Für Hunde gibt es kein Gut oder Böse
Studie zeigte: Tiere gehen nicht häufiger auf großzügige Menschen zu
Hunde und ihre Vorfahren, die Wölfe, teilen Menschen nicht in "gute" und "böse" Individuen ein. Die Vierbeiner bilden sich weder durch Beobachtung noch durch persönlichen Kontakt eine Meinung zu einzelnen Leuten, berichten Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Bei Verhaltensexperimenten, bei denen sich eine Person freigiebig und eine andere geizig zeigte, unterschieden die Tiere später nicht. Sie behandelten beide gleich.
Konkret verlief die Studie im Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Vetmed Uni Wien folgendermaßen: Die Wissenschafterinnen ließen neun von Menschen großgezogene Wölfe und sechs Hunde beobachten, wie eine Person einen Hund fütterte und eine andere ihm Futter verweigerte. Danach durften sich die Wölfe und Hunde aussuchen, ob sie auf den "großzügigen" oder den "geizigen" Menschen zugehen wollten, um vielleicht selbst einen Futterhappen zu bekommen. Dabei gab es keinen signifikanten Unterschied, auf wen die Hunde und Wölfe zugingen.
Danach konnten die Vierbeiner selbst Erfahrung mit beiden Personen machen: Eine gab ihnen wiederum etwas zu fressen, die andere nicht. Abermals gab es danach jedoch keinen signifikanten Unterschied darin, wen sie anschließend ein weiteres Mal aufsuchten. Die Forschenden schließen daraus, dass Hunde und Wölfe nicht zwischen "guten" und "bösen Menschen unterscheiden.
Hunde bekommen von ihrem Frauchen oder Herrchen ihr Fressen. Manchmal bekommen sie auch von anderen etwas. Vom Rest der Menschen bekommen sie nichts. Warum sollten sie auf alle Menschen, von denen sie nichts bekommen, böse sein?