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Wunderbare Blütenpracht gleich vor der Haustür

Von Karl Ploberger   24.April 2020

Rhododendren und Azaleen – eine Blütenpracht, die seit Jahrhunderten begeistert. Sammler bezeichnen sich manchmal gerne als "Rhodoholiker". Von Ende April bis in den Juni hinein erfreuen uns diese Gehölze mit ihrer Blütenpracht. Pflanzt man sie an die richtige Stelle, gehören sie zu den pflegeleichtesten Sträuchern. Hier die besten Tipps fürs Gelingen:

  1. Rhododendren und Azaleen benötigen kalkarmen Boden. "Moorbeetpflanzen" werden sie genannt, obwohl sie mit einem wirklichen Moor nichts zu tun haben. Denn eines können diese Pflanzen nicht ausstehen: Staunässe (und die wäre ja für ein Moor typisch).
  2. Es sollte kein Torf sein. Gärten mit Nadelgehölzen, die in die Jahre gekommen sind, bieten die beste Grundlage für die Pflanzung dieser meist aus Asien und Nordamerika stammenden Gehölze. Moorbeeterde gibt es auch im Sack.
  3. Halbschatten ist gefragt. Damit die Blütenpracht Jahr für Jahr erscheint, benötigen die Rhododendren einen halbschattigen Platz, denn im Winter kann die Sonne bei Frost die Blätter austrocknen, im Sommer regelrecht verbrennen.
  4. Boden immer dick mulchen! Die waldartige Atmosphäre schätzen die Gehölze am meisten, denn damit ist sichergestellt, dass der Boden niemals austrocknet – auch nicht im Hochsommer. Daher gilt: jedes Jahr im Frühjahr eine Schicht von etwa zehn Zentimetern Moorbeeterde aufbringen.
  5. Dünger ist das Um und Auf. Die großen Blätter und die üppige Blüte sind schon ein Zeichen dafür, dass die Rhododendren viel Dünger brauchen. Verwendet wird am besten organischer Moorbeetdünger, denn der enthält Schwefel. Dieser neutralisiert den Kalk, der durch das Gießen (Leitungswasser) in den Boden gelangt und dann zum Gelbwerden der Blätter führt.
  6. Kalkresistente Sorten! Züchter haben in den letzten Jahrzehnten viel Zeit und Mühe investiert, um Sorten zu selektieren, die kalktoleranter sind. "INKARHO"-Sorten werden auf spezielle Pflanzen veredelt, die auch in nicht so optimalen Böden eine dauerhafte Blüte bringen.
  7. Blüten ausbrechen! Ist die Pracht vorüber, sollte man die abgeblühten Teile mit Daumen und Zeigefinger herausdrehen – allerdings nur bei den jüngeren Exemplaren. Bei großen (bis fünf und mehr Meter) Exemplaren ist es nicht nötig und auch unmöglich.
  8. Schädlinge bekämpfen! Der einzige wirklich lästige Schädling ist der Dickmaulrüssler, der optisch unschön die großen Blätter anknabbert, aber unterirdisch an der Wurzelbasis einen viel größeren Schaden anrichtet. Im Mai und im September mit Nematoden gießen. Werden Knospen grau-braun und gehen nicht auf, sind Zikaden am Werk. Befallene Knospen ausbrechen und entsorgen.
  9. Rückschnitt nur, wenn er absolut nötig ist! Rhododendren lassen sich zwar ganz stark zurückschneiden – am besten gleich nach der Blüte. Sie treiben auch aus dem alten Holz stark aus. Allerdings sind die ganz alten, knorrigen Äste mit dem Blütendach eine Pracht. Unterpflanzt mit Farnen bilden sie einen tollen Blickpunkt. Besonders wuchskräftige Sorten lassen sich sogar als Hecke ziehen.
  10. Nicht nur an die Blüte denken! Unter den tausenden Sorten fällt die Auswahl nicht leicht, aber man sollte nicht nur die Blütenfarben, sondern auch den Duft und die Blattformen und -farben als Kriterium heranziehen.

Neue Sorten und die Klassiker

Ganz neu im Programm ist die Sorte "Happy Dendron", die mit den dreifarbigen Blüten und der extremen Robustheit auch für nicht ganz optimale Standorte geeignet ist. Offizieller Sortenname ist übrigens "Pushy Purple". Einer meiner Favoriten ist bei den Azaleen die Pontische Azalee, die mit ihrem Duft betört. "Luteum" leuchtet mit gelben Blüten.

Besonders rasch wächst der weißblühende "Cunningham’s White" oder die (in England als Unkraut bezeichnete) "Catawbiense-Hybride" mit ihren zartvioletten Blüten.

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18. April 2024