Südafrika einmal anders
Wer an Südafrika denkt, der hat wohl seine Gedanken bei der Hitze oder den Schlagzeilen über die Millionenstadt Kapstadt, die beinahe auszutrocknen drohte.
Unsere Gartenreise vor wenigen Tagen zeigte uns aber, dass auch auf der Südhalbkugel das Wetter verrückt spielen kann. Innerhalb von wenigen Stunden fiel dort eine Regenmenge, wie sie normalerweise in einem Jahr fällt, selbst Gartenbesitzer, die seit Jahrzehnten hier leben und gärtnern, konnten sich an Derartiges nicht erinnern. Dennoch hatten wir Glück und fanden auch Sonnenschein beim Erkunden des Naturreservats am Kap der Guten Hoffnung und einige herrliche Stunden in wirklich prachtvollen Gärten, in denen nun gerade der Frühsommer beginnt.
Segensreicher Regen
Der intensive Regen freilich war für die Südafrikaner, so sie nicht in den unvorstellbar ausgedehnten Townships leben, ein Segen, denn endlich füllten sich die Stauseen, die schon seit Jahren nur noch spärlich Wasser lieferten. Zuletzt war die Wassermenge auf 50 Liter pro Person beschränkt, bei uns etwas mehr als zwei Toilettenspülungen. An Gartengießen war in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr zu denken, war man nicht in der glücklichen Lage, einen Garten mit einer nicht versiegenden Quelle zu besitzen. Alle anderen reagierten auf das Klimaphänomen und pflanzten große Teile ihrer Gärten mit einheimischen, trockenheitsverträglichen Pflanzen. Egal wohin man blickt, das Weltwetter spielt verrückt, und wir Menschen müssen darauf reagieren. In erster Linie, was unsere Lebensweise betrifft, und dann wohl auch, was unsere Gartenkultur anbelangt – auf der Südhalbkugel genauso wie hier im Norden!