Von Hummelburgen und sauberen Gärten
Der Garten hat sich gewaltig gewandelt. Doch es gibt sie noch, die akkuraten Gärtner, die sich wundern, dass im Garten Insekten leben, die man gar nicht gekauft hat.
Garten ist Natur, versuche ich bei den vielen Anfragen den Gartenenthusiasten zu erklären, und so manche sind dann ganz überrascht, dass nicht alles, was da kreucht und fleucht, "gefährlich" ist. Interessant ist vor allem, dass diese Menschen sehr oft genau jene sind, die im Garten Insektenhotels oder neuerdings sogar Hummelburgen aufstellen.
Sehr oft höre ich auch die Traurigkeit in der Stimme, dass ihre "so sauberen" Gärten kaum von Vögeln besucht werden. Wenn ich dann zu ein wenig Unordnung an manchen Ecken rate, wenn ich empfehle, dass man statt der Thujenhecke doch eine Felsenbirne oder eine Hainbuche und statt der Forsythie einen Dirndlstrauch pflanzen solle, um den Vögeln Unterschlupf und Nahrung zu geben, kommt oft das Argument: "Machen die nicht Schmutz?" Nein, sie machen keinen Schmutz. Sie bringen genau das in das grüne Paradies, was langfristig das Gartenerlebnis ausmacht.
Kombiniert man das alles mit vielen blühenden Pflanzen, Wasserstellen, wie zum Beispiel einer Vogeltränke oder einem flachen Teichufer, dann werden bald Insekten und Vögel den Garten als ihre Heimat wählen. Bleibt der Garten aber klinisch sauber, dann wird es mit den Gästen im Insektenhotel nichts. Wer will schon ein Hotel ohne einen attraktiven Garten …