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Vorsicht, aggressiver Hund an der Leine!

Von Ulrike Griessl, 28. März 2019, 00:04 Uhr
Vorsicht, aggressiver Hund an der Leine!
Symbolbild

Hinter diesem häufigen Problem steckt meist unbewusstes Fehlverhalten des Menschen

"Vorsicht, lassen Sie Ihren Hund nicht an meinen heran, sonst kann ich für nichts garantieren", ruft die blonde Mittvierzigerin schon von Weitem. Als wollte der Rauhaardackel an ihrer Seite die Aussage seines Frauchens bestätigen, zieht er an der Leine in die Richtung des nahenden Artgenossen und knurrt gefährlich. Je näher das andere Mensch-Hund-Gespann kommt, desto schlimmer wird sein Verhalten. Mit kräftigen Rucken reißt ihn seine Besitzerin immer wieder zurück, während sie ihm ein grantiges "Fuß" entgegenzischt. Entschuldigend sagt sie zu dem anderen Hundehalter: "Es tut mir leid, mein Smokie mag leider keine anderen Hunde."

Kommando "Fuß" falsch trainiert

Szenen wie diese sind keine Seltenheit. Es handelt sich dabei um so genannte Leinenaggression, an deren Entstehung Smokies Frauchen maßgeblich beteiligt war – auch wenn ihr dies nicht bewusst ist. Offenbar hat sie das Kommando "Fuß" in Kombination mit einem Leinenruck trainiert und im Alltag stets angewandt, wenn sich ein anderer Hund näherte. Mit der Zeit hat Smokie den Anblick von Artgenossen mit Schmerzen und einer unangenehmen Reaktion seines Frauchens verbunden und daher anderen Hunden gegenüber Aggressionen entwickelt.

Tipp: Wer dies vermeiden möchte, trainiert das Kommando Fuß niemals mit einem Leinenruck. Hat der Hund bereits eine Leinenaggression entwickelt, sollten Sie das Kommando "Fuß" neu trainieren: Dabei bleibt die Leine stets locker, dafür bekommt der Hund ein Leckerli, wenn er gehorcht. Wichtig: Lassen Sie Ihren Gefährten nicht immer bei Fuß gehen. Er gehorcht lieber, wenn er die Leinenlänge auch einmal nach seinem eigenen Bedürfnis ausnützen darf.

Frustration

Eine weitere Ursache dafür, dass ein Hund auf den Anblick eines Artgenossen unfreundlich reagiert, kann Frustration sein. Diese entsteht, wenn der Hund immer an der Leine ist und nie Gelegenheit bekommt, mit anderen Hunden zu spielen oder sich ihnen zu nähern. Auf diese Weise wird das Tier gehindert, sein natürliches Sozialverhalten auszuleben. Dazu gehört, andere Hunde zu begrüßen, an ihnen zu riechen und, wenn die Chemie stimmt, mit ihnen zu spielen. Wird dem Tier der Kontakt zu Artgenossen verwehrt, macht es das auf Dauer wütend.

Tipp: Lassen Sie Ihren Gefährten auf der Hundewiese mit einem Artgenossen aus der Nachbarschaft unangeleint spielen. Üben Sie den Kontakt mit diesem "Hundefreund" später auch einmal mit Leine. So lernt Ihr Hund mit der Zeit wieder, dass er auch angeleint mit Artgenossen Kontakt haben darf.

Stimmungsübertragung

Eine dritte Variante, wie Hundehalter Leinenaggression bei ihren tierischen Gefährten hervorrufen können, ist Stimmungsübertragung. Wird der Besitzer beim Anblick anderer Hunde nervös und nimmt er automatisch die Leine kurz, während er sein Haustier mit gepresster Stimme ermahnt, brav zu sein, dann signalisiert er ihm damit, dass Begegnungen mit Artgenossen unangenehm sind. Der Hund übernimmt die Stimmung seines Besitzers und reagiert mit Aggression auf entgegenkommende Hunde.

Tipp: Arbeiten Sie an sich, indem Sie versuchen, beim Anblick anderer Hunde ruhig zu bleiben und die Leine nicht automatisch kurz zu ziehen. Ermahnen Sie Ihren Hund nicht, brav zu sein, sondern gehen Sie in einer Entfernung an dem anderen Hund vorbei, in der Sie entspannt bleiben können. So nehmen Sie die Spannung aus der Situation, und Ihr Hund macht die Erfahrung, dass der Anblick eines anderen Hundes nicht immer mit schlechter Laune des Besitzers einhergeht.

Schlechte Erfahrungen

Hat ein Hund einen Angriff eines Artgenossen erlebt, bei dem er durch die Leine gehindert war, zu fliehen oder sich angemessen zur Wehr zu setzen, so entwickelt er Angst, dass ihm so etwas wieder passieren könnte. Um dies zu verhindern, gibt er anderen Hunden zu verstehen: "Nähere dich nicht, sonst greife ich dich an."

Tipp: Zwingen Sie Ihren Hund nicht, an anderen Hunden unmittelbar vorbeizugehen, wenn er Angst hat. Machen Sie einen Bogen um das andere Mensch-Hund-Duo, der so groß ist, dass sich Ihr Begleiter wohlfühlt. Belohnen Sie Ihren Hund mit einem Leckerli, wenn er ruhig bleibt. Um Leinenaggression wegzutrainieren, braucht es in den meisten Fällen viel Geduld, Zeit und oftmals auch einen erfahrenen Hundetrainer.

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