So stärkst du deinen Selbstwert
Jeder hat mal schlechte Tage, an denen alles schiefgeht. Lass dich nicht entmutigen, rät die Psychologin Sigrid Sperrer und erklärt, was du tun kannst, um dein Selbstwertgefühl zu stärken. Und warum das wichtig ist.
Die Schularbeit strotzt nur so vor Fehlern. In der neuen Klasse findet man keinen richtigen Anschluss. Beim Vorlesen verhaspelt man sich und alle lachen. Die neue Zahnspange sieht so furchtbar aus! Und alle Mitschüler - wirklich alle - können viel besser Skifahren! Das sind Tage, die sich grau und schwer anfühlen. An denen einem alle anderen viel besser, schlauer, schneller, erfolgreicher vorkommen. Und das Selbstwertgefühl auf Erbsengröße schrumpft. Dabei braucht man genau das jetzt ganz dringend: ein starkes Selbstwertgefühl. Denn das schützt unsere psychische Gesundheit, sagt die Psychologin Sigrid Sperrer.
WAS IST SELBSTWERT UND WARUM IST DAS WICHTIG?
Das Selbstwertgefühl beschreibt, wie man sich selbst, seine Eigenschaften und Fähigkeiten bewertet, sagt Sigrid Sperrer. „Menschen mit einem hohen Selbstwert trauen sich mehr zu und lassen sich nicht so schnell entmutigen, wenn etwas nicht gelingt.“ Menschen mit einem niedrigen Selbstwert haben hingegen oft Angst, Fehler zu machen. „Sie verhalten sich unsicher und tun sich schwer, Entscheidungen zu treffen.“ Ein positiver Selbstwert ist deshalb sehr wichtig. „Er hilft uns, uns als wertvoll zu empfinden und uns liebevoll anzunehmen, so wie wir sind - mit all unseren Stärken und all unseren Schwächen.“
„ICH BIN OK“: DEIN NOTFALL-PLAN FÜR SCHLECHTE TAGE
Jeder hat mal gute und mal schlechte Tage. Das ist ganz normal. Das Problem ist aber: „In schwierigen
Situationen neigen wir dazu, wirklich alles negativ zu sehen. Dann fällt es schwer, die kleinen, positiven Dinge wahrzunehmen“, sagt Sigrid Sperrer. Das kann dir dabei helfen:
Achte auf das Gute: Du glaubst, dass keiner dich mag? Dass dir nichts gelingt? Dir gefällt nicht, was du im Spiegel siehst? Lenk deinen Blick auf gute Dinge und überleg dir: Es gibt doch bestimmt eine Person, mit der du dich gut verstehst. Was hast du in letzter Zeit super hingekriegt? Was magst du an dir?
Lass fiese Gedanken los: Häng sie in deiner Fantasie an Luftballons und lass sie ziehen. Schau ihnen zu, wie sie immer kleiner und kleiner werden.
Rede darüber: Teile belastende Gedanken mit Menschen, denen du vertraust. Vielleicht könnt ihr gemeinsam Lösungen finden.
Lachen ist oft die beste Medizin: Lenk dich ab mit etwas Lustigem (einem Witzebuch, lustigen Comics...).
Was tut dir gut? Finde heraus, was dir in schwierigen Situationen hilft. Das kann zum Beispiel ein Spaziergang sein, etwas zu basteln, mit einer Freundin zu plaudern, oder die Oma zu besuchen.
Das ist ein Artikel aus der aktuellen Ausgabe der KinderNachrichten – der Wochenzeitung der OÖNachrichten für 6-12 Jährige. Nähere Infos: www.kindernachrichten.at oder gleich gratis testen: www.kindernachrichten.at/testen