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Warum die Reise zum Merkur so schwierig ist

Von Barbara Jauk, 08. Oktober 2021, 13:19 Uhr
Die Raumsonde Bepi-Colombo ist seit knapp drei Jahren im All unterwegs Bild: ESA

Die Raumsonde Bepi-Colombo ist am Planeten Merkur vorbeigeflogen und hat erste Bilder geschickt.

Nach Bildern vom Mars gibt es jetzt auch welche vom Planeten Merkur. Aufgenommen wurden sie von der Raumsonde Bepi-Colombo. Eine Raumsonde ist ein Fluggerät, das im All unterwegs ist. Sie ist unbemannt unterwegs, auf ihrer Reise fliegt also kein Mensch mit. Bepi-Colombo flitzt mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Sekunde durchs All. Die Sonde ist vor fast drei Jahren in Richtung Merkur gestartet. Merkur ist der kleinste Planet in unserem Sonnensystem.

Im Vorbeifliegen am Merkur hat die Raumsonde Bilder von dem Planeten aufgenommen. Es sind Schwarz-Weiß-Bilder von der nördlichen Halbkugel des Planeten. Zu sehen sind große Krater, die an die Landschaft am Mond erinnern. Die Sonde näherte sich Merkur sogar bis auf rund 200 Kilometer. Die Bilder wurden jedoch aus einer Höhe von etwa 1000 Kilometern aufgenommen. Das entspricht in etwa der Entfernung von Graz nach Paris (Frankreich).

Auf dem Merkur gibt es ähnlich wie am Mond Krater Bild: ESA

Lange und schwierige Reise

Bis Bepi-Colombo Merkur so nahe kommen konnte, war es ein weiter und schwieriger Weg. Die Raumsonde ist bereits am 20. Oktober 2018 zum kleinsten Planeten in unserem Sonnensystem gestartet. Das heißt, Bepi-Colombo war fast drei Jahre unterwegs. Die Reise war und bleibt sehr schwierig. Sie geht nämlich noch weiter.

Warum ist sie so schwierig? Weil Merkur der Sonne sehr nahe liegt. Der Planet ist jener Planet, der am nächsten an der Sonne liegt. Die Sonne hat eine sehr starke Anziehungskraft. Diesmal ist die Sonde nur am Merkur vorbeigeflogen. Erst im Jahr 2025 soll sie dann rund um den Merkur kreisen und in dessen sogenannte Umlaufbahn eintreten. Dafür ist extrem viel Energie und noch eine lange Reise durch unser Sonnensystem nötig. Denn bevor die Sonde in die Umlaufbahn eintreten kann, fliegt sie in immer kleiner werdenden Schleifen um Sonne und Merkur. Sie nutzt nämlich die Anziehungskraft des Merkurs, um abzubremsen.

Gut zu wissen: Die Entfernung zwischen Sonne und Merkur beträgt im Durchschnitt rund 58 Millionen Kilometer. Im Vergleich: Die Erde ist von der Sonne im Durchschnitt knapp 150 Millionen Kilometer entfernt, also etwas weniger als dreimal so weit.

Nicht die erste Sonde

Schon zwei andere Sonden haben es bis in die Umlaufbahn des Merkurs geschafft. Beide waren von der Nasa, also der Weltraumbehörde der USA. Schafft es Bepi-Colombo, dann wäre es das erste Mal, dass auch österreichische Forscherinnen und Forscher einen wichtigen Anteil an so einem Projekt haben. Neben der europäischen Weltraumbehörde (ESA) und japanischen Forscherinnen und Forschern arbeitet nämlich auch das österreichische Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften an dem Projekt mit. Außerdem gibt es technische Geräte aus Graz an Bord der Raumsonde.

Was ist das Ziel?

Die Raumsonde soll mehr über Merkur herausfinden, zum Beispiel, ob es in den schattigen Kratern tatsächlich Eis gibt. Das wäre sehr besonders, eben weil der Planet der heißen Sonne so nahe liegt. Außerdem soll das Magnetfeld des Planeten erkundet werden.

Was ist unser Sonnensystem?

Insgesamt gibt es in unserem Sonnensystem acht Planeten, die um unsere Sonne kreisen. Die Planeten heißen Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Merkur liegt der Sonne am nächsten. Am weitesten von der Sonne entfernt ist Neptun.

Das ist ein Artikel aus der aktuellen Ausgabe der KinderNachrichten – der Wochenzeitung der OÖNachrichten für 6-12 Jährige. Nähere Infos: www.kindernachrichten.at oder gleich gratis testen: www.kindernachrichten.at/testen

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