grundsätzlich gilt: je früher, desto besser. Denn der Preis knüpft sich bei Linienflügen an die Buchungsauslastung. Je mehr Passagiere gebucht haben, desto teurer wird es.
Es kommt aber auch auf das Reiseziel an. Die Erfahrung habe gezeigt, dass man bei Kurzstrecken mindestens zwei bis vier Wochen vor dem Abflug zugreifen sollte. Bei längeren Flügen empfiehlt der Urlaubsguru-Experte eine deutlich frühere Buchung. „Einen Flug auf die Malediven würde ich schon vier bis sechs Monate früher buchen“, sagt er. Außerdem zahlt es sich aus, auf den Wochentag und die Tageszeit zu achten. „Am Wochenende, vor allem sonntags, werden oft höhere Preise als unter der Woche angezeigt. Bald in der Früh und spät am Abend kann man eher günstigere Tickets erwischen.“
Suche mit mehreren Geräten
Aber auch, ob man mit einem Apple- oder einem Android-Gerät nach Flügen sucht, kann den Unterschied machen. Das US-Reiseunternehmen Orbitz hatte etwa zugegeben, Apple-Nutzern Hotelzimmer teurer zu verkaufen, weil interne Statistiken eine unterschiedliche Zahlungsbereitschaft nachweisen würden. Das Internet merkt sich bekanntlich alles. Daher liegt es nahe, dass Reisesuchmaschinen die Suchanfragen im Hintergrund dokumentieren, was die Preise in die Höhe treiben kann. „Das würde natürlich niemand zugeben. Sie lassen sich nicht in die Karten schauen“, sagt der Urlaubsguru-Experte. Um das sogenannte „Personal Pricing“ auszutricksen, empfiehlt er, ein privates Fenster zu öffnen oder den Browserverlauf („Cookies“) zu löschen. Dann sollte man jede Woche den Preis checken.
Direkt bei der Fluglinie buchen
Generell rät Daniel Frick davon ab, Flüge über Portale wie Opodo, Expedia & Co. zu buchen. Sie locken mit Werbebotschaften wie "Flüge vergleichen und sparen", doch das täuscht in den meisten Fällen. Diese „Zwischenhändlerseiten“ hätten viele Lücken und schlagen oftmals noch etwas drauf, so Frick. Stattdessen solle man direkt bei den Airlines buchen. „Da wird man ganz anders behandelt, man ist rechtlich auf der sicheren Seite“, sagt er. Zu diesem Ergebnis kam auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) bei einem Preisvergleich 2019. In 33 von 43 Fällen war die Buchung direkt bei der Fluglinie günstiger. Zudem würden Opodo & Co. die Flüge mit "fragwürdigen Zusatzangeboten" wie besondere Reiseversicherungen verknüpfen, warnten die Konsumentenschützer.
Flughafenvergleich
Bei der Wahl des Flughafens ist Flexibilität von Vorteil. Ob man von Linz, Wien, München oder Budweis fliegt, kann preislich einen großen Unterschied machen. Was sich sonst noch auf den Preis auswirkt: Der Tag der An- und Abreise (Wochenendtrips sind naturgemäß teurer), die Flugzeiten und die Tatsache, ob es sich um einen Direktflug handelt oder ob ein Umstieg nötig ist. "Flüge mit Umstieg und Nachtflüge sind meist günstiger", sagt Daniel Frick.
"Ramschflüge" sind Geschichte
Sogenannten "Preiskrachern" kann er wenig abgewinnen. Es werde auch immer schwieriger, solche zu finden. "Wir sind bei Urlaubsguru von den Schnäppchenangeboten abgekommen. Auf 9-Euro-Flüge verzichten wir bewusst", sagt der gebürtige Vorarlberger. Das hat zwei einfache Gründe: "Man merkt, dass die Leute mehr Klimabewusstsein haben und sich mehr Sicherheit und Komfort beim Reisen wünschen." So werden günstige Städtetrips bei urlaubsguru.at kaum mehr nachgefragt, während Buchungen von Vier- und Fünf-Sterne-Hotels boomen. Die Corona-Pandemie hat maßgeblich dazu beigetragen. "Wir konzentrieren uns seitdem auf Pauschalreisen und versuchen, ein Paket zu schnüren", sagt Daniel Frick.
Dass die Zeit der "Ramschflüge" vorbei ist, hatte der Ryanair-Chef bereits im Vorjahr ausgesprochen. Michael O'Leary sieht in den kommenden Jahren keinen Spielraum für extreme Billigtarife zwischen 1 und 10 Euro. Auch auf sogenannte "Error Fares", also Preise, die vom Anbieter versehentlich falsch eingegeben worden sind, sollte man nicht mehr spekulieren. "Früher ist es immer wieder vorgekommen, dass statt 1000 Euro versehentlich 100 Euro eingespielt worden sind. Wenn man Glück hatte, konnte man dank der Preisfehler um 20 Euro nach New York fliegen. Durch die Digitalisierung wird das verhindert", sagt Daniel Frick von Urlaubsguru.
Preisalarm einstellen
Billigangebote von Fluglinien gibt es trotzdem immer wieder. Um diese nicht zu verpassen, kann man sich etwa bei Google einen Preisalarm für den gewünschten Zeitraum einstellen. Wenn ein passendes Angebot aufpoppt, erhalten die Nutzer eine Benachrichtigung.
Reiselust trotz Teuerung
Eines steht jedenfalls fest: Beim Urlaub sparen die Österreicher nicht. Nicht einmal die Teuerung trübt die Reiselust. "Dass die Saison so gut gestartet ist, hat uns überrascht", heißt es von Urlaubsguru. Auch das Linzer Reisebüro "Fluchthelfer" berichtet von einer unerwartet hohen Nachfrage. "Ich war skeptisch, weil die Kosten stark in die Höhe gegangen sind. Aber die Leute leisten sich das Reisen nach wie vor, das freut uns natürlich", sagt Fluchthelfer-Chefin Barbara Hörmanseder.
Ab Budweis?
Wo hat der Redakteur diese Ente her?
Wir sollten uns das Fliegen sparen, das wäre verantwortungsbewusster gegenüber uns selber und unserer Umwelt.
Sie fahren aber schon 🚗 ???? oder 🚲????? Selbst ein E—Auto oder E—Fahrrad ist NICHT klimaschonend…..😉💥
Flüge in die USA sind am Wochenende am günstigsten ..
"Man merkt, dass die Leute mehr Klimabewusstsein haben..."
Drum fliegen sie keine Schnäppchen Flüge mehr, sondern zahlen mehr Geld für den Flug. Macht Sinn...
Thats ist! Selbst an Linz gibts genug Direktflüge! 😉💥