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Dackelblick mitten ins Herz

Von Ulrike Griessl, 28. Juni 2019, 00:04 Uhr
Dackelblick mitten ins Herz
Diesem kindlichen, traurigen Blick können wir Menschen kaum widerstehen – genau deshalb setzen ihn Hunde gern auf.

Studien zeigen, wie sich Hunde durch ihr Zusammenleben mit Menschen im Vergleich zum Wolf verändert haben.

Hunde haben so manchen Trick auf Lager, mit dem sie uns Menschen um die Pfote wickeln können. Besonders wirkungsvoll ist der unwiderstehliche, traurige "Dackelblick". Wird er aufgesetzt, rattert es unwillkürlich im Kopf von Frauchen oder Herrchen, um herauszufinden, was dem treuen Begleiter wohl auf dem Herzen liegen könnte. Ähnliches passiert, wenn uns Waldi mit seiner feuchtkühlen Schnauze sanft an der Hand stupst. "Will er spielen, gestreichelt werden oder einen Kauknochen?", denken treue Hundebesitzer dann unwillkürlich.

Wie Forscher herausgefunden haben, entspringen diese Verhaltensweisen, die der Wolf nicht zeigt, keinesfalls dem Zufall. Hunde haben sie im Laufe ihrer langen Geschichte als Gefährten des Menschen entwickelt, um sich bei ihm beliebt zu machen.

Denn Hunde, die wir mögen, hatten es von jeher besser: Sie bekamen regelmäßig Futter, einen wettergeschützten Schlafplatz und wurden auch sonst gut behandelt. Kein Wunder also, dass sich Hunde in ihrem Verhalten immer besser an die Bedürfnisse von uns Menschen angepasst haben. Wie Forscher herausgefunden haben, ist vor allem der Blickkontakt zwischen Mensch und Hund entscheidend für die soziale Interaktion.

Besonders stark reagieren wir Menschen auf die Fähigkeit von Hunden, die innere Augenbraue zu heben – und damit den typischen Hundeblick aufzusetzen. 2013 zeigte eine Untersuchung, dass Hunde in Tierheimen schneller vermittelt werden, wenn sie häufiger ihre Augenbraue einsetzen.

Studienvergleich Wolf/Hund

Dass der Wolf als Vorfahre des Hundes diesen Blick nicht beherrscht, zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie: Die Forscher hatten dabei unter anderem die Gesichtsmuskulatur von einigen Wölfen mit der von Hunden verglichen. Dabei stellten sie fest, dass diese weitgehend gleich ist – außer im Bereich der Augen. So war etwa der Muskel, der die innere Augenbraue hebt, bei den Hunden vorhanden, bei Wölfen fanden sich an dieser Stelle hingegen nur sehr spärlich Muskelfasern.

Brachten die Forscher einen Mensch mit Hunden oder Wölfen zusammen, ließen die Hunde ihren Augenmuskel spielen – die Wölfe taten das kaum. Besonders häufig hoben die Hunde dabei ihre Braue an. Das lasse die Augen größer erscheinen, schreiben die Wissenschaftler um Juliane Kaminski von der britischen University of Portsmouth im Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences". Das Gesicht der Tiere wirke dadurch kindlicher. Außerdem ähnele der Blick dem eines traurigen Menschen – das könnte beim Herrchen einen Betreuungsreflex auslösen.

Die Forscher nehmen an, dass Menschen im Zuge der Domestizierung Hunde bevorzugt haben, die die Brauen hochziehen konnten. Nach und nach habe sich das Merkmal dadurch manifestiert.

Bellen und Pföteln

Auch beim Bellen handelt es sich laut Forschung um ein Verhalten, das Hunde im Zusammenleben mit Menschen verstärkt zeigen, um mit ihnen zu kommunizieren. "Es gibt die Hypothese, dass der Hund das Bellen nur für den Menschen entwickelt hat", sagt Marie Nitzschner vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Denn deren Ahnen, die Wölfe, bellen so gut wie nie.

Das Gebell sagt viel über die Gemütslage des Vierbeiners aus. Menschen konnten in Tests durch bloßes Anhören herausfinden, ob der Hund aggressiv, ängstlich, verzweifelt, fröhlich oder in Spiellaune war.

Um Aufmerksamkeit ihrer menschlichen Partner zu bekommen, pföteln Hunde außerdem gern, wie Wissenschafter der Universität in Budapest herausgefunden haben.

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Autorin
Ulrike Griessl
Redakteurin Leben und Gesundheit
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