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Unkraut: Nicht ärgern, lieber aufessen

12.April 2019

Wenn jetzt die Zeit des Aufräumens im Garten so richtig beginnt, dann gibt’s doch das eine oder andere Un- oder Beikraut, wie die Naturgärtner sagen, das beseitigt gehört. Viele von diesen besonders ausbreitungswilligen Pflanzen sind aber nicht nur für den Kompost, sondern auch für die Küche verwendbar. Karl Ploberger nennt die fünf besten.

 

Brennnessel: Keine andere Pflanze galt viel Jahre mehr als Symbol für Unkraut als diese. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Brennnesseln sind mittlerweile salonfähig. Als junge Blätter wie Spinat zu verwenden – oder als interessante Bereicherung eines Frühlingssalats. Im Garten sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlingsraupen. Generell gilt: Wo die Brennnesseln wachsen, ist der Boden besonders humos- und nährstoffreich. Wie lassen sie sich dennoch beseitigen? Mulchen (mit Rasenschnitt, Holzfaser etc.), dann kann man die Wurzeln gut beseitigen, weil sie in der lockeren, obersten Schicht wachsen.

 

Vogelmiere

Vogelmiere: Die Pflanze, die so wie die Brennnesseln dort gedeiht, wo der Boden besonders gut und damit ideal fürs Garteln ist, wächst und wächst und wächst. Kaum ausgerissen, ist sie nach wenigen Tagen schon wieder da. Daher: Die zarten Blätter als Salatverfeinerung verwenden. Sie enthalten viele Vitamine. Aufpassen im Gewächshaus – diese Pflanze ist ein Leckerbissen für die Weiße Fliege. Von dort breitet sich die Fliege dann auf Tomaten und Gurken aus.

 

Scharbockskraut

Scharbockskraut: Ganze Teppiche dieses Frühlingskräutleins sind nun in den Gärten zu finden: Die kleinen Blätter sind reich an Vitamin C und waren über Jahrhunderte ein passabler Schutz gegen Skorbut (eine Mangelkrankheit, die auch auf den deutschen Namen Scharbockskraut hindeutet). Mit Beginn der Blütezeit sind die Blätter giftig und führen zu Übelkeit und Erbrechen. Beseitigen lässt sich das Scharbockskraut eigentlich nicht. Es verschwindet aber in wenigen Wochen und zieht komplett ein.

 

 

Gundelrebe

Gundelrebe: Fans des gepflegten Rasens hassen dieses Kräutlein, das endlos lange Triebe durch die Rasenfläche schickt und bei falscher Pflege rasch überhandnimmt. Falsch ist es, den Rasen zu kurz zu mähen und nicht zu düngen. Denn dann breitet sich die Gundelrebe extrem aus. Mäht man auf Stufe IV–V, sind die Gräser in der Lage, die Unkräuter generell zu verdrängen. Ein Trost: Die Blätter sind köstlich und ideal für Kräuterbutter und als Salatbeigabe.

 

Unterschätzte Heilpflanzen
Giersch: Eine Wohltat für die Nieren ist Giersch, obwohl er oft wegen seines hartnäckigen Wuchses als „Gärtnerschreck“ bezeichnet wird. Für Heilzwecke wird der weiß blühende Doldenblütler im späten Frühjahr und Frühsommer geerntet.

Giersch: Der Erdholler, wie er landläufig genannt wird, treibt Generationen von Gartlern in die Panik – kaum ausgerissen, taucht er schon wieder auf und überwuchert alles. Das dichte Wurzelwerk ist nur durch Mulchen und Pappkarton in Schach zu halten. Meine Methode: Kompost auftragen, dann dicken Verpackungskarton und darüber Mulch zum Abdecken. Im Herbst sind in der obersten, lockeren Schicht die Wurzeln leicht zu entfernen. Und als Trost: Die jungen Blätter sind ein hervorragender Salat.

 

 

 

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