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Der Lebens-Abenteurer

Von Reinhold Gruber   19.Juni 2014

Das Abenteuer Leben. Ein Schlagwort. Für viele Synonym einer Freiheit, die sie sich selbst nicht vergönnen. Christian Thalhammer ist da ein wenig anders. Der 51-jährige Linzer versucht sich erst gar nicht mit der Zeit zu arrangieren. Er versucht sie für sich so zu nutzen, dass am Ende das Tages mehr Sinnhaftes als Notwendiges in der Erinnerung weiter lebt.

Sich von der Zeit und damit der hektischen Betriebsamkeit eines Alltags ein Stück weit zu befreien, schärft das Bewusstsein. Macht das Leben intensiver spürbar. Davon ist der Vater von vier erwachsenen Kindern überzeugt. So überzeugt, dass er sich in den Kopf gesetzt hat, das Abenteuer Leben zu seiner Leitlinie zu machen. Sein Credo: Weniger kann viel mehr sein, weil das Mehr nur den Blick darauf verstellt, dass man viel weniger braucht, als einem die Konsumgesellschaft glauben machen will.

Wenn sich Thalhammer also Jahr für Jahr aufmacht, um zu gehen, zu erleben und sein Abenteuer Leben zu den Menschen zu bringen, dann dient das nicht nur dem Selbstzweck. Er möchte gerne Augen öffnen und Mut machen, dass es nur die Bereitschaft braucht, um etwas verändern zu können. "Ich will Bewusstsein schaffen für den Respekt vor dem Leben", sagt er.

Natürlich ist das Thalhammer nicht von heute auf morgen eingefallen. Es war immer irgendwie in ihm drinnen. Sein ausgeprägter Hang zur Bewegung in der freien Natur führte halt früher auf hohe Berge und auf weite Laufstrecken, forderte ihn sportlich im Triathlon heraus, um ihm irgendwann klar zu machen, dass sich das Aktiv-Sein in eine Form von Aktivität verwandeln lässt, die nicht nur ihm gut tut.

So entstand sein Projekt "Mein Abenteuer Leben", mit dem er mit Gleichgesinnten zeigen will, dass es zum intensiven Leben nicht ein Höchstmaß an Technik braucht, um leben zu können. So wenig auch alles in Plastik verpackt werden muss, was wir kaufen. "Der Müll, den wir heute produzieren, wird nicht hinterfragt, weil wir ihn nicht in seinem ganzen Ausmaß sehen. Würde man den Plastikmüll, der etwa in den Weltmeeren herumschwimmt, auf Berge auftürmen, dann wäre der Aufschrei sicherlich groß", sagt Thalhammer. Aber was man nicht sieht, wird einem auch nicht bewusst.

So will er weiter sehen. Der Verfechter einer gesunden Art zu leben, die ohne Fleischkonsum auskommt, hat dadurch auch eine Form von Bescheidenheit kennengelernt. "Man kann mit dem, was man hat, zufrieden sein, weil Verzicht nicht gleichbedeutend ist mit einer sinkenden Lebensqualität." In der Überzeugung seiner Worte spürt man, wie ernst es ihm damit ist.

Thalhammer ist keiner, der sein Leben anderen aufzwingt. Er will einfach nur zeigen, dass es auch anders geht. Und dass Lebenszeit zu kostbar ist, um sie zu verschleudern. Deshalb ist er ab nächster Woche wieder unterwegs. Um zu genießen – und viele Menschen zu treffen.

Am 16. Juni startet Thalhammer zu seiner diesjährigen "Mein Abenteuer"-Tour in St. Pölten. 14 Tage lang wird er durch Niederösterreich gehen, 70 bis 100 Kilometer täglich.

 

Zur Person

Name: Christian Thalhammer
Wohnort: Linz
Beruf: Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Mitbegründer der Longline Tennisschule, Abenteurer
Berufung: Initator der „Mein Abenteuer Leben“-Projekte
Internet: www.mein-abenteuer-leben.at

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20. April 2024